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Des Reichtums fette Beute: Wie die Ungleichheit unser Land ruiniert

von Gustav A. Horn

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2007 verfügten rund 27 Prozent der Deutschen über gar kein Vermögen, bzw. hatten Schulden. Demgegenüber besaß ein Zehntel der Bevölkerung rund 60 Prozent des Gesamtvermögens. Das sind knapp drei Prozent mehr als im Jahr 2002. Die Vererbung grosser Vermögen war ein zentraler Mechanismus des Feudalismus. Der Reichtum in Deutschland, aber auch in der Schweiz oder Österreich, erhält so zu Beginn des 21. Jahrhunderts mehr und mehr eine feudale Struktur. Alles nach oben, die Möglichkeiten der Habenichtse unten liegen noch darin, einigermaßen erträgliche Kredite zu ergattern, um wenigstens geringe Konsumwünsche erfüllen zu können.

Prof. Dr. Horn zeichnet in diesem Buch in verständlich klarer Sprache die Spur des neoliberalen Explosionsgemisches, das inbesondere durch die Rot-Grüne Regierung einen ungeahnten Aufschwung nahm. Der international frei floatende Reichtum konnte sich danach auch Spielwiesen leisten, deren vollkommene Entfesselung zu den uns bekannten Feuerwerken führte, das Banken abbrannte und Vermögen vernichtete. Um Märkte zu beruhigen, ist es wichtig, auch an die Verteilungsgerechtigkeit zu denken bzw. diese zu lenken. Disproportionaler Reichtum ist für Volkswirtschaften ungesund, sie müssen insbesondere die Realeinkommen der unteren Schichten ebenso steigen lassen, um Konsumnachfrage zu schaffen bzw. damit letzten Endes auch den Anbietern Abnahmemärkte zu schaffen.

"Für Menschen mit hohen Einkommen ist der letzte verdiente Euro weitaus weniger wert als für Menschen mit niedrigeren Einkommen. Folglich sind sie auch eher bereit, diesen Euro durch riskante Finanzoperationen aufs Spiel zu setzen. Eine gleichmäßigere Streung der Einkommen würde daher zu weniger riskanten finanziellen Abenteuern führen." (S 187) Gleichmäßige Verteilung des Einkommens führt zu mehr Wachstum insgesamt, weil Risiken wegfallen und alle Akteure motivierter arbeiten. "Orientieren sich Unternehmen verstärkt am Finanzmarkt und vermindern sie entsprechend ihre realwirtschaftlichen Investitionen, vermindert sich gleichzeitig das Wachstum und folglich der zur Verfügung stehend Kuchen." (S 189)

Der Gegensatz zwischen aufgeblähtem Finanzsektor mit seinen Irrsinnsrenditen und der Realwirtschaft muss nach Horn rückgeführt werden, durch strenge Kontrollen riskanter Finanzoperationen, durch staatliche Vorgaben. Diese Restriktionen wurden nach der Finanzkrise überall diskutiert, allerdings nur, um umso dreister weiterzumachen, der Tanz auf dem Goldenen Kalb 2011 muss uns alle daran erinnern, hier nicht nachzulassen. Die in diesem Buch vorgeschlagenen Maßnahmen sind nachvollziehbar und richtig. Es geht darum, Parallelgesellschaften zu verhindern und die Wirtschaftspolitik dafür einzusetzen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt wieder zu forcieren, die Einkommens- und Vermögensabstände zu minimieren. Diese Verteilgerechtigkeit wird nicht durch einen frei floatenden Marktliberalismus erzielt, sondern durch Zielvorgaben und Einschränkungen von extremer Hybris, wie wir sie in den vergangenen Jahren erlebt haben.

Prof. Dr. Horn benennt konkrete Maßnahmen zur Umkehr, sowohl für Deutschland als auch für den Euroraum. "Der Staat hat viele Jahre wirtschaftspolitischer Demutshaltung gegenüber dem Markt hinter sich, in denen seine hauptsächlichen wirtschaftspolitischen Aktivitäten aus Steuersenkungen, Um- und Abbau des Sozialstaates, Deregulierung und konjunkturpolitischer Enthaltsamkeit bestanden. Er muss nun eine neue, aktivere Rolle finden. Der Markt ist in sich instabil und braucht ständig einen festen Rahmen, an dem sich die Akteure orientieren können." Dazu gehört für Prof. Horn auch, dass die Verursacher der Finanzkrise (die Banken also) zum Ausgleich ihrer verfehlten Aktivitäten herangezogen werden und nicht nur jene, die durch das Ungleichgewicht schon vorher benachteiligt waren.

Wachstumschancen morgen resultieren aus Verteilungsgerechtigkeit heute, diesen Schluss zu sehen, daran hat sich die Garde marktliberaler Fetischisten noch nicht gewöhnt. Genau hier setzt dieses Buch ein und mahnt zur Vorsicht vor allen Heilslehrern, die heute (mit dem BILD Wachstum im Rücken) schon wieder vergessen wollen, wo die Ursachen der vergangenen Krise lagen. Es nicht zu sehen, könnte teuer für uns alle werden. "Ich weiß schon, was die Mainstream Ökonomen zu meinen Vorschlägen sagen werden. Sie werden sagen, diese Regulierungen behindern die Flexibilität. In Wirklichkeit aber dienen sie dazu, Erwartungen zu stabilisieren und auf einer sicheren Basis allen eine Chance zu geben in halbwegs gesicherten Verhältnissen zu leben; vielleicht sogar einen zumindest bescheidenen Wohlstand zu erreichen." (S 257).

Was mir in diesem Buch fehlte, war die Frage nach Moral und Ethik des Wirtschaftens, dessen Grenzen heute eklatant sichtbar sind und deren Übersäuerung jedem von uns heute aufstößt. Es geht eben nicht mehr um unendliches Wachstum, sondern darum, natürliche Kreisläufe jenseits von Protz-Reichtum und sinnloser Verschleuderung von Ressourcen zu erkennen. Ich empfehle in diesem Zusammenhang dieses Buch: Menschenzeit: Zerstören oder gestalten? Die entscheidende Epoche unseres Planeten

2011
  Clu98 | Apr 18, 2023 |
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