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Lädt ... El crimen del conde Neville (2017. Auflage)von Amélie Nothomb
Werk-InformationenLe crime du comte Neville von Amélie Nothomb
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Gehört zu VerlagsreihenLe livre de poche (34356)
The story of an ill-at-ease young lady in the Belgian aristocracy who seeks to be murdered by her father in order to help him achieve a psychic's prediction that he will kill one of his guests at his next party. Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)843.914Literature French and related languages French fiction Modern Period 20th Century 1945-1999Klassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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Amélie Nothombs aktueller Roman ist ein herrliches Spiel mit den Klassikern der Literatur. Sie macht sich gar nicht erst die Mühe, dies groß zu verschleiern, sondern spielt ihre Persiflage en détail aus. Der verarmte Graf, geradezu ein Musterbeispiel einer Figur, die gerade zu der Commedia dell’arte entsprungen sein könnte in ihrer Schablonenhaftigkeit und Eindimensionalität der verarmten Noblesse. Er weiß um die Konventionen und was man von ihm erwartet und zelebriert die Kunst des Gastgebens in extremo, so dass diese Absurdität kaum mehr zu überbieten ist. Seine Kinder nennt er Oreste und Électre – beide schuldig gewordene Figuren der griechischen Mythologie, doch er schreckte davor zurück die Jüngste nach Iphigénie zu benennen, die durch die Hand des Vaters starb – doch wo endet er? Genau wie Agamemnon sieht er sich schon als Kindsmörder. Doch auch der Grundkonflikt ist ohne Verschleierung übernommen, die Autorin treibt ihren Spaß sogar so weit, dass sie Neuville die Geschichte Oscar Wildes um das Verbrechen von Lord Arthur Savile lesen lässt, dem von einem Wahrsager ein Mord angekündigt wurde. Ob er in Anbetracht der Hiobs-Botschaft zum Mörder zu werden wohl in der Bibel Trost und Hilfe finden kann?
Hätte sie ihren Roman in fünf Akten geschrieben, er wäre in bester Tradition sehr gut auf der Bühne aufgehoben gewesen. Doch auch zu lesen macht eine herrliche Freude nicht nur ob der zahlreichen Anspielungen und Figuren, sondern auch die gelungenen Formulierungen sind ein Genuss:
Neuville weiß um seinen Status und seine Perfektion als Gastgeber: „Ich bin der letzte Vertreter dieser altmodischen Höflichkeit und exquisiten Kunst des Zusammenseins. Nach mir wird es nur noch Events geben.“ Und Kritik an der Namensgebung seines Nesthäkchens weist er deutlich von sich und verweist darauf, dass „Ernest“ auch nichts Anderes bedeute als Sérieuse, die zwar selbst auch nicht hübsch, aber wenigstens bezaubernd sei und damit nicht wie ihre Eltern einen Namen wie „Hinz und Kunz“ trage.
Ein kurzer Spaß, der in der französischen Ausgabe mit dem Satz « Ce qui est monstrueux n'est pas nécessairement indigne. » begleitet wird. Nur weil etwas monströs ist, muss es nicht würdelos sein. Die Figuren wahren den Schein und die Contenance. Der Leser bekommt ein riesiges Bouquet, in dem er vieles wiederkennen kann oder an dessen äußerer Erscheinung er sich einfach erfreut. ( )