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The Life of My Mother: A Biographical Novel

von Oskar Maria Graf

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Neben "Wir sind Gefangene" und dem schwächeren, d.h. allerdings auch leichter zugänglichen Erinnerungsband "Gelächter von außen" gehört "Das Leben meiner Mutter" (alle 3 Titel: in dieser Nr.) zu den autobiographischen Schriften des Bayern, die eindringlich ein Bild auch seiner Zeit geben und im "Leben" eines der ergreifendsten literarischen Porträts aus einem "einfachen" Leben, das sich weit vom persönlichen und zeitlichen Bezugspunkt abhebt. (hjz)… (mehr)
Kürzlich hinzugefügt vonprengel90
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In den schönen Momenten ist es wie ein Gemälde von Defregger oder Wilhelm Leibl. Dann sind aber lange Passagen, die sind eher ungelenk, und wenn der Erzähler die Motive und inneren Gedankengänge seiner Figuren schildert, klingt es nicht wahrhaftig und nachvollziehbar. Jedenfalls nicht so "nah", wie ich von anderen Romanen gewohnt bin und die eine sehr eindrucksvolle, glaubhafte Innensicht schildern.

Wenn man es als biografische Schilderung sieht, ist das Buch sehr interessant. Es ist schwer vorstellbar, wie sehr sich das Leben einfacher Leute noch vor hundert Jahren derart von unserem jetzigen unterschieden hat.
Das Leben war Arbeit, harte Arbeit, Aufopferung ohne zu hinterfragen, Existieren ohne Zeit zu reflektieren. Seine Mutter hat elf Kinder geboren, davon acht aufgezogen, daneben noch einige andere eheliche und uneheliche Enkelkinder. Die Ehe war unglücklich und ohne Innigkeit. Die Geschwister (ihre Kinder) vertrugen sich untereinander nicht, einige wanderten in die USA aus und waren damit praktisch aus der Welt. Starnberg, noch mehr München, waren beinahe jenseits ihres Erlebnishorizonts, ihre Welt war zeitlebens klein und in sich geschlossen (hier muss ich noch das Nachwort von Hans-Albert Walter loben, das solche Punkte sehr gut zusammenfasst)

Zweiter Aspekt ist die Sicht Grafs auf sich selbst und die Umwelt. Obwohl er ein guter Beobachter ist, ist da dieses Unnahbare, was ich schon beim ersten Eindruck geschrieben hatte. Er scheint das genaue Gegenteil von "empfindsam" zu sein. Wenig scheint ihm nahe zu gehen, ihn zu berühren, in ihm eine direkte Reaktion auszulösen, die über das Mechanische hinausgeht. Egal, wie zärtlich er im Endeffekt von seiner Mutter schreibt, ich habe dieses Bild eines sehr groben Menschen vor mir.
Gleich ob er über schreckliche Erlebnisse im Ersten Weltkrieg schreibt oder seine heimliche Verehrung für die Magd Leni, die Abstufung seiner "Rührung" wird nicht erkennbar und lässt mich ihn als Person schwer einschätzen.
Seine Antriebslosigkeit in der Münchener Bohème, seine Nassforschigkeit, sein ganzes Auftreten lassen ihn nicht sehr liebenswert erscheinen.

Dritter Aspekt ist Grafs Begabung als Erzähler, und die würde ich eher als mittelmäßig einschätzen. Da ist dieses auch schon erwähnte Ungelenke, was nicht verwundert, wenn man bedenkt, dass er in einer sehr einfachen Familie aufgewachsen ist (dass er schließlich Schriftsteller geworden ist, ist unter diesen Umständen schon eher erstaunlich).
Das Buch ist sehr lang geworden und darum nicht so leicht zu lesen (es war ihm ein echtes Herzensprojekt, das er im US-amerikanischen Exil unter Mühen und finanziellen Entbehrungen voranzutreiben versuchte). Während manche Szenen sehr genau beschrieben werden, auch solche, die er nie selbst erlebt hat, werden andere Gegebenheiten sehr kurz zusammengefasst, z.B. seine zwei Beziehungen mit Frauen, von denen er auch Kinder hatte.
Hier über seine Ehe:
"Ich hatte eines Tages in jener bewegten Zeit in einem Anflug von jähem Mitleid eine kranke, hässliche, weit ältere Frau geheiratet. Ich liebte sie nicht. Zeitweise empfand ich quälenden Ekel vor ihr. Sie gebar mir ein Kind, und ich lief ihr davon, um wieder mein eigenes, zerfahrenes Leben zu führen."

Überhaupt wimmelt es im Buch nur so von Kindsgeburten, gleich ob in der Ehe (eine glückliche Ehe war ein Lotteriespiel) oder bei Neigung eben unehelich, was oft zu bitterster Armut führte und in jedem Fall auch an der Gesundheit zehrte (Grafs Mutter litt wohl schon bevor sie vierzig war an "offenen Kindsfüßen").
Interessant auch die Schilderungen der wirtschaftlichen und politischen Hintergründe (Graf war sehr aktiv in der Arbeiterschaft engagiert).

Erst nach der Lektüre hat mich jemand darauf aufmerksam gemacht, dass Graf sich hier extra als ungebildeter, harter, gefühlskalter Erzähler hinstellt (er selbst als Autor hat ja die Freiheit dazu, seine Figur zu formen), was zu "seinem" Genre des Naturalismus durchaus passt. ( )
  Tangotango | Jan 11, 2015 |
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Neben "Wir sind Gefangene" und dem schwächeren, d.h. allerdings auch leichter zugänglichen Erinnerungsband "Gelächter von außen" gehört "Das Leben meiner Mutter" (alle 3 Titel: in dieser Nr.) zu den autobiographischen Schriften des Bayern, die eindringlich ein Bild auch seiner Zeit geben und im "Leben" eines der ergreifendsten literarischen Porträts aus einem "einfachen" Leben, das sich weit vom persönlichen und zeitlichen Bezugspunkt abhebt. (hjz)

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