Chip Gaines ist ein erfolgreicher Mensch. Gemeinsam mit seiner Frau Joanna betreibt er in Waco/Texas das Unternehmen Magnolia, das durchaus geschmackvolle Accessoires und Inneneinrichtung verkauft und für Kunden alte Häuser schön her- und einrichtet. Zudem haben sie mittlerweile auch ein Café vor Ort.

USA-weit berühmt geworden sind die beiden mit der Reality-TV Serie "Fixer Upper", die ich zufällig entdeckt habe und die ich sehr mag. Joanna und Chips richten darin alte Häuser für Kunden neu her, auf eine sehr nette und ansprechende Weise. Die Serie war extrem erfolgreich, und deshalb nur macht es überhaupt Sinn, dass Chip Gaines in einem Buch über sein Leben erzählt.

Das Buch ist nett geschrieben und man lernt viel über Chips Aspiration, sein Ethos und seine Ideale, die m.E. darüber hinausgehen, einfach nur ein erfolgreicher Unternehmer zu sein. Für ihn ist seine Arbeit ein Weg, die Welt jeden Tag ein Stück besser zu machen.

Insgesamt mag ich das. Vieles finde durchaus inspirierend, manches ein bisschen zu Pathos-beladen, gute Gedanken, aber nicht allzu tiefgründig. Das würde auch nicht zu ihm und seiner "Go get em"-Message passen. Dass er einen großen Teil seiner Kraft wohl aus dem Glauben zieht, den anderen Teil aus seiner Beziehung zu Joanna mit ihren gemeinsamen vier Kindern, ist respektabel und durchzieht den ganzen Text, aber ohne jeden moralischen Unterton. Im Gegenteil, der tolerante, liberale Geist, der sich in dem Buch ausdrückt, macht Chip Gaines recht sympathisch.

Wirklich neue oder tiefe Einsichten darf man sich davon nicht erwarten, aber als Easy Read fürs Wochenende gut geeignet. ( )