Die grundsätzliche Geschichte finde ich super: Trotz des gelungenen Bildungsaufstiegs stellt die Schriftstellerin Resi fest, dass sie von den immer schon bildungsbürgerlichen Freunden Welten trennen: Jene konnten sich auch durch das Geld der Eltern Eigenheime sichern, jene fahren Ski und spielen Cello - die eigene Existenz ist dagegen immer eher am Existenzminimum, aber man kann sich zumdienst handwerklich gut selber helfen.
So richtig geht es auseinander, als die wohlsituierten Freude ein Eigenheimprojekt durchziehen und Resi das in einem Roman porträtiert - genau wie es Anke Stelling in "Bodentiefe Fenster" getan hat. Allerdings gerät der Roman zu larmoyant und redundant, mitunter auch klischeehaft und pointenverliebt. Das Thema finde ich klasse, sehr gut beobachtet und sehr gut seziert. Die Erzählweise hat mich aber irgendwann ermüdet. ( )

"Apropos wahr.
Das ist ein Kampfbegriff, Bea. Damit plausibilisiere ich meine Geschichte auf ziemlich plumpe Art und Weise; geschickter wäre es, davon auszugehen, dass sie von alleine wahrscheinlich erscheint." ( )