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Versiegelte Zeit. Über den Stillstand in der islamischen Welt (2005)

von Dan Diner

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472543,321 (3.92)8
Die islamische Zivilisation, insbesondere ihre arabischen Kernländer, befinden sich in einer tiefgehenden Krise. Noch im Mittelalter der Christenheit in jeder Hinsicht überlegen, stagniert die Region des Vorderen Orients seitdem und nimmt an der Entwicklung, die der Westen von der Frühen Neuzeit an durchlaufen hat, nicht teil. Dies tritt heute, nach dem Ende des Kalten Krieges und unter den Bedingungen einer beschleunigenden Globalisierung, deutlicher zutage als je zuvor. Das Resultat sind im religiösen Gewand auftretender politischer Radikalismus einerseits, zaghafte Versuche, Anschluss an die Moderne zu finden, andererseits. Dem Historiker Dan Diner, einem der besten Kenner der komplexen nahöstlichen Konfliktlage, gelingt es auf überzeugende Weise, die Ursachen dieser Entwicklungsblockade zu benennen. Der diagnostizierte Stillstand ist weniger dem Islam als Religion geschuldet als vielmehr spezifischen sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Gegebenheiten des Vorderen Orients. Sie führen zu einer Allgegenwart des Sakralen auch in Bereichen, aus denen es andernorts auf dem Weg in die Moderne verdrängt worden ist. Historisch argumentierend und aus einer Fülle kaum bekannter Quellen schöpfend, eröffnet Diner einen neuen, erhellenden Blick auf eines der brisantesten Problemfelder unserer Zeit.… (mehr)
Keine
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Ein sachliches, tief analysierendes und auf hohem Textniveau (bis hin zur Unverständlichkeit) operierendes Buch.

Dan Diner vergleicht die 3 monotheistischen Offenbarungsreligionen im Hinblick auf ihre enthaltene Zeitlosigkeit (sakrale Zeit) im Widerstreit mit der (profanen) Jetztzeit und deren Notwendigkeiten, das Leben eigen-mächtig zu gestalten.

DD urteilt nicht, sondern zeigt die Schnitt- und Schwachstellen, die Stärken und Schwächen aller 3 Religionen auf eine erhellend klare (wenn man sich darauf einlassen kann und auch wissenschaftliches Schreiben mag) Art und Weise.

Religionen waren früher (vor dem Buchdruck) insbesondere auf ihre mündliche Weitergabe angewiesen, sie haben alle auf ihre eigene Art diese Transmission an weitere Generationen durchgeführt.

DD kennzeichnet die Erfindung des Buchdrucks als markante Bruchstelle, die Religionen unterschiedlich darauf reagieren ließ bzw. ihre Einstellung zu Fortschritt / Wissenschaft bis heute bedingen.

Dieser Abschnitt des Buches (über den Buchdruck) ist der Kern dieses Buches und das wesentliche Erklärungsmuster der Entwicklung bis zum Heute: er markiert den Gang ins Profane (Weltliche) auf der einen Seite, während die andere die Sakrale bzw. den Rückgriff auf die Anfänge als wesentlich ansieht, eine ganz andere Ausdrucksweise von Reformation als dies Martin Luther tat.

Juden haben durchaus - im orthodoxen Judentum - die Tendenz zum Sakralen, aber die Zerstreuung der Gläubigen in alle Himmelsrichtungen der Welt hat eine tiefe Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten vor Ort, also die Abwendung vom Sakralen, bedingt. Will man Wissenschaft und Fortschritt, ist es Teufelszeug, hat Gott alles für alle Zeit vermittelt, oder ist er ein Begleiter von Menschen, die ihren eigenen Weg suchen? Derart sind die schwierig zu beantwortenden Fragen einer monotheistischen Religion.

An diesen Gedanken reiben sich Religionen bis heute, ihre Autoritäten sind absolut oder geben Hilfestellungen, um den Gott in sich selbst zu suchen. Die Glaubensgräben sind tief und unüberwindbar, wenn man die Inhalte dieses Buches wirken lässt.

Ja, und man wünscht sich im Grunde in die tolerante Zeit der Vielgötterei zurück, die jedem Dorf ihren eigenen, anbetungswürdigen Gott überließ.

Gliederung des Buches:

Zur Lage der arabischen Nation
Radikalisierung im islamischen Orient
Über die sakrale Abweisung des Buchdrucks
Osmanische Verwerfungen in der Frühmoderne
Muslimische Lebenswelten der klassischen Epoche
Über die Verwandlung sakraler in profane Zeit. ( )
  Clu98 | Mar 1, 2023 |
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Die islamische Zivilisation, insbesondere ihre arabischen Kernländer, befinden sich in einer tiefgehenden Krise. Noch im Mittelalter der Christenheit in jeder Hinsicht überlegen, stagniert die Region des Vorderen Orients seitdem und nimmt an der Entwicklung, die der Westen von der Frühen Neuzeit an durchlaufen hat, nicht teil. Dies tritt heute, nach dem Ende des Kalten Krieges und unter den Bedingungen einer beschleunigenden Globalisierung, deutlicher zutage als je zuvor. Das Resultat sind im religiösen Gewand auftretender politischer Radikalismus einerseits, zaghafte Versuche, Anschluss an die Moderne zu finden, andererseits. Dem Historiker Dan Diner, einem der besten Kenner der komplexen nahöstlichen Konfliktlage, gelingt es auf überzeugende Weise, die Ursachen dieser Entwicklungsblockade zu benennen. Der diagnostizierte Stillstand ist weniger dem Islam als Religion geschuldet als vielmehr spezifischen sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Gegebenheiten des Vorderen Orients. Sie führen zu einer Allgegenwart des Sakralen auch in Bereichen, aus denen es andernorts auf dem Weg in die Moderne verdrängt worden ist. Historisch argumentierend und aus einer Fülle kaum bekannter Quellen schöpfend, eröffnet Diner einen neuen, erhellenden Blick auf eines der brisantesten Problemfelder unserer Zeit.

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