Im zweiten Teil von Bucks Chinatrilogie "Das Haus der Erde" erzählt die Nobelpreisträgerin die Geschichte der Söhne Wang Lungs. Der Roman beginnt dort, wo der Vorgänger "Die gute Erde" endete, nämlich beim Tod des Großbauern Wang Lung. Seine Söhne teilen das Erbe auf und schlagen unterschiedliche Lebenswege ein. Der Hauptfocus der Erzählung liegt beim jüngsten Spross der Familie, "Wang, dem Tiger", der eine Karriere als Warlord einschlägt.

Bucks Werk erfüllt die hohen Erwartungen nach dem großartigen ersten Teil nur teilweise: Die Geschichte wirkt konstruierter, die Personen eindimensionaler und auch die Übersetzung ist deutlich holpriger. Auch die Zeitlinie passt nicht: Die geschilderten Ereignisse lassen sich in die Beiyang-Zeit (1912-1928) einordnen, ausgehend vom Alter der Personen umspannt die Geschichte aber einen deutlich längeren Zeitraum.

Übrig bleibt eine fantasievolle Erzählung voll von Generationenkonflikten und der langsamen Hinwendung Chinas zur Moderne in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. ( )