Ardeal, das Land hinter der Nebelwand, wird von drei magienutzenden Völkern bewohnt: Wicca, Hexen und Strigoi (Vampiren). Valea Patel jedoch, eine Enkelin des Hohepriesters der Wicca, lebt seit 12 Jahren hinter der Nebelwand in Mutenia, unter den Menschen, da ihre Magie schwach genug ist, um nicht aufzufallen, und sie Gefahr läuft, in Ardeal von der Hexenkönigin verfolgt zu werden - ihre Eltern fielen einem Angriff zum Opfer. Hin und wieder bekommt sie von Magnus, dem Corbii (Wicca, die sich in Raben verwandeln können) Besuch, mit Nachrichten und auch Büchern. Und jetzt auch von einem Strigoi, wobei hier die Beweggründe noch nicht sehr klar sind.

Als eine Wicca beim "Jugendaustausch" der verschiedenen Völker auf Schloss Caraiman ermordet wird, nimmt der Hohepriester der Wicca wieder Kontakt zu Valea auf und lässt sie zurück nach Ardeal bringen, da Valea die seltene Gabe besitzt, bei Berührung Erinnerungen von Menschen lesen zu können, und das nicht nur bei lebenden, sondern auch bei toten.

Für weitere Nachforschungen wird sie dann selbst nach Caraiman geschickt, zusammen mit ihren Geschwistern.

Die Geschichte lebt von einer detailreich entwickelten Welt und den geheimnisvollen Figuren. Denn da Valea 12 Jahre im Exil lebte, muss sie jetzt, und mit ihr der Leser, herausfinden, was in den letzten 12 Jahren in Ardeal passiert ist, um eine Idee zu haben, wer hinter dem Mord stecken könnte. An allen Ecken trifft sie dabei auf Lügen, Intrigen und Verrat, irgendwann ist unklar, ob sie überhaupt noch jemandem trauen kann. Doch sie findet auch hilfreiche Wesen.

Marah Woolf schafft es, das sich finden einer schon recht starken Persönlichkeit mit einer spannenden Geschichte zu verknüpfen, in der es auch immer wieder um Unterschiede, aber eben auch Gemeinsamkeiten verschiedener Völker geht. Was sich Anfangs wie eine Art Internatsgeschichte las, entwickelt sich über eine Art Kriminalgeschichte hin zur High Fantasy - und auf dem Weg erlebt man so einige Überraschungen. Manchmal sind es aber auch etwas zu viele Details, ein paar Seiten hätten sicher gespart werden können.

Insgesamt aber ein sehr spannender Ausflug nach Ardeal. ( )