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Christian Berkel

Autor von Der Apfelbaum: Roman

6+ Werke 80 Mitglieder 5 Rezensionen

Über den Autor

Bildnachweis: Christian Berkel, Leipzig Book Fair 2013 By Lesekreis - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=25193445

Werke von Christian Berkel

Zugehörige Werke

Ulysses (1922) — Erzähler, einige Ausgaben24,241 Exemplare
Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien (1931)einige Ausgaben698 Exemplare
Elle [2016 film] (2016) — Actor — 38 Exemplare

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Rezensionen

An „Der Apfelbaum“ bin ich mit einiger Skepsis herangegangen, denn ich dachte „schon wieder ein Prominenter, der sich als Schriftsteller versuchen will“. Doch Christian Berkel hat mich als Autor überzeugt und daher kam ich auch an „Ada“ nicht vorbei.
In diesem Buch geht es um Ada, eine Frau in den Vierzigern, die auf der Suche nach sich selbst ist. Ada wird 1945 als Tochter einer Jüdin in Leipzig geboren. Sie verbringt daher ihre ersten Jahre in Argentinien und kehrt mit ihrer Mutter als neunjähriges Mädchen nach Deutschland zurück. Sie kommt in ein ihr fremdes Land und muss erst einmal die Sprache lernen. Dann tritt Otto in ihr Leben, der als ihr Vater gilt. Sie leben in Berlin als Familie zusammen und dann bekommt sie noch einen Bruder. Aber ist Otto wirklich ihr Vater? Ihre Fragen bleiben unbeantwortet. Niemand will die vielen Fragen, die sie hat, beantworten, denn niemand will an die Vergangenheit erinnert werden. Erst mit Mitte 40 versucht Ada mit Hilfe eines Psychotherapeuten ihre wahre Identität zu finden und in ihrem Leben anzukommen.
Christian Berkel erzählt diese Geschichte aus der Perspektive von Ada, so dass ich als Leser mich gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzen kann. Der Schreibstil ist schön flüssig zu lesen und wirklich packend. Die Atmosphäre der Nachkriegszeit kommt realistisch rüber. Man will nicht an die Vergangenheit denken, sondern setzt seine ganze Hoffnung auf die Zukunft, die verheißungsvoll aussieht.
Ada ist eine sympathische junge Frau, auch wenn sie als Jugendliche sehr rebellisch ist. Doch wer kann es ihr verdenken, denn sie fühlt sich nirgendwo geborgen und zuhause. Sie hat viele Fragen, bekommt aber keine Antworten, was dazu führt, dass sie irgendwie entwurzelt ist. Es braucht seine Zeit und einige Umwege, bis sie sich auf die Suche nach sich selbst macht und dabei die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch nimmt.
Das Ende ist ziemlich offen, so dass jeder sich seine Version vom Fortgang der Geschichte machen kann. Das passt, stellt mich aber nicht so ganz zufrieden.
Eine interessante, aber auch bedrückende Geschichte.
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Gekennzeichnet
buecherwurm1310 | 1 weitere Rezension | Oct 26, 2020 |
Kurzmeinung

Genre: Historisch, biografischer Roman

Handlung: Der Autor erzählt die Biografie seiner Eltern in Romanform und füllt seine Wissenslücken mit Fiktion. Die Geschichte und somit das Leben seiner Eltern sind nicht unbedingt durchschnittlich: Deutschland, Frankreich, Argentinien, Russland, jüdisch, katholisch, anarchistisch, alleinerziehend, unverheiratet, Krieg, Lager… Berkel erzählt von Sala und Otto, eine Liebe in Etappen, die sehr oft auf die Probe gestellt wurde.

Charaktere: Viele Menschen kommen in diesem Roman vor. Fast zu viele, die man sich merken muss. Drei Generationen einer Familie und viele weitere, die ihren Weg begleitet oder sie gestreift hatten. Iza – Sala – Ada, Otto – Anna – Otto – Erna – Inge – Karl unvm. Es fiel mir schwer mich in die Figuren einzufinden. Seltsam fremd und distanziert hab ich sie empfunden. Außer ganz zu Beginn die ganz junge Sala und den junge Otto. Zu ihnen konnte ich einen Draht finden. Doch dies hielt nur kurze Zeit an.

Spannung: Es ist eine unterschwellige Spannung zu vernehmen, die die Fragen aufwirft, wer wird den Krieg überleben und wie daraus hervorgehen? Gibt es ein Glück während und nach dem Krieg?

Sprache & Schreibstil: Sprachlich, mit auch viel berliner Dialekt, was mir sehr gut gefallen hat. Doch der Auf und der Schreibstil empfand ich als nicht so einfach. Der Roman ist a-chronologisch erzählt, da es aber über den Kapiteln keine Jahreszahlen gibt, dauerte es immer sehr lange, bis ich völlig verstand, wer da grade wo erzählt und zu welcher Zeit. Im Laufe des Buches hat mich dies zunehmend gestört. Wir reisen mit den Protagonisten in viele verschiedene Städte und begnen vielen weiteren Charakteren. Es wäre hilfreich gewesen, dem Leser bzw. Hörer eine Hilfestellung durch Namen und Zeiten an die Hand zu geben. Dieser zu häufige und sprunghafte Kapitelwechsel störte meinen Lese- bzw. Hörfluss. Zu oft musste ich mich in neue Situationen einhören. Kaum war ich drinnen, war es schon wieder zu Ende und etwas Neues begann. Manche Lücken zwischen den Jahren, die ausgelassen wurden, waren mir zu groß. Eine etwas mehr beieinander erzählte Geschichte hätte mir besser gefallen.

Ende: Das Ende kam mir zu prompt. Zuvor gab es ein großes und langes hin und her und kaum dass Sala wieder in Berlin angelangt war, war die Geschichte auch schon zu Ende. Hier hätte der Autor noch ein paar Seiten mehr spendieren dürfen. .

Hörbuch: Der Autor, der auch als Schauspieler sehr bekannt ist, liest sein Buch selbst ein und ich finde es sehr gelungen! Er spricht den berliner Dialekt einwandfrei und ich konnte mich so richtig in Ottos Familie einhören, wie sie so eine ganz andere Welt, als die von Salas Familie darstellten. Einzig die Interpretation von der alten Sala, die so langsam ihre Erinnerungen verliert, haben mir nicht gefallen. Sie kam mir zu kühl und zu schnippisch rüber. Das passte so gar nicht zu meiner Vorstellung von ihr.

Fazit: Eine sehr interessante Geschichte über Familien, Einsamkeit, das Verlorensein, über Krieg, Verluste, Schmerzen und die Liebe, dessen Umsetzung mir leider nicht so gefallen hat. Sie war mir nicht flüssig genug geschrieben. Ich kann sie mir als Film jedoch sehr gut vorstellen und glaube sogar, dass sie mir als Film besser gefallen würde. Hier spielt wohl der Beruf des Autors auch eine Rolle. Womöglich denkt er als Schauspieler mehr in Filmsequenzen als in Romankapiteln. Als Hörbuch empfehlenswert – sogar mehr als in reiner Textform.
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Gekennzeichnet
monerlS | 2 weitere Rezensionen | Feb 19, 2019 |
Christian Berkels Familiengeschichte ist wirklich eine Erzählung wert. Die Odyssee seiner Mutter, die sich eigentlich nicht jüdisch fühlt, aber im dritten Reich zur Halbjüdin gemacht wird, die Großeltern, die als Anarchisten ein ganz ungewöhnliches Leben leben, der Vater, der als Arzt an der Front steht, all das gibt eine unglaubliche und sehr spannende Mischung ab. Ich finde, dass das Buch sehr gut erzählt ist, sehr spannend und warmherzig.
 
Gekennzeichnet
Wassilissa | 2 weitere Rezensionen | Jan 23, 2019 |
Ich mag Christian Berkel als Schauspieler, bin aber an das Buch ein wenig skeptisch herangegangen, da ich dachte „schon wieder ein Prominenter, der sich als Schriftsteller versuchen will“. Doch das Buch hat mich überzeugt.
Die Halbjüdin Sala ist 13 Jahre alt, als sie den 17-jährigen Einbrecher Otto in der Bibliothek ihres Vaters überrascht. Sie lieben sich von Anfang an. Aber das Leben wird für die beiden nicht einfach. Dass sie aus sehr unterschiedlichen Klassen hindert sie nicht, aber dann sorgen die politischen Verhältnisse dafür, dass sie getrennt werden. Sala muss Deutschland verlassen und kommt in Paris bei einer Tante unter. Doch dann marschieren die Deutschen in Paris ein. Sie wird interniert nachdem sie verraten wurde. Später kann sie untertauchen. Otto dagegen muss als Sanitätsarzt in den Krieg und gerät in russische Gefangenschaft. Auch wenn sie viele Jahre getrennt sind, vergessen können sie nicht.
Man muss schon konzentriert lesen, um der Geschichte zu folgen, denn die Handlungs- und Zeitebenen wechseln sehr häufig. Doch wenn man sich darauf einlassen kann, wird man durch eine spannende Familiengeschichte über drei Generationen gefesselt. Der Berliner Dialekt macht es Lesern, die nicht aus Berlin stammen, anfangs etwas schwer, doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran, aber er sorgt auf jeden Fall für Authentizität.
Neben der Geschichte dieser Familie wird ein erschreckendes Stück Zeitgeschichte beschrieben.
Die Charaktere waren interessant und authentisch dargestellt. Jeder hatte seine eigene Persönlichkeit.
Es ist eine interessante und berührende Familiengeschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Ich kann das Buch nur empfehlen!
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Gekennzeichnet
buecherwurm1310 | 2 weitere Rezensionen | Oct 18, 2018 |

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