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Casey Dawes

Autor von California Wine

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Ich liebe es einfache Geschichten zu lesen, wie sie z.B. Jill Shalvis schreibt. Geschichten über normale Menschen mit ganz normalen Problemen und sympathischen Macken, die sie einfach nur realistischer und lebendiger erscheinen lassen. Das ist einer der Gründe, wie ich überhaupt auf Casey Dawes „Hope in Promise Cove“ aufmerksam geworden bin. Der Titel und die Beschreibung klangen ähnlich wie eine solche Geschichte, die einfach die Seele füllt.

Und erfüllt wurde meine Seele. Ich mag es sehr, dass die Autorin sich hierbei darauf verlegt hat, reiferen Menschen eine neue Chance auf die Liebe zu geben. Denn die Liebe kennt keine Altersgrenzen. Das scheinen wir alle gerne mal zu vergessen. Darum sprach mich die Geschichte umso mehr.

In „Hope in Promise Cove“ finden die Holzkünstlerin Alex und der Farmarbeiter/angehender Autor Sal einen Weg aus ihren Krisen. Denn das Leben hat beiden auf eine gewisse Art und Weise übel mitgespielt. Alex, die früh ihren Mann verloren hatte, und Sal, der bereits von Geburt an in einem Krisenherd aufgewachsen ist. Beide haben mit Verlusten und Traumata zu kämpfen. Und beide müssen einen Weg finden, ihre Scheuklappen loszuwerden, um zu sehen, was sie wirklich vor sich haben.

Alex ist dabei auch noch sehr eigen. Sie verkriecht sich gerne mit ihrer Kunst, ist gerne in der Natur unterwegs und hat eine Spitze Zunge, die sie sehr schnell und flink einsetzt – auch ihren Freundinnen gegenüber. Damit ist sie manchmal sehr verletzend. Doch ihre Freunde wissen sie zu händeln. Doch alles, was fremd ist und ihre Ruhe stört, lehnt sie schnell ab. So auch Sal. Dieser wird zufällig ihr neuer Nachbar und stellt ihre ruhige Künstlerwelt auf den Kopf. Doch kann dieser Stups aus ihrer Comfort-Zone nicht auch ein Weg aus ihrer selbstgemachten Zwangslage sein?

Das muss man abwarten und den Weg der beiden folgen. Einen Weg, den jeder der beiden für sich selbst geht. Sal mehr auf einsamen Pfoten, bis er durch Alex erkennt, dass er doch nicht immer alles so ideal gehandhabt hat, wie er dachte. Besonders, wenn er rückblickend auf seine Ehe und Kinder schaut.

Bei Alex ist das Ganze etwas komplizierter. Ihre emotionale Situation ist eine andere und ihr fällt es schwer zu glauben, dass sie noch einmal das Glück in der Liebe verdient hat. Sie gönnt es jedem in ihrem Umfeld, doch nur für sich selbst glaubt sie nicht dran. Ich verstehe ihre emotionale Situation sehr gut und sie wurde auch gut durch die Autorin beschrieben, jedoch störte mich, dass ständig ihre Freundinnen darauf herumgeritten sind. Sie haben nur darüber geredet und sie angestachelt, ihre Comfort-Zone zu verlassen, aber sie dazu gebracht, diese zu verlassen? Nein.

Das ist einer der Punkte, die mich bei der Umsetzung der Story wirklich gestört haben. Es gab viele Momente mit ihren Freundinnen, aber jedes Mal stachelten sie nur auf Alex und ihre Situation herum, anstatt aktiv etwas dagegen zu unternehmen. Diese Szenen wirkten auch sehr langgezogen und zogen die Geschichte ins unermessliche. Ich hätte stattdessen lieber ein paar schöne und ausgefeilte Szenen mit Sal und Alex gehabt, die Humor und etwas Knistern verbreiteten. Es gab diese, aber sie waren mir viel zu wenig. Ich hatte das Gefühl, dass die beiden sich eigentlich gar nicht richtig kennen und ich als Leser hatte nicht das Gefühl, dass man die beiden zusammen kennengelernt hat. Man hat jeden für sich, aber nicht beide gemeinsam kennengelernt. Das finde ich sehr schade. Das hätte der Geschichte noch einen kleinen Touch mehr Gefühl gegeben und den Charakteren etwas mehr Lebendigkeit. So wirkte das Gesamtkonzept auf mich etwas erdrückend und oberflächlich. Und das ist so schade.

Es gibt aber noch ein paar Aspekte, die etwas im Düsteren bleiben. Sie werden, wie z.B. die Sache mit Gower, angedeutet, aber nicht wirklich thematisiert. Und dann: BAMM. Die Protagonisten treffen von einer Sekunde auf die andere eine Entscheidung und man weiß gar nicht warum. Insbesondere auf die Kunstsache von Alex bezogen, war ich dann schon sehr überrascht, da sich ein solches Verhalten nicht abgezeichnet hat, auch kein Gedanken daran, wie sie mit dieser Situation potenziell umgehen sollte/könnte. Alles ein wenig verwirrend und nur schwerlich nachzuvollziehen.

Wer allerdings erotisches Kribbeln und Szenerien á la Jill Shalvis erwartet, wird hier etwas enttäuscht werden. Casey Dawes hat einen ruhigen und ausgeglichen Erzählstil, der durchaus das eine oder andere Funkensprühen vermittelt, aber weit weg vom elektrisierenden Kribbeln ausgeprägter emotionaler Anwandelungen ist. Es ist eine ruhige Geschichte, in der es wirklich darum geht, dass zwei Menschen zueinander finden und dabei die Hürden ihres bisherigen Lebens überwinden müssen.

Eine schöne Geschichte mit sympathischen Charakteren, die ihre Macken haben. Ideal für einen verregneten und entspannten Lesenachmittag, bei dem man einfach nur abschalten will, ohne groß nachzudenken.
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Gekennzeichnet
animasoul | Nov 4, 2022 |

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