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Sibylle LewitscharoffRezensionen

Autor von Apostoloff

23+ Werke 286 Mitglieder 15 Rezensionen Lieblingsautor von 1 Lesern

Rezensionen

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Autobiographisch angehauchter Roman über eine Reise durch Bulgairen.
Intelligent, sarkastisch, witzig, aber ein wenig beliebig. Extrem überzeugend, erst gegen Ende des Buchs fiel mir wieder ein, dass Sibylle Lewitscharoff in Wirklichkeit gar keine Schwester hat, vorher hatte ich mich gefragt, ob sie die manchmal etwas zu intimen Details über ihre Schwester mit ihr abgesprochen hat.
Insgesamt vergnüglich, stellenweise etwas länglich, aber ein schöner Roman mit der meisterhaften Sprache Lewitscharoffs. Leider fehlen die absurd-magischen Einschläge, die ich an anderen Werken aus ihrer Feder liebe.½
 
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zottel | 3 weitere Rezensionen | Oct 11, 2020 |
Ein sehr schöner Krimi, aber ein sehr unterdurchschnittlicher Lewitscharoff-Roman.
Die Sprache viel einfacher gehalten als in ihren anderen Büchern, kaum Hinweise auf andere Kultur, denen ich sonst so gerne folge, keine doppelbödigen Spekulationen, keine anregende Philosophie, keine abgefahrenen Absurditäten in der Handlung, kurz: All das, was ich an Sibylle Lewitscharoff so sehr schätze, hat hier gefehlt.
Ein einfacher Krimi, gut gemacht, sympathische, einigermaßen glaubwürdige Personen. Ich wäre zufrieden, wenn ich einfach irgendeinen Krimi hätte lesen wollen.
Ich vermute, dass es der Autorin Spaß gemacht hat, zur Abwechslung einmal so trivial zu arbeiten, und diesen Spaß möchte ich ihr gönnen. Persönlich liegen mir ihre anderen Werke aber weit mehr.½
 
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zottel | 1 weitere Rezension | Aug 29, 2020 |
Wieder ein hochfaszinierendes Buch von Sibylle Lewitscharoff. Nach bislang drei gelesenen Büchern gehört sie inzwischen zu meinen Lieblingsautoren.
Sehr intelligent, dabei erfrischend absurd und mit begeisternder Beobachtungsgabe erzählt die Autorin einen erfundenen Lebensabschnitt aus dem Leben des Philosophen Hans Blumenberg, in dem ihn plötzlich ein Löwe begleitet, den die meisten anderen Menschen nicht sehen können.
Wieder eine wunderbar abgefahrene Idee, wieder sprachlich erstklassig umgesetzt mit unzähligen Hinweisen auf andere Werke der Kunst und Literatur, die nebenbei während der Lektüre zu entdecken viel Spaß macht.
Einziger Kritikpunkt: Die Geschichten über Blumenbergs Studenten sind kaum mit der eigentlichen Haupthandlung verbunden und liegen lose daneben, helfen zum Teil dem roten Faden nicht weiter, im Gegenteil, zerteilen ihn.
Trotzdem: Ein Erlebnis, hat wieder Riesenspaß gemacht! Das wird sicher nicht das letzte Werk Lewitscharoffs bleiben, das ich gelesen habe.½
 
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zottel | 4 weitere Rezensionen | Aug 28, 2020 |
Wieder ein äußerst faszinierendes Buch von Sibylle Lewitscharoff: Ein Dante-Experte war auf einer internationalen Konferenz zur Göttlichen Komödie in Rom. Dort hat sich eine Art kollektives Erwachen abgespielt: Alle anwesenden Forscher, die kulinarische Fachkraft, der Hausmeister und sogar ein Hund fliegen wortwörtlich zum Fenster hinaus und begeben sich offenbar in höhere Sphären – nur der Erzähler nicht. Er ist als einziger zurückgeblieben und schreibt auf, was passiert ist.
Was für eine abgefahrene Idee! Extrem faszinierend, intellektuell wie sprituell. Großes Wissen über die Göttliche Komödie ist in den Roman eingeflossen, eine Begeisterung für das Werk, die ansteckt.
So sehr, dass ich den Fehler gemacht habe, es parallel lesen zu wollen. Das war keine gute Idee. So lange es um die Hölle geht, hat das noch ganz gut funktioniert, ein oder zwei Gesänge aus der Commedia, ein Kapitel Pfingstwunder.
Beim Purgatorio überspringt Lewitscharoff allerdings die Gesänge sehr großzügig, ist sehr schnell beim Ende angekommen. Und ohne entsprechendes Hintergrundwissen, wie es zuvor im Inferno häufig geliefert wurde, ist die Divina Commedia eben doch nichts, was man einfach herunterlesen kann. Vieles bleibt völlig unverständlich, und es ist letztlich mehr Mühe als Freude, das Werk zu lesen.
Das ist natürlich nicht Schuld des Pfingstwunders, aber das parallel Mitlesen-Wollen des beschriebenen Werkes hat dazu geführt, dass sich alles sehr lang hinzog und ich nicht mehr im Fluss des Buches war, als ich endlich dort weiterlesen „durfte“.
Trotzdem blieb es ein echtes Erlebnis. Klare Empfehlung für Freunde des hohen Intellekts und verkappte Mystiker – in dieser Kombination gibt es viel zu wenig ansprechende Literatur.½
 
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zottel | Dec 2, 2019 |
Der Ich-Erzähler schwebt nach seinem Tod körperlos durch und über Berlin, unfähig, mit irgendjemandem zu interagieren. Immer wieder zwischen einer Art Bewusstlosigkeit und wachen Phasen wechselnd, denkt er über sein Leben nach, über Tod und Religion und andere Themen.
Insgesamt begeisternd, hochintelligent, meistens interessant, immer fesselnd, obwohl eigentlich nicht viel passiert.
Lewitscharoffs Sprache fand ich etwas gewöhnungsbedürftig, hoher Stil mit zwischendurch eingeworfenen, oft seltsam unpassend wirkenden Wörtern aus ganz anderen Sprachebenen. Was aber nichts daran änderte, dass das Buch mich sehr fasziniert hat.
Ich werde wohl noch mehr Bücher aus ihrer Feder lesen – dieses hier war für mich der Einstieg und hat Eindruck gemacht. Klare Empfehlung.½
 
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zottel | Sep 22, 2019 |
Charakter- und Weltstudie über ein verrücktes Hirn, Ingeborg-Bachmann-Preis
 
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Buecherei.das-Sarah | 1 weitere Rezension | Jan 13, 2015 |
Letzte Woche habe ich Frau Lewitscharoff bei der Verleihung der Landauer Poetikdozentur gesehen:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/sibylle-lewitscharoff-als-poetik-dozentin-gege...
Ich fand das Gespäch sehr interessant, eigentlich ziemlich so, wie die SZ im verlinkten Artikel schreibt.
Frau Lewitscharoff beschreibt in diesem autobiographischen Buch vieles, was sie selbst erlebt hat: Selbstmord des bulgarischen Vaters, Kruzifixsturm der sterbenden Mutter usw. Die Ich-Erzählerin sitzt auf der Rücksitzbank und kommentiert eine Reise durch Bulgarien.½
 
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Wassilissa | 3 weitere Rezensionen | Jul 21, 2014 |
Stil und Wortschatz von Sibylle Lewitscharoff sind unvergleichlich, von mir aus könnte der Roman doppelt so lang sein. Obwohl die Ich-Erzählerin am heutigen Bulgarien kein gutes Haar läßt, bekommt man doch Lust, hinzufahren und sich selbst ein Bild zu machen; nach dem Motto "So schlimm kanns doch nicht sein".
 
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ladyinblue | 3 weitere Rezensionen | Jan 6, 2010 |
 
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Riverblue13 | 1 weitere Rezension | May 30, 2014 |
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