Richard C. Morais
Autor von Madame Mallory und der kleine indische Küchenchef: Roman
Über den Autor
Richard C. Morais is the editor of Penta, a Barron's website and quarterly magazine. An American raised in Switzerland, Morais has lived most of his life overseas, returning to the United States in 2003. He is the author of The Hundred-Foot Journey, which is a New York Times Bestseller. He also mehr anzeigen wrote Buddhaland Brooklyn. (Bowker Author Biography) weniger anzeigen
Werke von Richard C. Morais
Getagged
Wissenswertes
- Gebräuchlichste Namensform
- Morais, Richard C.
- Geburtstag
- 1960-10-25
- Geschlecht
- male
- Nationalität
- USA
- Geburtsort
- Lisbon, Portugal
- Wohnorte
- Switzerland
Philadelphia, Pennsylvania, USA - Berufe
- editor
novelist
biographer
foreign correspondent - Organisationen
- Forbes
Mitglieder
Rezensionen
Listen
Dir gefällt vielleicht auch
Nahestehende Autoren
Statistikseite
- Werke
- 12
- Mitglieder
- 1,571
- Beliebtheit
- #16,433
- Bewertung
- 3.5
- Rezensionen
- 77
- ISBNs
- 92
- Sprachen
- 12
Die Amerikaner hat er bereits in Japan als Touristen der elterlichen Herberge kennengelernt, und dort waren sie laut, ignorant und besserwisserisch. Nun kommt der weltfremde und auch etwas engstirnige „Reverend Oda“ also in den kulturell so unterschiedlichen Westen – und die dortige Gemeinde ist laut, ignorant und besserwisserisch. Er ist plötzlich der „Boss“, seine persönliche Assistentin Jennifer trägt enge T-Shirts und einen Igelschnitt und die Gemeinde tut alles, um ihn mit ihrer individualistischen und kapitalistischen Sicht der Dinge in die Verzweiflung zu treiben.
Die Entscheidung seines Ordens war dennoch richtig: dank der wirtschaftlichen Ader Seido Odas wächst der Tempel zusehends und die Lebenslust von Jennifer wirkt auch auf ihn ansteckend.
Auch wenn die interkulturellen Aspekte den einen oder anderen Schmunzler hervorrufen (durch einen falsch zitierten Ausspruch zu einer für Oda belanglosen Modenschau steigt er plötzlich zum Fashion-Guru auf), ist der Roman auch hervorragendes Beispiel für einen Entwicklungsroman. Liebe und Freundschaft sind der Schlüssel zum wahren Buddhaland (so der Originaltitel) und die Erleuchtung kann einen im quirligen New York genauso treffen, wie im stillen Fukushima (dessen Reaktorkatastrophe beim Schreiben dieses Buches jedoch noch keine Rolle gespielt hat).
Richard Morais, der Amerikaner mit den portugiesischen Wurzeln wuchs in der Schweiz auf und war Wirtschaftsjournalist in Großbritannien („Madame Mallory und der kleine indische Küchenchef“, 2011). Er weiß um das Fremdsein unter Fremden und um die verschiedensten Facetten von Geld und Geist. So führt er auch seinen Charakter Seido Oda von einer professionellen „Distanz“ zur Welt zu einer menschlichen Fähigkeit der inneren Nähe. Gut recherchiert und einfühlsam geschrieben – wie Morais die Leser an dieser langsamen Entwicklung zum wahren Verständnis teilhaben lässt, kommt im Kopf so lebendig an, wie ein guter Kinofilm. Zugleich stellt er die Frage nach dem derzeitigen Trendthema Spiritualität ohne Dogmatik – das das tut zuweilen sein Protagonist für ihn.… (mehr)