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Jan Costin WagnerRezensionen

Autor von Eismond

18+ Werke 640 Mitglieder 61 Rezensionen Lieblingsautor von 1 Lesern

Rezensionen

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Ermittler Ben Neven verstrickt sich immer mehr in sein zwielichtiges Doppelleben. Er hält sich für einen von den Guten, was ihn aber nicht davon abhält, seine Familie zu hintergehen und sich immer wieder mit dem minderjährigen Adrian zu treffen. Im Dienst versucht er genau solche Fälle aufzuklären und die Täter zu überführen. Da bleibt es nicht aus, dass der innere Konflikt ihm zu schaffen macht.
Adrian wird von seinem Vater zur Prostitution gezwungen. Als er Vera kennenlernt, erfährt Adrian, dass es ein ganz anderes Leben geben kann.
Dies ist der dritte Band aus der Ben Neven-Reihe. Der Autor Jan Costin Wagner schreibt ungewöhnlich, distanziert, gleichzeitig aber auch intensiv, wertet aber nicht. Die Perspektiven wechseln, so dass man nahe am Geschehen ist. Gerade darum ist es oft sehr schwer weiterzulesen, denn Bens Doppelleben geht unter die Haut. Es ist so schwer zu ertragen, wie er auf der einen Seite in Sachen Kinderpornografie und Missbrauch an Kindern ermittelt und auf der anderen Seite auch ein Täter ist. Beim Lesen des Vorgängerbandes hatte ich so sehr gehofft, dass Neven die Kurve noch kriegt, obwohl man ahnen konnte, dass er nicht widerstehen wird. Doch tief in seinem Innern beschönigt er nicht. Er weiß, dass es nicht richtig ist, was er fühlt und tut. Fast wäre er aufgeflogen. Er vertraut sich seinem Mentor und Freund Landmann an.
Es ist ein spannender, aber auch verstörender Roman, der nur schwer zu ertragen ist.
 
Gekennzeichnet
buecherwurm1310 | Oct 7, 2023 |
„Gebt mir Bescheid, wenn ihr mir sagen könnt, was das alles zu bedeuten hat. Einverstanden?“ (Zitat Seite 179)

Inhalt
Am 1. Mai fällt der letzte Schnee. Lasse Ekholm fährt mit seiner elfjährigen Tochter Anna von deren Eishockeytraining nach Hause. Plötzlich taucht hinter ihm ein PKW in rasanter Fahrt auf, überholt, drängt sein Auto von der Straße – Unfall mit Fahrerflucht. Lasse Ekholm, Inhaber eines Architekturbüros, war der Chef von Sanna, der verstorbenen Ehefrau von Kommissar Kimmo Joentaa und damit wird der Fall zu Joentaas Fall. Am selben Tag macht ein erfolgreicher Fondsmanager in Helsinki mit einer jungen Frau eine Schneeballschlacht, anschließend liest er zu Hause seinem kleinen Sohn eine Gute-Nacht-Geschichte vor. Am Morgen des nächsten Tages werden auf einer Parkbank in Helsinki zwei Tote gefunden, eine junge Frau und ein Mann. Die junge Frau hat in einem Club in Salo bei Turku gearbeitet und so arbeiten die Ermittler Kimmo Joentaa in Turku und Marko Westerberg und Seppo in Helsinki bei der Suche nach der Identität der Toten wieder einmal zusammen. Doch wer sind die beiden Toten, denn in dieser Art Clubs arbeiten die Frauen nie unter ihrem eigenen Namen.

Thema und Genre
Dieser Kriminalroman, Teil einer Serie um den Ermittler Kimmo Joentaa, spielt in Finnland. Themen sind zwischenmenschliche Beziehungen, Familie, Verlust, Schuld, Rache.

Charaktere
Der Schwerpunkt in dieser Serie liegt natürlich auch im Bereich der kriminellen Taten, doch vor allem geht es um die einzelnen unterschiedlichen Figuren und um die psychologischen Hintergründe ihres Handelns und Verhaltens.

Handlung und Schreibstil
Die Geschichte beginnt an diesem besonderen ersten Mai, ein ungewöhnlicher Tag, weil es nochmals schneit, und endet am ersten September, als der erste Schnee fällt. Die Handlung ist außergewöhnlich vielfältig, Ereignisse finden parallel statt, an anderen Orten, in völlig anderen Situationen und auch zwischen den Personen gibt es keine erkennbaren Bezugspunkte. Erst langsam und mit einigen unvorhersehbaren Details und Wendungen werden erste Zusammenhänge deutlich. Auch in diesem fünften Band der Kimmo Joentaa-Serie zeigt sich die sprachliche Qualität und Kreativität des Autors beim Aufbau der Handlung.

Fazit
Ein facettenreicher, packender und überraschender Kriminalroman.
 
Gekennzeichnet
Circlestonesbooks | Jun 11, 2022 |
„Kimmo Joentaa las den Text mehrere Male, bis die Buchstaben vor seinen Augen zu verschwimmen begannen. Er versuchte, eine plausible Antwort auf die Frage zu finden, warum er zu diesem Hinweis zurückgekehrt war. Warum er ihn zunächst überblättert hatte, um dann zurückzukehren.“ (Seite 137, 138)

Inhalt
Eine Frau wird schwer verletzt neben der Straße aufgefunden. Niemand vermisst oder kennt die Unbekannte, die seither auf der Intensivstation in Turku im Koma liegt. Bis auf eine Person, die eines Tages kommt und die lebenserhaltende Beatmung stoppt – und dabei weint. Ein Fall für Kimmo Joentaa, der sich auf die Suche nach der Identität der unbekannten Toten macht. Gleichzeitig scheint ein Mörder in Helsinki ruhig und in aller Öffentlichkeit eine Liste abzuarbeiten, ein Fall für das Ermittlerteam in Helsinki. In dem kleinen Ort Karjasaari treffen die Ermittler Kimmo Joentaa und Marko Westerberg durch Zufall im Hotel aufeinander und erkennen, dass dies kein Zufall ist. Eine Fotografie aus dem Sommer 1985 hat sie zusammengeführt.

Thema und Genre
Dieser Kriminalroman ist der Band vier der Serie um den finnischen Ermittler Kimmo Joentaa und es geht um die Suche nach Unbekannten und Verschwundenen, um die psychologische Vielfalt von Beziehungen zwischen Freundschaft, Familie und Liebe.

Charaktere
Kimmo Joentaa ist ein einfühlsamer, sensibler Polizist, der auch persönliche Themen wie Trauer und Verlust zu verarbeiten hat. Gleichzeitig ermittelt er zielorientiert und effektiv. Bei allen Figuren spürt man das große Interesse des Autors, diese zu entwickeln, ihren Charakter und ihre Handlungen zu hinterfragen und nachvollziehbar zu machen.

Handlung und Schreibstil
Die Handlung ist facettenreich und bietet zunächst eine Reihe von unbekannten Faktoren, die sich erst langsam zu einem Bild formen und auch immer wieder neue Erkenntnisse und Überraschungen zeigen. Spannend ist dieser Roman durch die vielen Möglichkeiten, durch die vielen Fragen, welche die Taten aufwerfen, nicht nur in Bezug auf die Tatpersonen, sondern auch auf die Motive und Hintergründe. Jan Costin Wagner ist nicht nur ein hervorragender Kenner der menschlichen Eigenheiten und Psyche, und Kenner der finnischen Mentalität dort, wo die Monate dunkler und die Landschaft einsamer wird, er beschreibt dies alles auch sprachlich dicht und malt entsprechende Bilder in unsere Gedanken. Gleichzeitig entwirft er ein geniales Handlungspuzzle aus vielen scheinbar zusammengewürfelten Einzelteilen in der Vergangenheit und heute, und ist ein großartiger Erzähler.

Fazit
Ein packender Pageturner, ein Kriminalroman mit Elementen des Genre Nordic Noir. Band vier von insgesamt sechs Bänden einer Serie, von der man sich wünscht, sie möge doch noch weitergehen.
 
Gekennzeichnet
Circlestonesbooks | 6 weitere Rezensionen | Jun 7, 2022 |
Gerade erst hatten die Ermittler Ben Neven und Christian Sandner ein entführtes Kind retten können, doch Neven hat den Täter erschossen und muss daher eine interne Ermittlung über sich ergehen lassen. Doch niemand macht ihm wirklich Vorwürfe, da keiner es mag, wenn sich Männer an Kindern vergreifen. Doch bei der Aufarbeitung zeigt sich, dass die Dimensionen viel größer sind als vermutet. Dann wird einer der Verdächtigen getötet und ein anderer stirbt unter mysteriösen Umständen bei der Vernehmung. Jemand will Rache.
„Am roten Strand“ ist der zweite Band um das Ermittlerteam Ben Neven und Christian Sandner. Auch wenn es genügend Informationen gibt, was zuvor geschehen ist, so hätte ich wohl besser vorher den Vorgängerband „Sommer bei Nacht“ gelesen. Der Schreibstil ist ungewöhnlich, distanziert und wertet nicht, manches wurde nicht auf Anhieb deutlich.
Es ist ein spannender Roman, der mir aber auch sehr unter die Haut gegangen ist. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich über Kinderpornografie und Missbrauch an Kindern gelesen habe, doch dieses Mal habe ich mich besonders schwergetan. Das lag wohl an der Person Ben Neven, der mit seinen eigenen Dämonen zu tun hat und in seiner Funktion völlig fehl am Platz ist. Bei ihm ist die Einsicht da, dass es nicht richtig ist, was er fühlt und tut, doch es fehlt das entsprechende Handeln, so baut sich eine Spirale auf, die nur in einer Katastrophe enden kann. Aber auch die anderen Charaktere haben alle ihre Ecken und Kanten, ich wurde mit niemandem richtig warm.
Ich kann nachvollziehen, wenn Menschen, die so missbraucht wurden, Rachegelüste haben. Doch Selbstjustiz ist dennoch unentschuldbar. Schlimm muss es für Polizisten sein, die Täter dann auch noch schützen müssen.
Es ist eine komplexe, spannende und sehr verstörende Geschichte, die einen nachdenklich macht.
 
Gekennzeichnet
buecherwurm1310 | 1 weitere Rezension | Mar 29, 2022 |
"Während sie einerseits gegen die Täter im "Fallkomplex Jannis" ermitteln, müsyen sie ab sofort ihr Augenmerk auf die Frage richten, wie sie dieselben Täter schützen können." (Zitat Seite 192)

Inhalt
Der Ermittler Ben Neven hat im Einsatz Marko Gerhardt erschossen, der gemeinsam mit Anton Holdner den kleinen Jannis entführt hatte. Doch dies war nur der Anfang gewesen, denn inzwischen sind Ermittler bundesweit mit den Aufdeckungen in diesem "Fallkomplex Jannis" und einem seit Jahren aktiven Pädophilenring beschäftigt, der vor zwei Jahren aktualisiert und ins Darknet gestellt wurde. Doch plötzlich sterben kurz hintereinander zwei der Hauptverdächtigen und es war kein natürlicher Tod. Nun muss das Ermittlerteam unter der Leitung von Marlene Kramer, Ben Neven und Christian Sandner in zwei sehr unterschiedliche Richtungen ermitteln.

Thema und Genre
Ein brisanter Roman in Anlehnung an bekannte Fakten über im Darknet sehr aktive Kinderpornografie-Gruppen und Missbrauch von Kindern.

Charaktere
Die Stärke dieses Romans liegt in den unterschiedlichen Figuren, ihren jeweiligen sehr realistischen Konflikten und Problemen, deren Komplexität viel Stoff zum Nachdenken bietet.

Handlung und Schreibstil
Die Ereignisse werden in kurzen, rasch wechselnden Szenen geschildert, bei jeweils unterschiedliche Figuren im Fokus stehen. So erhält man als Leser immer mehr Einblicke und weitere Details, ist teilweise im Wissen den Ermittlern einen Schritt voraus, ohne jedoch alle Zusammenhänge zu kennen. Dadurch bleibt das Leseerlebnis packend. Obwohl Band zwei einer Serie, gibt es zu Beginn genügend Hinweise für alle, die den ersten Teil nicht gelesen haben. Der Schreibstil des Autors beobachtet und schildert auch Nuancen der persönlichen Konflikte und Verhaltensweisen seiner Figuren.

Fazit
Ein Roman mit interessanten, facettenreichen Figuren, starken psychologischen Elementen und brisanten, zeitlos aktuellen Themen.
 
Gekennzeichnet
Circlestonesbooks | 1 weitere Rezension | Mar 17, 2022 |
Sechster und (bislang) letzter Fall um den finnischen Krimnalkommissar Kimmo Joentaa: Ein junger Mann steht nackt im Brunnen des Marktplatzes in Turku und fügt sich selbst mit einem Messer Verletzungen zu. Kimmos Kollege Sundström – per Notruf hinzugerufen – erschießt den Mann in einer (vermeintlichen) Notwehrsituation. Im Nachhinein kann der zutiefst schockierte Sundström sich selbst nicht erklären, wie es zu diesen Schüssen kam. Er bittet Joentaa – inzwischen alleinerziehender Vater einer neunjährigen Tochter – mit ihm gemeinsam mehr über den toten jungen Mann, Sakari Ekholm, und seine Lebensumstände herauszufinden. Als sie Sakaris Familie besuchen, werden sie Zeugen eines Brandes im Nachbarhaus und retten einer Mutter und ihrem elfjährigen Sohn das Leben; der vierjährige Bruder kommt in den Flammen um. Wie diese beiden Ereignisse zusammenhängen, ermittelt Joentaa in der ihm eigenen ruhigen, assozialtiv geprägten Arbeitsweise.
Viel klassische Ermittlungsarbeit gibt es nicht in diesem neuen Fall für Kimmo. Vielmehr geht es um Tod und Trauer und darum, wie der Verlust eines geliebten Menschen auch das Leben der Hinterbliebenen beendet. Und was es braucht, um trotzdem weiterzuleben bzw. den Weg ein neues Leben zu finden.
Jan Costin Wagner erzählt diese traurige, tief berührende Geschichte aus den Blickwinkeln der beteiligten Personen, die alle auf sehr unterschiedliche Weise aus ihren Leben herausgerissen wurden, mit vielen Perspektivwechseln in seinem ganz eigenen fast poetischen Schreibstil. Kein klassischer Krimi, eher eine literararische "Rhapsody in blue" (im doppelten Sinn des Wortes).
Zur Poesie und zur traurigen Stimmung dieses Romans passt perfekt die ruhige warme Stimme von Mattias Brandt und sein ebenfalls sehr eigener Vorlesestil, der sich stets sanft in die Perspektiven und Stimmungen der verschiedenen Protagonisten einfühlt.
 
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Leandra53 | Apr 25, 2021 |
Während die Mutter auf dem Flohmarkt in der Schule ihren Sohn einen Moment aus den Augen lässt, verschwindet der fünfjährige Jannis. Zeugen haben gesehen, dass der Junge von einem Mann mit Teddy angesprochen wurde. Während die Ermittler Ben Neven und Christian Sandner verzweifelt versucht, den Jungen zu finden, zeigt sich ein Zusammenhang zu einem früheren Fall. Damals wurde auch ein Kind entführt. Der Fall konnte nie aufgeklärt werden.
Obwohl das Thema interessant, aber auch erschreckend ist, konnte mich dieses Buch nicht wirklich packen. Der Schreibstil ist ungewöhnlich, hat mich aber nicht angesprochen. Ich fand ihn schwer zu lesen. Die Spannung hält sich in Grenzen, da es von Anfang an bekannt ist, wer hinter der Entführung steckt. Dafür sind die Charaktere psychologisch interessant dargestellt, jeder hat seine Probleme. Dennoch hat es mir nicht gefallen, dass ein Ermittler, der selbst pädophile Neigungen hat, in einem solchen Fall ermittelt.
Eigentlich wollte ich nun noch schreiben, was mir gefallen hat, aber ich muss ehrlich zugeben, nun, wo ich es im Kopf einfach nochmal durchgegangen bin: Es gibt nichts, was mir wirklich gefallen hat. Der Sprecher des Hörbuchs hatte eine angenehme Stimme und das Cover ist stilvoll. Mehr fällt mir echt nicht ein.
Es ist eine Geschichte, die unter die Haut geht, aber auf eine unangenehme Art und Weise, die ich nicht mag. Am Ende löst sich alles, aber eher zufällig.
Mich hat das Buch nicht überzeugt, daher habe ich auch lange gebraucht, bis ich damit durch war.
 
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buecherwurm1310 | 1 weitere Rezension | Aug 9, 2020 |
Ein preisgekrönter psychologischer Krimi mit dem melancholischen finnischen Detektiv Kimmo Joentaa.

Ein junges Mädchen verschwindet beim Radfahren zum Volleyballtraining. Ihr Fahrrad wird genau an der Stelle gefunden, an der dreiunddreißig Jahre zuvor ein anderes Mädchen ermordet wurde. Der ursprüngliche Täter wurde nie zur Rechenschaft gezogen - hätten sie wieder zuschlagen können? Die Unheimlichkeit des Verbrechens verunsichert nicht nur die Polizei und die Öffentlichkeit, sondern auch jemanden, der seit vielen Jahren eine Last der Schuld trägt...

Detective Kimmo Joentaa bittet seinen älteren Kollegen Jetola, der am ursprünglichen Mord gearbeitet hat, um Hilfe, in der Hoffnung, dass sie beide Fälle lösen können. Doch als ihre Ermittlungen beginnen, entdeckt Kimmo, dass die Wahrheit nicht immer das ist, was man erwartet.
 
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Fredo68 | 12 weitere Rezensionen | May 14, 2020 |
Das Buch mit diesem poetischen Titel ist ein weiteres gelungenes Werk mit dem jungen Kommissar Kimmo Joentaa. Im Fokus der Handlung steht eine Tat, die Mitte der 80er Jahre in der finnischen Provinz stattfand. Kimmos Freundin Larissa ahnt, dass es mit "männlicher Gewalt" [an einer Frau] zu tun hat. Auslöser für die Wiederaufnahme des Falles ist die Ermordung einer Komapatientin, in deren Bettlaken man die Tränenflüssigkeit des Mörders findet. Der Autor versteht es, wie gewohnt, durch die Kraft und Poesie seiner Sprache zu überzeugen.½
 
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LousivonLousberg | 6 weitere Rezensionen | Feb 29, 2012 |
Sehr faszinierend. Ich hatte bereits einen späteren Band des Autoren und mit Kommissar Joentaa gelesen, der mir sehr gut gefallen hatte. Umso interessanter war es nun, den Beginn der Reihe zu lesen, auch wenn ich mich ein wenig schwer damit tue, das Buch als Krimi einzuordnen. Krimi oder doch eher Roman? Ein Zwitter sozusagen, aber auf jeden Fall ein sehr lohnender, der das sehr schwierige Thema Tod aus vielen Richtungen beleuchtet und eine sprachlich sehr schöne Geschichte dazu erzählt.
 
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Neckarhex | 13 weitere Rezensionen | Feb 23, 2012 |
Es ist weit mehr als ein Krimi, den der deutsche Autor, der zwischendurch auch in Finnland lebt, wo "Eismond" spielt, da geschrieben hat, und darum kennen wir den Mörder auch bald. Es ist ein Buch über den Tod eines geliebten Menschen und das eigene Leben danach (für den Polizisten), es ist ein Buch über das Unerklärliche, das Menschen bewegen und sie zu Dingen zwingen kann, die sie eigentlich nicht tun wollen und die Reue deswegen (für den Täter) und ein Buch über Schuld, die einen völlig unerwartet treffen und trotzdem das Leben nicht zerstören, sondern erst lösen kann. Viel mehr kann man von einem Kriminalroman nicht erwarten...½
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DieterBoehm | 13 weitere Rezensionen | Sep 12, 2011 |
Wenig Action, dafür aber sehr interessante Charaktere und ein überraschendes Ende.
 
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sollimath | 12 weitere Rezensionen | Aug 21, 2011 |
Ein Mann erblindet plötzlich, verliert alles, lebt dann mit seiner Jugendliebe Mara.
Die Handlung des Buches spielt wahrscheinlich mit der Metapher "Die Augen vor etwas verschließen" (vor dem "alten" Leben zwischen Schuldgefühlen wegen des gelähmten Kindheitsfreundes, zwischen scheinbar heilem Familienleben und den Besuchen bei Prostituierten) und erinnert so sogar ganz vage an Fritschs großartigen Gantenbein.
Doch das Buch ist seltsam uninteressant. Packend sind zumindest anfangs noch die Szenen um den gelähmten Schuilkameraden. Doch insgesamt verwischt das Ganze mehr und mehr und die schwindende Spannung passt zum uninspirierten Ende.
 
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Wassilissa | May 25, 2011 |
Ich bin eigentlich kein großer Anhänger der vielgerühmten skandinavischen Krimis, aber da dieses zwar in Finnland spielt, aber von einem deutschen Autor stammt, habe ich dem Ganzen eine Chance gegeben :-) Und es nicht bereut: Einer der besten Krimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe, psychologisch dicht und zutiefst menschlich stellt sich - wie bei allen guten Krimis - die Frage nach der Schuld.½
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DieterBoehm | 16 weitere Rezensionen | May 5, 2011 |
Hat mir ausgesprochen gut gefallen; seit längerem mal wieder eine richtig tolle, finnische Krimineuentdeckung. Obwohl - der Autor ist ja zumindest kein Finne... ;o) Zudem ein für mich klassischer Eine-Nacht-Krimi, den ich am liebsten in einem Rutsch durchgelesen hätte, diesmal allerdings auf zwei Abende verteilen mußte.

Interessantes und sensibles Thema, packend und spannend aufbereitet und erzählt, ohne dabei das nötige Feingefühl zu verlieren. Die Charaktere sind alle ein bißchen rätselhaft, was aber sehr gut zum gesamten Bild und der Stimmung paßt und nicht zuletzt dadurch diese typische, finnische Stimmung erzeugt.
 
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Neckarhex | 16 weitere Rezensionen | Mar 6, 2011 |
Eindrucksvoll wird zu Beginn des Buches beschrieben, wie Kimmo Joentaa, der junge Kriminalbeamte, das Sterben seiner jungen Ehefrau Sanna erlebt. Kurz nach ihrem Tod stürzt er sich in die Arbeit. Eine ungewöhnliche Mordserie, bei der es für die Opfer scheinbar keine Tatmotive gibt und der Täter aussergewöhnlich unscheinbar und fast sanft wirkt, muss von Kimmo und seinen Kollegen aufgeklärt werden. Kimmo erlebt die Todesfälle aufgrund des Todes seiner eigenen Frau aus einem sehr sensiblen Blickwinkel. Er kann sich besonders gut in die Gefühle der Angehörigen und auch des Mörders hineinversetzen. Ein ungewöhnlicher und lesenswerter Krimi.
 
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LousivonLousberg | 13 weitere Rezensionen | Apr 6, 2010 |
Nach langer Zeit habe ich einen Krimi mal wieder in einem Rutsch durchgelesen. Aus meiner Sicht schreibt der Autor sehr nordisch: klar, aber auch immer wieder mit Poesie in den Worten. Jan Costin Wagner ist in Deutschland geboren, aber bezeichnet Finnland, aus dem seine Frau stammt, als zweite Heimat. Man spürt, dass ihm Finnland viel bedeutet.

Der Krimi spielt im winterlichen Finnland zur Weihnachts- und Neujahrszeit. Sein Protagonist, der junge finnische Polizist Kimmo Joentaa, hat vor wenigen Jahren seine Frau durch einen Unfall verloren. Kimmo nutzt daher aus gutem Grunde die Zeit "zwischen den Jahren", um zu arbeiten. Der erste Mordfall läßt nicht lange auf sich warten ...
Mehr mag ich gar nicht zur Handlung verraten. Es ist kein reisserischer Kriminalroman, aber ein Buch, das es schafft, eine besondere Stimmung hervorzuzaubern. Während des Lesens entstanden viele Bilder in meinem Kopf, so konnte ich mir beispielsweise das Haus von Kimmo gut vorstellen. Obwohl der Verlust seiner Frau Kimmo noch zu schaffen macht, ist er grundsätzlich nicht negativ eingestellt.½
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LousivonLousberg | 16 weitere Rezensionen | Feb 1, 2010 |
»Unverschämt gut ist dieser ... Autor, und der grandiose Vorleser Matthias Brandt steigert das Erlebnis dieses dunklen Dramas noch ...« Westfalenpost Wie jedes Jahr seit dem Tod seiner Frau rüstet sich Kimmo Joentaa für die Einsamkeit der finnischen Weihnachtstage mit einem Glas Milch und einer Flasche Wodka. Aber es kommt anders. Plötzlich steht Larissa vor der Tür, eine schmale, strohblonde Prostituierte, die sich bei ihm einquartiert und auch sonst genau weiß, was sie will. Mit Verwunderung registriert Kimmo, dass er ihre Anwesenheit genießt, zumal zwei spektakuläre Mordfälle seine Abteilung in Atem halten. Innerhalb weniger Stunden werden ein Gerichtsmediziner und ein Puppenbauer erstochen aufgefunden. Die einzige Verbindung ist ein gemeinsamer Auftritt in einer TV-Talkshow, in der es um den Tod und seine Darstellung in den Medien ging...
 
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st.joseph | 16 weitere Rezensionen | Dec 11, 2009 |
Ein grandioser Roman über Schuld und Sühne, Verlust und Verbrechen
Niemand weiß besser als Kimmo Joentaa, wie es sich anfühlt, einen geliebten Menschen zu verlieren. Wenn die Angst der Gewissheit weicht, dass der andere fort ist. Für immer. Deshalb hütet sich der Kriminalkommissar aus dem finnischen Turku davor, den Eltern von Sinikka Vehkasalo zu widersprechen. Ihnen die Hoffnung zu nehmen, dass ihre Tochter noch leben könnte. Auch wenn er es besser weiß. Wissen muss. Denn die Parallelen sind zu offensichtlich. Wenn dreiunddreißig Jahre nach dem ungeklärten Mord an einem jungen Mädchen an genau der gleichen Stelle ein anderes Mädchen unter ähnlichen Umständen verschwindet, muss es einen Zusammenhang geben. Denkt nicht nur Kimmo, sondern auch sein in den Ruhestand verabschiedeter Kollege Ketola. Getrieben von der Hoffnung auf späte Antworten, nimmt er die Fährte seines ungelösten Falles wieder auf.
Auch die beiden Täter von damals beginnen, sich gegenseitig zu belauern. Und für einen von ihnen wird die Reise in die eigene Vergangenheit eine gnadenlose Auseinandersetzung mit der lange verdrängten Verantwortung ...
 
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st.joseph | 12 weitere Rezensionen | Dec 11, 2009 |
Wie jedes Jahr seit dem Tod seiner Frau rüstet sich Kimmo Joentaa für die Einsamkeit der finnischen Weihnachtstage mit einem Glas Milch und einer Flasche Wodka. Aber es kommt anders. Plötzlich steht Larissa vor der Tür, eine schmale, strohblonde Prostituierte, die sich bei ihm einquartiert und auch sonst genau weiß, was sie will. Mit Verwunderung registriert Kimmo, dass er ihre Anwesenheit genießt, zumal zwei spektakuläre Mordfälle seine Abteilung in Atem halten. Innerhalb weniger Stunden werden ein Gerichtsmediziner und ein Puppenbauer erstochen aufgefunden. Die einzige Verbindung ist ein gemeinsamer Auftritt in einer TV-Talkshow, in der es um den Tod und seine Darstellung in den Medien ging...
 
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st.joseph | 16 weitere Rezensionen | Apr 18, 2009 |
Mark Cramer, ein junger Journalist, ist von sich selbst und vom Leben angeekelt. Auch sein neuer Auftrag, eine Biografie über den alternden Schauspielstar Carl Fraikin, löst in ihm nur Langeweile und Abscheu aus, obwohl Fraikin ihn in seine herrliche Villa im Süden Frankreichs eingeladen hat. Aber kaum dort angekommen, erkennt Mark Cramer seine letzte Chance, dem Überdruss zu entfliehen: Mit kaltem Zynismus und diabolischer Genauigkeit plant er Fraikins Tod …
 
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xenon1138 | 1 weitere Rezension | Mar 20, 2012 |
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