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Steve Jobs von Walter Isaacson
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Steve Jobs (Original 2011; 2011. Auflage)

von Walter Isaacson (Autor)

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Lange vor seiner Erkrankung lebte Jobs so, als würde er ewig arbeiten und wäre doch morgen tot. Ein Spannungsfeld, das er in seiner berühmten Standford Rede auf den Punkt brachte: "Mir ins Gedächtnis zu rufen, dass ich bald sterbe, ist das wichtigste Hilfsmittel, um weitreichende Entscheidungen zu treffen. Fast alles - alle Erwartungen von außen, jegliche Art von Stolz, alle Angst vor Peinlichkeit oder Versagen - das alles fällt im Angesicht des Todes einfach ab. Nur das, was wirklich zählt, bleibt. Sich daran zu erinnern, dass man eines Tages sterben wird, ist in meinen Augen der beste Weg, um nicht zu denken, man hätte etwas zu verlieren. Man ist bereits nackt. Es gibt keinen Grund, nicht dem Ruf des Herzens zu folgen."

Mich haben Apple Produkte von Anfang an begleitet, nur kurzzeitig habe ich einen Rechner des anderen Systems besessen. Apple Rechner waren von Anfang an vor allem dort besonders gut, wo es kompliziert zuging: im Design- und Grafikbereich. Nicht, weil sie zeitgeistig waren, wurden Apple Produkte nachgefragt, sondern sie reduzierten unnötigen Aufwand dramatisch, sie waren schlicht menschlicher, stärker vom Anwender her gedacht. Dies wird heute unterschätzt, Apple war nie ein ausschließliches Designprodukt, diese Facette kam erst mit iPod, iPhone und iPad hinzu. Basis des Ganzen war jedoch KISS: keep it simple and stupid.

"Lasst das, was Euer Herz sagt, nicht durch den Lärm der anderen übertönen." Cholerik und Wutausbrüche gehörten für Jobs zum Alltag, wenige ließ er neben sich bzw. seiner Begeisterung bestehen, und doch schuf er ein Arbeitsklima, in dem jeder das Gefühl hatte, ein Pirat zu sein - und eben nicht die Navy. Er forderte Querdenker und liebte die Reibung mit ihnen. Er positionierte seinen Mac 1984 gegen eine ganze Computer-Industrie, deren unterdrückerische Auswirkungen er mit seinen Produkten konterkarieren wollte. "The computer for the rest of us."

Besonders interessant der Abschnitt, in dem der Design-Wille von Steve Jobs erklärt wird bzw. die Hintergründe für seine Vorbilder in diesem Bereich. Es wird klar, dass er sich vom Bauhaus-Stil und allen Facetten einer rundum einfachen, emotionalen Idee beeinflussen ließ. Porsche, VW oder Mercedes, der japanische Zen-Buddhismus sind Leitbilder ebenso wie Braun (snow white ist ein Projekt Codewort in Anspielung an den Schneewitchensarg von Braun) und am Ende fährt er in den Scharzwald, um Hartmut Esslinger von frogdesign anzuheuern und nach Kalifornien zu holen. Seine Entwürfe werden stilprägend für Apple getreu dem Motto "Form follows emotion". Dieser Abschnitt hat mich tief berührt, waren doch alle Zielsetzungen von Steve Jobs mehr oder weniger jene Gefühle, die ich bei der Bedienung des Mac bis heute emfpinde. Kein Detail ist Jobs unwichtig, die Schriftenentwicklung, die Icons, die Oberfläche, selbst die Verpackung - alles steuert und entwickelt er mit, ein Meister der Finesse in allen Bereichen. Selbst Platinen müssen bei ihm schön sein, alles strahlt aus, die Gesamtpersönlichkeit eines Produkte vermittelt sich für den Bauch von außen und innen. Ein Apple ist ein Kunstwerk, das Jobs z.B. mit Eingravierungen der Beteiligten im Inneren von Rechnern zelebriert, ohne dass dies jemals ein Anwender sehen würde.

Diese Biografie beschreibt viele Facetten, die ich aus vielen anderen Biografien schon kannte - und darüber hinaus fügt sie in einer schonungslosen Offenheit (plus viele weitere, mir unbekannte Anekdoten und Erklärungen) hinzu, die bei einem Mann wie Jobs notwendig ist. Jeder kann sich so selbst ein Bild von ihm machen, einem Menschen, der stärker im Jetzt gelebt hat als andere und durch den nahenden Tod (ab 2004) getrieben war, noch schnellere, mutigere Entscheidungen zu treffen. Ab dieser Zeit redet der Autor Walter Isaacson mit Jobs und baut diese Gespräche als Hauptleidfaden in sein Buch ein. Nichts wird glorifiziert oder heldenhaft vernebelt, es sind (auch schmerzhafte) Tatsachen enthalten, die jeder individuell interpretieren kann.

Meine Schlussfolgerung ist klar. Jobs kämpfte ein Leben lang gegen die Kränkung an, verstoßen worden zu sein. Je größer er diesen Aspekt empfand, umso gewaltiger wurde seine Resilienz, sein Widerstand dagegen. Daraus bezog er seine wachsende, unbeugsame Kraft, die ansteckend begeisternd war (vor allem für mich als Anwender), die aber von jetzt auf gleich umkippen konnte in diabolische Wut und den hitzigen Kampf mit anderen. Wer je im kreativen Bereich der Ideenfindungen gearbeitet hat, weiß, dass gute Ideen gerne viele Väter haben und Beschuldigungen kursieren, jener oder jene habe Ideen gestohlen. Mein Eindruck bei Jobs: es war ihm egal, woher Ideen kamen, er sog sie auf wie ein Schwamm, immer mit dem Ziel, endlich originär geliebt zu werden (selbstverständlich liebten ihn seine Stiefeltern, aber das war ihm nicht genug). Diese Suche nach dem eigenen Kern, der Bestimmung, die Ratifizierung der Vorsehung, dies war der Antrieb für seine Produkte. Sie ist ihm bestens gelungen, kein anderes Produkt wird derart von den Anwendern geliebt wie die von Apple. Man kann Steve Jobs nur gewünscht haben, dass er dies auch im Kreis seiner Familie so tiefgehend und originär nur um seiner selbst willen gespürt hat.

Zitate:

Auf die Frage, ob er Marktforschung durchführen wolle, antwortete Jobs: "Die Kunden wissen gar nicht, was sie wollen, bis wir es Ihnen zeigen."

"Willst Du den Rest Deines Lebens Zuckerwasser verkaufen oder willst Du eine Chance, die Welt zu verändern."

"Die Achse verläuft heute nicht mehr entlang liberal-konservativ, sondern entlang konstruktiv-destruktiv."
  Clu98 | Apr 12, 2023 |
Das Buch ist eher die Biographie der Firma Apple als die des Gründer Steve Jobs. Es ist ein interessantes Stück Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. All jene Eltern, deren Kinder das Studium schmeißen, Drogen nehmen und pathologische Essgewohnheiten haben, können sich nach dieser Lektüre etwas beruhigen.
Wie viel Steve Jobs zu einer Veränderung unseres Zeitalters beigetagen hat, ist erstaunlich. Ich wusste gar nicht, das er bei Pixar so viel zu sagen hatte. Die Geschichte des Silicon Valley und die visionäre Kraft von jungen Computerferaks in den 1970er Jahren hat mich begeistert.
Über den Menschen Steve Jobs erfährt man nicht so viel, aber genug. Ein sympathischer Kerl ist er nicht gerade. Wahrscheinlich kann man den Menschen wirklich nicht von der Firma trennen, anders als bei Apple-Mitgbegründer Vosniak, der ja einen anderen, vielleicht entspannteren, Weg gegangen ist.
Auf jeden Fall ein Leben, das ein interessantes Stück Zeitgeschichte darstellt. ( )
  Wassilissa | Jun 4, 2013 |

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