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Ostende: 1936, Sommer der Freundschaft (2014)

von Volker Weidermann

Weitere Autoren: Siehe Abschnitt Weitere Autoren.

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Im Sommer 1936 trafen sich einige der prominentesten deutschen Exilautoren mit ihren Frauen oder Geliebten in dem belgischen Badeort Ostende: Stefan Zweig, Joseph Roth, Egon Erwin Kisch, Ernst Toller, Hermann Kesten, Arthur Koestler und noch einige andere. Volker Weidermann erzählt dieses denkwürdige letzte Zusammentreffen von Dichtern einer verlorenen Generation, die sich wenig später in alle Himmelsrichtungen zerstreuten oder die ihrem Leben bald selbst ein Ende setzten (wie Ernst Toller, Stefan Zweig und auf seine Weise auch Joseph Roth). Die ungekürzte Hörfassung des Romans, gelesen durch den bekannten (Film-)Schauspieler Ulrich Noethen, überzeugt rundum. Denn Noethen gelingt es nicht nur, die subtilen Nuancen und Pointen des Textes hörbar zu machen, sondern auch die heitere und doch zugleich sorgenvolle und bedrückte Atmosphäre dieses Sommers in Ostende fühlbar zu machen. Ein wichtiges Kapitel Literaturgeschichte als bewegende und beeindruckende Erzählung (Buch: ID-A 11/14). Auch die ansprechend gestaltete und mit einem informativen Booklet ausgestattete Hörfassung verdienst eine breite Empfehlung… (mehr)
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    Capitaine von Adrien Bosc (bluepiano)
    bluepiano: 5 years later, after the dark had suffocated Euro;pe, Breton, Wilfredo Lam, Lévi-Strauss, Victor Serge & others are aboard a freighter escaping it. Less of the imagined, more of the historical.
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„Die Welt will schlafen, um in Frieden zu leben. Und die kleine Ostende-Gruppe hasst ihre Machtlosigkeit, hasst sie bis zur Verzweiflung.“ (Zitat Seite 92)

Inhalt
Im Sommer 1914 war Stefan Zweig zum ersten Mal in diesem belgischen Badeort am Meer gewesen, bis der Sommer, an dessen herrliche Tage er sich noch immer erinnert, damals am 28. Juli plötzlich geendet hatte – Österreich hatte Serbien den Krieg erklärt. Nun ist er wieder hier, in diesem Sommer 1936 und mit ihm Schriftsteller, die ihre Heimat Deutschland verlassen haben, auf der Flucht vor den Nationalsozialisten. Joseph Roth, Irmgard Keun, Egon Kisch, Arthur Koestler, Ernst Toller, Hermann Kesten, sie alle genießen wie Stefan Zweig die ausgelassene Stimmung am Strand, Sonne und Meer, die Gespräche in den Caféhäusern und Bistros. Doch die Wehmut des Abschiednehmens schwingt in diesen Tagen mit, und die Sorge vor einer ungewissen Zukunft.

Thema und Genre
Es ist die Geschichte von deutschsprachigen Schriftstellern im Exil, deren Bücher im NS-Deutschland verboten und verbrannt worden waren, von einem letzten Sommer im berühmten belgischen Badeort Ostende, bevor sich ihre Wege trennen.

Erzählform und Sprache
Volker Weidermann erzählt ruhig fließend und einfühlsam von diesen Tagen und den Menschen. Er folgt den einzelnen Personen abwechselnd, sie treffen einander wieder, oder lernen einander hier kennen. Im Mittelpunkt steht die besondere Freundschaft zwischen Stefan Zweig und Josef Roth. Der Zeitrahmen spannt sich vom Sommer 1936 bis ins Jahr 1939 und wird durch Erinnerungen an vergangene Ereignisse ergänzt. Das letzte Kapitel schildert das weitere Schicksal aller Hauptfiguren.

Fazit
Eine umfangreiche Recherche und fundiertes Fachwissen verbinden diese fiktive Geschichte des Sommers 1936 in Ostende mit den Fakten der deutschsprachigen Literatur und Schriftsteller im Exil. ( )
  Circlestonesbooks | May 27, 2024 |
Was erleben Menschen bzw. Schriftsteller im Exil? Haben wir alle je daran gedacht, Personen, die Deutschland verlassen mussten, ein Denkmal, eine Erinnerungsstätte zu bauen? Meines Wissens gibt es keine.

Aber es gibt jetzt für einige davon dieses Buch, das in hervorragender Weise und bestens recherchiert einige Schriftsteller wie Stefan Zweig, Josef Roth, Irmgard Keun, Egon Erwin Kisch, Hermann Kesten zusammenführt und ihre gemeinsamen Diskussionen, Freundschaften, Leiden und Diskussionen im Sommer 1936 wieder lebendig werden lässt.

Wenn man "Die Welt von gestern" von Stefan Zweig oder "Meine Freunde, die Poeten" (H. Kesten) kennt, liest man auf, wo viele Inhalte herkommen - und doch ist es weit mehr, man nähert sich Stefan Zweig und seiner zweiten Frau auf bislang nicht gekannte Weise, geradezu psychoanalytisch werden Tatsachen erhellt, ganz so, wie das Stefan Zweig geschrieben hätte.

Niemand wird geschont und besonders in Erinnerung bleibt mir die Aussage von Joseph Roth, als Irmgard Keun, seine damalige Geliebte, ihn fragt, wie sie sich denn von ihrem deutschen Mann, einem Nazi, scheiden lassen könnte. Nichts würde funktionieren. Aber der Geschichtenerzähler Roth hatte sofort die (funktionierende Lösung):
sag ihm einfach du schläfst hier mit Juden und Afrikanern."

Kleinste Kleinigkeiten kommen ans Licht und irgendwie sitzt man in Ostende mit in den Cafés und am Strand, in den Hotels und Häusern der Exil-Schriftsteller und Journalisten. Auf Seite 9 eine meiner Lieblingsaussagen, von Verhaeren, durch Stefan Zweig ins Deutsche übersetzt:

"Wenn wir einander unentwegt Bewunderung zollen
Aus unserer Herzen tiefster Glut und Gläubigkeit,
So werdet ihr, die Denker, Dichter, ihr, die Meister,
Die neue Formel finden für die neue Zeit."

Stefan Zweig unterstützte den müde werdenden Joseph Roth auch in Ostende, klaglos und mit dem Dank, dass über ihn gespottet wurde. "Wenn Roth über Zweig spottet, dann aus Selbstverteidigung, aus dem Bemühen heraus, seine Selbstachtung nicht zu verlieren, auch nicht hier, im neuen Anzug, bezahlt vom Geld des Freundes." Roths Gedanken über Geld fließen ein in seine Erzählung " Beichte eines Mörders, erzählt in einer Nacht." Dieses Buch schreibt er zusammen mit den Optimierungen, Anregungen von Stefan Zweig und schickt es aus Ostende an seinen Verleger Walter Landauer.

Das Buch schildert die jeweiligen LebEnden und den erneuten Versuch von Joseph Roth, 1937 nochmals in Ostende zu sein, sie alle zu treffen. Aber schon zu müde ist er, verbraucht von einem rastlosen Leben, während alles um sie herum zerbricht und in alle Winde zerstreut wird. Eine letzte Hoffnung und Freude für Zweig in Brasilien, unvergleichlich die Art wie sich Volker Weidemann ihm nähert, uns geradezu beim Entstehen der Werke zusehen lässt, vor allem dies kann ich immer wieder lesen, aus dem Essay "Das Buch als Eingang zur Welt: "Und ich verstand, dass die Gabe oder die Gnade, weiträumig zu denken und in vielen Verbindungen, dass diese herrliche und einzig richtige Art, gleichsam von vielen Flächen her die Welt anzuschauen, nur dem zuteil wird, der über seine eigene Erfahrung hinaus die in den Büchern aufbewahrte aus vielen Ländern, Menschen und Zeiten einmal in sich aufgenommen hat, und war erschüttert, wie eng jeder die Welt empfinden muss, der sich dem Buch versagt." Stefan Zweig ist ein Mann, der Menschen lesen kann wie Bücher, schreibt Weidermann. Wie wahr, und der sogar anderen beim Bücher schreiben geholfen hat.
  Clu98 | Mar 9, 2023 |
Dieses Buch konnte mich leider nicht gut abholen, was vermutlich daran liegt, dass ich vor kurzem erst „Die Welt von gestern“ von Stefan Zweig gelesen habe. Auch die anderen zitierten Autoren und Autorinnen kenne ich ganz gut und da konnte ich mit dieser Interpretation wenig anfangen. Irgendwie blieb der Gedanke, dass man hier auch die Originale lesen könnte, statt dieser 150-seitigen Erzählung in Form einer Zitatenzusammenstellung. ( )
  Wassilissa | Oct 22, 2020 |
Verfolgte Schriftsteller, eine Gesellschaft der Stürzenden, die sich in diesem Badeort im Sommer 1936 treffen: Stefan Zweig, Joseph Roth, Irmgard Keun, Kisch, Toller, Koestler, Kesten, …, sie kennen sich, sie haben ihre Bücher gelesen, sind schon Freunde oder werden es in diesem magisch-unreellen Sommer, die Einsamkeit des Exils bringt sie zusammen, noch einmal, sie ahnen es: zum letzten mal, jeder wird seinen eigenen Weg gehen in die Fremde, in den Tod.
Zweig diktiert seine Legende von dem begrabenen Leuchter seiner Sekretärin und Geliebten Lotte Altmann, bleibt stecken, Joseph Roth wird ihm ungefragt aushelfen.

Die Sprache dieses Büchleins ist knapp berichtend, fast nüchtern zu nennen, doch nicht ohne Anziehungskraft. Ich glaube kaum, dass es hätte anders geschrieben werden können. Es läßt mich zu Zweigs Legenden greifen. (XII-17) ( )
  MeisterPfriem | Dec 29, 2017 |
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AutorennameRolleArt des AutorsWerk?Status
Weidermann, VolkerAutorHauptautoralle Ausgabenbestätigt
Janeway, Carol BrownÜbersetzerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
Neumann, UteÜbersetzerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt

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Literaturhinweise zu diesem Werk aus externen Quellen.

Wikipedia auf Englisch (1)

Im Sommer 1936 trafen sich einige der prominentesten deutschen Exilautoren mit ihren Frauen oder Geliebten in dem belgischen Badeort Ostende: Stefan Zweig, Joseph Roth, Egon Erwin Kisch, Ernst Toller, Hermann Kesten, Arthur Koestler und noch einige andere. Volker Weidermann erzählt dieses denkwürdige letzte Zusammentreffen von Dichtern einer verlorenen Generation, die sich wenig später in alle Himmelsrichtungen zerstreuten oder die ihrem Leben bald selbst ein Ende setzten (wie Ernst Toller, Stefan Zweig und auf seine Weise auch Joseph Roth). Die ungekürzte Hörfassung des Romans, gelesen durch den bekannten (Film-)Schauspieler Ulrich Noethen, überzeugt rundum. Denn Noethen gelingt es nicht nur, die subtilen Nuancen und Pointen des Textes hörbar zu machen, sondern auch die heitere und doch zugleich sorgenvolle und bedrückte Atmosphäre dieses Sommers in Ostende fühlbar zu machen. Ein wichtiges Kapitel Literaturgeschichte als bewegende und beeindruckende Erzählung (Buch: ID-A 11/14). Auch die ansprechend gestaltete und mit einem informativen Booklet ausgestattete Hörfassung verdienst eine breite Empfehlung

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Buchbeschreibung
Im Sommer 1936 wird der gepflegte belgische Badeort Ostende zum Schauplatz eines Treffens prominenter deutscher Exilschriftsteller, die sich wenig später in alle Himmelsrichtungen zerstreuten oder ihrem Leben aus politischer Resignation und menschlicher Verzweiflung selbst ein Ende setzen.
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