Anna Kuschnarowa

Ziemlich eindeutig spielen die Namen der beiden Hauptfiguren auf Romeo und Julia an- ein tragisches Liebespaar, das trotz der tiefen Liebe nicht zusammen sein kann.
Romea und Julian sind auch aus verschiedenen Schichten und haben sehr verschiedene Lebensperspektiven. Nach einer Reihe von Verwicklungen wenden sich beide dem Islam zu, während aber Romea die Hintergründe der Religion zu verstehen versucht und durchaus auch kritisch reflektiert, wird Julian emotional stark hineingezogen und am Ende zum Gotteskrieger.
Das Buch ist nicht „schön“, aber interessant und in gewisser Weise auch glaubwürdig.
Zum Thema „Wieso werden Menschen Selbstmordattentäter“ empfehle ich das ausgezeichnete Buch von Mahi Binebine: Die Engel von Sidi Moumen.… (mehr)

Irland 1700: Anna Cormac, uneheliche Tochter des Rechtsanwalts William Cormac, wächst als Junge verkleidet im Hause ihres Vaters heran, bis der Schwindel auffliegt und Cormac mit Annas Mutter auswandert. Er wird ein vermögender Plantagenbesitzer in Amerika. Anna, ihrer Freiheit beraubt, kann sich nicht in die neue Rolle einer reizenden Tochter in Korsett und Reifrock einfügen, verweigert den Gehorsam und brennt mit dem Piraten James durch, anstatt den verhassten Pflanzersohn Jebediah zu ehelichen. Anna Bonny muss jedoch erkennen, dass sie einen miesen Kerl geheiratet hat, der nur hinter ihrem Schmuck her ist. In Jack Rackham findet sie einen ebenbürtigen Mann, mit dem sie in der Karibik als gefürchtete Piratin Schiffe der Kaufleute kapert. Als der Gouverneur eine Amnestie für Piraten erlässt, die sich ihm unterwerfen, kämpft Anna weiter. In einem weiten Bogen erzählt Kuschnarowa (u.a. ID-A 40/13) in ruhigem Erzählfluss eine klassische Abenteuergeschichte einer Frau, die für ein emanzipiertes Leben kämpft und dabei alles verliert. Ab mittleren Beständen auch für erwachsene Leserinnen möglich.… (mehr)