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Selma LagerlöfRezensionen

Autor von Nils Holgersson

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Rezensionen

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Selma Lagerlöf hat mit "Gösta Berling" eine literarische Liebeserklärung an Värmland, ihre Heimat geschaffen: Auf dem Gut Ekeby hausen in den 1820ern ehemalige Offiziere und verarmte Adelige und verbringen ihr Tagwerk mit allerlei kurzweiligen Vergnügungen. Um diese sogenannten Kavaliere und im besonderen um Gösta Berling, einen gefallenen Priester, drehen sich einzelne in losem Zusammenhang stehende Episoden.

Lagerlöfs naiver Erzählreigen bildet ein Kaleidoskop des schwedischen Landlebens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wenngleich das Werk durchaus dramatische und ernste Themen, wie unglückliche Liebe, Charakterschwäche, Not, Tod und Intrigantentum behandelt, verbleibt ein der romatischen Erzählweise geschuldeter heiterer und unschuldiger Grundtenor.

"Gösta Berling" ist auch wegen der cleveren Verknüpfung von transzendenten Elementen und schwedsichen Volkssagen mit den realistischen Darstellungen des Landlebens und den beeindruckenden Landschaftsbeschreibungen lesenswert, wenngleich der Roman durchaus Längen aufzuweisen hat und in manchen Bereichen vorhersehbar und klischeebehaftet ist.
 
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schmechi | 31 weitere Rezensionen | Dec 20, 2023 |
„Und siehe, wie er nun an der Stelle vorbeikam, wo er die kahlen Wurzelknollen eingepflanzt hatte, da sah er, daß üppige grüne Stengel daraus emporgesproßt waren, die schöne Blumen mit silberweißen Blüten trugen.“ (Zitat Seite 104)

Inhalt und Thema
Die bekannte Autorin und Nobelpreisträgerin öffnet dem Leser mit diesen zwölf Geschichten eine Welt der alten nordischen Sagen und Legenden rund um Weihnachten.
Es geht um das Bewahren der Traditionen ihrer Heimat für spätere Generationen, um Geborgenheit, Glaube, Mitgefühl, Religion, aber auch um Schuld und Sühne.
Schon in der ersten Geschichte, „Der Weihnachtsgast“, treffen wir Figuren aus ihrem Roman Gösta Berling wieder, eine andere Geschichte erklärt den Luciatag und die sehr poetische Geschichte „Die Legende von der Christrose“ handelt von einem besonderen Garten, der nur in der Weihnachtsnacht mitten im Wald zu sehen ist. Alle Geschichten haben einen christlich-religiösen Bezug.

Fazit
Eine Sammlung von besinnlichen Geschichten, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden sind und die sprachlich und inhaltlich diese Zeit für den Leser fühlbar und erlebbar machen.
 
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Circlestonesbooks | 1 weitere Rezension | Dec 25, 2019 |
Wie wunderschön, diese Geschichten alter Sagen aus dem Värmland des 19. Jahrhunderts. (erschienen 1891 und auch heute noch eines der meistgelesenen Romane in Schweden). Sie werden zusammengehalten in der Gestalt Gösta Berlings, des abgesetzten Pfarrers, einer der ‘Kavaliere’ auf dem Gut Ekeby lebend, dort aufgenommen, vor sich selbst gerettet. Ein warmes Buch, ein menschliches Buch im besten Sinne des Wortes, aber nicht auch die dunklen menschlichen Seiten vergessend, mich damit ein wenig an ‘Swetlana Alexijewitsch: Secondhand-Zeit’ erinnernd, doch ohne die Hoffnung zu verlieren; auch in der Form eine gewisse Ähnlichkeit: in beiden eine Sequenz von Geschichten, Bildern, in sich gerundet, doch durch die gesellschaftliche Situation zu einer Einheit gebunden. Aber natürlich auch große Unterschiede: durch mehr als ein Jahrhundert und Länder mit anderen historischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten getrennt, auch ist dies Dichtung, nicht dokumentarisch: es lässt keinen bitteren Nachgeschmack. Im Gegenteil. Zu sehr des Gegenteils? Dort im neuen kapitalistischen Russland Verherrlichung des rücksichtslosen Egoismus, hier zu viel des Mitleids und Erfüllung der Pflichten gegenüber dem Nächsten? Für uns, die wir es mehr als 100 Jahre später lesen, mag der Ruf nach Demut, der Aufopferung, der Kampf mit dem Teufel so wie es mit dem letzten Kapitel ended, also ein Gott gefälliges Leben zu führen, als eine etwas zu große Forderung erscheinen.

Die Fotographien des schwedischen Ethnologen Nils Keyland geben einen visuellen Einblick in die Landschaft und Menschen Värmlands im frühen 20. Jh. (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Nils_Keyland).

Beide meiner Ausgaben sind ohne Jahr. Die handschriftliche Widmung in dem schönen Band des Insel-Verlags (aus dem Schwedischen von Mathilde Mann) datiert ihn auf 1914 oder früher. Diese Übersetzung ist im Projekt Gutenberg als eBook zugänglich (http://www.gutenberg.org/ebooks/28751 ). Die Ausgabe des Schreiterschen Verlags (übersetzt von Henny Bock-Neumann) ist mit Klammern geheftet, das Papier ist schlecht: es scheint eine Kriegsausgabe zu sein. Eine holländische Übersetzung im Projekt Gutenberg folgt dem gleichen Urtext wie die Ausgabe des Schreiterschen Verlags (http://www.gutenberg.org/ebooks/36225)

Das erste Kapitel der Sage (‘Die Landschaft’) fehlt in der Schreiterschen Ausgabe und auch ganze weitere Absätze wurden weggelassen, z.B. die ersten 1 1/2 Seiten der ‘Gespenstergeschichten’ (bis „Ja, solange Sintram hier auf Erden weilte …“) was mir eigentlich besser gefällt. Ein weiteres Beispiel: die letzte 1/2 Seite des Kapitels „Buße“ fehlt (beginnend mit „Ach, der Mai, die schöne Zeit, …“); in diesem Falle finde ich die Kürzung schade. Beiden Auslassungen ist gemeinsam, dass die Erzählerin („ich“) sich selbst erwähnt und die Kinder, die ihr lauschen.
Ich fand allerdings auch Stellen, die in der Schreiterschen Ausgabe eingefügt sind, aber in der Insel-Ausgabe nicht erscheinen: eine Szene zum Ende des Kapitels „Die junge Gräfin“, die im Kavaliersflügel spielt (besser ausgelassen, finde ich). Dann das Gespräch des gebundenen Göstas mit seiner Frau, der Gräfin Elisabeth, in der Kötnerhütte des Jan Hök im Walde (das vorletzte Kapitel): in der Insel Ausgabe 4 Seiten lang, umfasst es in der Schreiterschen Ausgabe 13 Seiten; dort u.a. eine ausführliche Beschreibung seines Paktes mit Sintram; in der Insel Ausgabe wird dies nur angedeutet; auch wird dort der Kavaliere Abschwörung des Branntweins nicht erwähnt.
Es scheint, dass Selma Lagerlöf den Roman noch einmal überarbeitet hat, aber in welcher Weise? - ganze Szenen eingefügt oder weggelassen? Die kürzere Fassung - wahrscheinlich die spätere - läßt sich hier durchaus verteidigen.

Ein kurzer Vergleich dieser beiden Übersetzungen (Kapitel ‘Die junge Gräfin’):
Mathilde Mann: „Sein wildes Herz schwillt vor Jubel bei der blitzschnellen Fahrt. Die Schreie der Verfolger sind ihm ein Jubelgesang. Sein wildes Herz schwillt vor Jubel, als er bemerkt, daß die Glieder der Gräfin vor Schreck erbeben, als er ihre Zähne klappern hört.“ (S.208)
Henny Bock-Neumann: „Freude erfüllt sein wildes Herz bei der rasenden Fahrt. Der Schrei der Verfolger ist ihm Jubelgesang. Freude erfüllt sein wildes Herz, da er fühlt, wie die Gräfin vor Schrecken erbebt.“ (S.126)
Vielleicht ist es ein wenig unfair gegen Mathilde Mann diese, ihr missratene Stelle, hervorzuheben; es gibt auch Stellen, die ihr besser geglückt sind, wo der Vergleich anders ausfällt. Hier z.B., denke ich: M.M. (‘Die Hexe vom Hochgebirge’): „Die Tochter der Berge kennt kein Bitten oder Betteln. Ist es nicht die Folge ihrer Gnade, daß die Kräuter wachsen, daß die Menschen leben? Frost und Unwetter und Hochflut - alles vermag sie zu senden. Deswegen geziemt es sich nicht für sie, zu bitten oder zu betteln. Sie legt ihre Hand auf das, was sie wünscht, und es gehört ihr.“ (342-3)
H.B-N.: „Ach, die Tochter der Berge ist nicht daran gewöhnt zu betteln und zu bitten! Hängt es nicht von ihrer Gnade ab, wie die Blumen gedeihen und wie die Menschen leben? Sie vermag Frost und verheerende Stürme und Wasserfluten herabzusenden. Darum braucht sie weder zu bitten noch zu betteln. Sie legt ihre Hand auf das, was sie wünscht, und es wird ihr eigen.“ (237) - (X-19)
 
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MeisterPfriem | 31 weitere Rezensionen | Nov 18, 2019 |
Die Geschichte von Nils, der in einen Wichtel verwandelt wird und sich zusammen mit einem weißen Hausgänserich einer Wildgansschar anschließt, ist zu Recht berühmt. Die meisten Leute werden sie aus dem Zeichentrickfilm kenne, der sich eigentlich recht eng an die Originalvorlage hält (außer, dass Nils im Film einen Hamster hat). Selma Lagerlöf hat das Buch als Auftragsarbeit geschrieben. Es ist ein Schulbuch und bringt Kindern Schweden aus der Vogelperspektive nahe. Sagen und Märchen der jeweiligen Regionen sind eingearbeitet. Nils entwickelt sich vom rohen unbeherrschten Bengel zu einem moralisch integren jungen Burschen. Im Buch kommt noch ein weiterer Handlungsstrang mit einer Hauptfigur vor, die parallel ablaufende Handlung über das Mädchen Åsa, das nach Lappland wandert. Das fehlt im Zeichentrickfilm und im Hörbuch. Das Hörbuch ist stark gekürzt und erzählt nur einige der Episoden aus dem Buch. Es ist toll gelesen und zeigt, welch schönes Buch Nils Holgersson ist. Durch die Kürzung kommt allerdings der Gesamtcharakter des Buches nicht raus und Übergänge sind oft recht aprupt.½
 
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Wassilissa | 27 weitere Rezensionen | Jun 10, 2013 |
Der Roman schildert die Schwierigkeiten der Flüchtlinge in der Heiligen Stadt und das Schicksal der Daheimgebliebenen. Eindringlich und mit großer Sprachkraft werden die Folgen religiösen Eifers beschrieben, doch auch die Liebe zur Tradition und zur Heimat wird thematisiert.Kultur-Artour

Als Weihnachtsgeschenk empfehle ich das Buch nicht nur, weil der hundert Jahre alte Roman vor dem Hintergrund radikaler Glaubensbewegung heute wieder sehr spannend erscheint und den Zusammenhang zwischen einer Furcht vor der Moderne und der Sehnsucht nach spiritueller Aufgehobenheit schön schildert. Sondern vor allem, weil er das so fantastisch und farbig tut; einerseits oft nah an der Legende, andererseits aber auch sehr skeptisch gegenüber Heilserwartungen. Vor dem inneren Auge öffnen sich dabei erst schwedische Genreszenen und später Historiengemälde in Cinemascope, als die Geschichte nach Jerusalem wechselt. Es ist einfach immer was los.Katrin Bettina Müller, Der Tagesspiegel

Liebe und Pflichterfüllung, Heimat und Religion sind die großen Themen dieses Monumentalwerks der berühmten Nobelpreisträgerin.Wochen-Kurier
Kurzbeschreibung
In Mittelschwedens schweigender und großartiger Landschaft leben die Ingmarsöhne auf ihrem uralten Hof. Die veränderten Zeiten haben Unruhe in ihr Dasein gebracht. Die Bauern auf den weltabgeschiedenen Höfen tragen eine religiöse Sehnsucht im Herzen. Und so geraten sie unter den Einfluß eines charismatischen Führers. Sie verlassen ihre schwedische Heimat, um in Jerusalem die Wiederkunft Christi zu erwarten. Nur einer der Ingmarsöhne bleibt zurück, jedoch um den Preis einer hohen Schuld: Um den Hof halten zu können, bricht er ein Verlöbnis und heiratet eine reiche Bauerntochter.
Quelle: Amazon.de½
 
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hbwiesbaden | 11 weitere Rezensionen | Jan 22, 2011 |
 
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Liondancer | 11 weitere Rezensionen | Nov 22, 2009 |
Dieses Buch war spannen und interessant, weil man viel über die schwedische Landschaft lernt.
 
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Jansalmhofer | 27 weitere Rezensionen | Jan 9, 2009 |
 
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Buecherei.das-Sarah | Apr 13, 2016 |
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