Jonathan Tropper

Nach 17 Jahren kehrt Joe in seine Heimatstadt "Bush Falls" zurück. Sein Vater, mit dem er sich nie ausgesöhnt hat, liegt im Sterben.
Joe ist in der Zwischenzeit ein gefeierter Romanautor geworden - mit einem Roman, in dem er die Menschen in Bush Falls gnadenlos dargestellt hat. Kein Wunder, dass er nicht gern gesehen ist.
Joe ist in der Zwischenzeit nicht glücklich geworden. Hier in Bush Falls merkt er, was ihm fehlt und beginnt sich selbst und den Menschen dort zu verzeihen.
Das Buch ist dick aufgetragen. Bereits der erste Satz packt alles rein, was reinzupacken geht: "Nur wenige Monate nach dem Selbstmord meiner Mutter ging ich einmal in die Garage, um nach meinem Baseballhandschuh zu suchen, und entdeckte Cindy Posner auf den Knien, wie sie an meinem Bruder Brad eine angeregte Fellatio vollführte."
Und so gehts weiter: Emotionen, Schicksalsschläge, Tränen, die ganze Packung. Mir wars zu viel, zumal die Hauptpersonen dennoch recht einsträngig und klischeehaft blieben. Das Problem, an dem Joe leidet, dass er nämlich zu Menschen keine Beziehung aufbauen kann, hat auch der Roman: Was ist denn mit Lucy, Samy, Owen usw.? Alle Nur Staffage für Joe und für tränenreiche Szenen.
Insofern bleibt der Roman sentimental und oberflächlich.
Gefallen hat mir die Bezugnahme auf Bruce Springsteen. Ich habe ihn im Alter von 15 ebenfalls geliebt und mich gern an seine Songs und Texte erinnert und an das, was sie in mir ausgelöst haben.… (mehr)

Ben und seine vier Freunde kennen sich schon seit der Uni und treffen sich immer noch sporadisch. Eigentlich haben sie sich recht gegensätzlich entwickelt, obwohl sie sich alle sehr mögen. Einer der Freunde, Jack, ist ein berühmter Filmstar geworden. Nun stellt sich heraus, dass Jack massive Drogenprobleme hat. Die vier anderen beschließen, ihn zu retten, sie entführen ihn und führen einen harten Entzug mit ihm durch.
Die Geschichte hat mich nicht sehr überzeugt, was v.a. an den eher etwas "leeren" Protagonisten lag. Nur die Thematik des Kindes Jeremy konnte mich in ihrer unendlichen Traurigkeit fesseln, die amerikanischen Schriftsteller trauen sich ja hemmungslos sentimental zu schreiben, ich habe da schon richtig weinen müssen. Ansonsten, wie gesagt, blieb das Buch für mich eher an der Oberfläche. Seltsamerweise laufen bei mir momentan die Bücher ein, die sich mit dem Erwachsenwerden ab Ende 20 beschäftigen, gestern erst habe ich "Juliet Naked" beendet, wo 40+ jährige das gleiche Thema bearbeiten. Da muss ich dann doch an die beiden Menschen aus Falladas "Jeder stirbt für sich allein" denken, die im Buch auch abgebildet sind. Sie waren auch erst 40 und 46, doch ihr Leben war gelebt, sie waren ältlich, sie mussten sterben. Es ist schon ein ganz andere Leben mit ganz anderen Problemen , das wir westlichen Menschen heute führen! 30jährige denken immer noch über die Berufswahl nach, ob sie Kinder bekommen, wo sie leben sollen. Soziologisch gesehen gleichen sich Kinder immer früher an die Erwachsenen an, die Erwachsenen hingegen bleiben immer mehr Jugendliche. Seltsame Welt!
Ben und seine Freunde in diesem Buch schaffen es zumindest zum Teil, erwachsen zu werden.… (mehr)