Von M. Watt gibt es bei uns bisher einige Papp-Bilderbücher (Farben, Formen, Zahlen, Gegensätze) und die Chamäleon-Geschichte "Leon ist anders". Jetzt ein weiteres Bilderbuch von ihr, d.h., sie wollte eines machen, über eine kleine Maus. Doch da hat Chester etwas dagegen, der Kater mit einem Ego nach dem Highlander-Prinzip ("es kann nur einen geben"). Der will, dass nur seine Geschichte erzählt wird und funkt ständig dazwischen, schreibt neue Texte, verunziert die Bilder mit gehässigen Kommentaren und kritzelt überall rein - alles sehr auffällig mit rotem Filzer. Bis er seinen Willen bekommt, doch Mélanie ("ich bin stinksauer") weiss sich subtil zu revanchieren. Die kanadische Illustratorin erzählt ihre Geschichte mit viel Augenzwinkern und sehr sympathisch. Die in Aquarell-Farben kolorierten, grossflächigen Illustrationen sind sehr anheimelnd, wenn der überall rundliche, vielfarbige Chester sich mal nicht formatfüllend ins Bild schiebt oder selber Krakelzeichnungen "beisteuert". Ein Riesenspass und eine humorvolle Warnung vor zuviel Aufgeblasenheit. Dicke Empfehlung für alle Bibliotheken. Ab 5