Na okay, es ist gut lesbar, es macht Spass. Aber kommt da noch was?

Jim Butcher habe ich schon besser erlebt... ( )

Codex Alera 1: Die Elementare von Calderon von Jim Butcher ist im Taschenbuchformat einigermaßen dick und dauert dementsprechend auch etwas Zeit zu lesen.
Dafür wird man in eine Welt geleitet, die gerade erst im Aufdecken begriffen ist. Die dominierende Kultur scheint das eponyme Reich Alera zu sein. Hintergründe und Orte werden zwar beschrieben, aber nicht aufgeklärt, so dass man sich zwangsläufig wundert, wieso die Aleraner auf dem Römischen Reich fußende organisatorische und militärische Strukturen haben. Ebenso die der Welt innewohnende Magie - Elementare genannt - wirft Rätsel auf. Diese Komponente ist zwar sehr gut in die Welt integriert und erstreckt sich auch weit in die mondäne und alltägliche Anwendung. Offensichtlich hat Butcher sich beim Entwerfen der Welt und Geschichte große Mühe gegeben, rückt aber nicht gleich damit heraus sondern lässt sie stattdessen in den Hintergrund treten.
Die Hauptperson der Handlung ist Tavi, ein 15jähriger Junge und nach aleranischen Maßstäben eine Missgeburt, da er keine Elementare beschwören kann. Stattdessen musste er eine seiner misslichen Lage angepassten Klugheit und intellektuelle Gewandtheit entwickeln, um dem Triezen der anderen Kinder zu entgehen. Seine Heimat ist das Tal von Calderon, in dem er bei seinem Onkel und seiner Tante wohnt, die beide einen Bauernhof betrieben. Aufgrund der Grenzlage zu anderen Reichen, vor allem dem Land der barbarischen Marat, aber vielmehr noch wegen der elementarverstärkten Umweltbedingungen, ist das Leben in dem Tal eher als unwirtlich zu bezeichnen. Als Tavi aus einem Anfall jugendlicher Hormone heraus seine Pflichten als Schäfer vernachlässigt, muss er zusammen mit seinem Onkel die verlorenen Schafe zurückholen. Dieses Unterfangen ist der Anstoß für die eigentliche Handlung des Romans, den Angriff der Marat, einen Verrat innerhalb der Herrschaftsstrukturen Aleras und so weiter.
Zu viel vorwegzugreifen wäre ungerecht, denn Butcher's Stil entsprechend fällt ein guter Teil der Seiten dem herzrasenden Finale und seinen vielen Wendungen zu, die er meisterhaft zu setzen versteht. Alles in allem ist einem nach der letzten Seite allerdings klar, dass dies nur der Auftakt für etwas viel größeres war... ( )