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Lädt ... Schöner neuer Orient: Berichte von Städten und Kriegen (2003)von Navid Kermani
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)909.097670825History and Geography History World history Other Geographic Classifications Socioeconomic Regions By ReligionKlassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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Das Buch ist unheimlich kenntnisreich und gleichzeitig liebevoll geschrieben. Man wünscht sich beim Lesen einfach nur Frieden und weiß doch, dass dieser nicht einfach zu erreichen ist.
Kermanis Reportagen stammen aus den Jahren um 2002, also kurz nach dem 11. September. Er beschreibt Situationen in Ägypten , Pakistan, Tadschikistan, Indonesien, Israel und Palästina und dem Iran.
In der sehr berührenden Reportage um Indonesien geht es um Aceh, wo sich vielleicht seit den Friedensvereinbarungen von 2005 etwas verändert hat.
In Israel und Palästina hat sich wenig bis nichts verändert, das Zitat des Autors kann man heute noch genau so unterschreiben:
"Dass Juden einen Ort gefunden haben, an dem sie keine verfolgte oder allenfalls geduldete Minderheit sind, das ist eigentlich so unglaublich, so utopisch und gerecht, wie man es der Geschichte niemals zutrauen würde. Und man hat Recht der Geschichte zu misstrauen, denn in einem Akt allerbösester Perfidie hat sie die erfüllte Verheißung des einen an das Golgatha des anderen Volkes gekettet". Das schreibt auch der von Kermani zitierte Louis Frankenthaler aus Jerusalem, er vergleicht die Leiden der Palästinenser heute mit dem, was er und seine Angehörigen in Polen in den 1940er Jahren durchgemacht hatten.
Und Kermani hat auch mit dieser Aussage Recht. "Grundsätzlich anders leben wir im Westen nicht. Wir sehen jeden Tag das Elend auf der Welt und ahnen, dass sich unsere politische und ökonomische Freiheit der Armut und Unterdrückung anderer Völker verdankt. Wir ignorieren die Information nicht, aber wir lenken sie instinktiv in eine Ecke unseres Bewusstseins, die es uns erlaubt weiterzuleben. Keiner von uns gehört gern zu den Ausbeutern, es hat sich nur so ergeben".
Und natürlich sagt Kermani noch, dass er mitnichten dem Westen eine Alleinschuld an den Geschehnissen im "Orient" gibt. Aber da der Autor eben für eine westliche Öffentlichkeit schreibt, erwähnt er den Anteil des Westens. Und letztendlich gibt er den Gesellschaften und Personen der arabischen Welt ein Gesicht und eine Identität. Er entreißt sie der anonymen und somit leicht zu entmenschlichenden Maße. ( )