Ich gehe ja wahnsinnig gerne gut essen und wollte schon immer wissen, wie es in Profiküchen zugeht. Das Buch gibt einen guten Einblick und hat mir gefallen. Was klar ist: Profikochen ist kein Zuckerschlecken, die Motivation muss man aus dem unheimlichen Stolz auf die eigene Kochkunst erzielen.
Mein eigner kurzer Eindruck als Küchenhilfe in einer Hotelküche am griechischen Strand war ebenfalls der von Willkür, Stress und Lärm, ich habe das nicht ausgehalten. Vielleicht ist es kein Wunder, dass das eine Männerwelt ist, in der auch Gregor Weber sich wohlfühlt. Von der Beschreibung her ähneln die großen Küchen durchaus der Bundeswehr (zumindest meiner Vorstellung davon), Befehle, funktionieren, nicht hinterfragen. Auch diese Welt kennt Weber ja ganz gut – mit beidem kann er umgehen. Keine Sorge: Ich achte sowohl die Bundeswehr als auch die Köche, nur selber wäre es nicht meine Welt. Umso interessanter, da mal aus der respektvollen Perspektive des Autors hineinzuschnuppern. ( )