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Tove JanssonRezensionen

Autor von Sommerbuch

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Rezensionen

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Sophia und ihre Großmutter verbringen den Sommer auf einer winzigen Insel im finnischen Meerbusen, wahrscheinlich in den 1970er Jahren.
Sophias Mutter ist gestorben (was nicht weiter fokussiert wird). Sie sprechen miteinander, schwimmen und unternehmen kleine Ausflüge mit dem Boot. Die Großmutter ist recht alt, wirkt schon sehr gebrechlich. Beide können sich gut akzeptieren, in Ruhe lassen, aber auch aneinander reiben.
Das gefällt mir eigentlich am besten: Dieser schöne, selbstverständliche Umgang mit dem Kind. Nicht sentimental oder verzärtelnd, ernst nehmend.
Das Buch wird ja sehr gelobt. So großartig hat es mich jetzt nicht beeindruckt, aber ich habe es gern gelesen.½
 
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Wassilissa | 131 weitere Rezensionen | Apr 17, 2024 |
„Es war ein früher, sehr warmer Morgen im Juli, in der Nacht hatte es geregnet. Von dem nackten Fels stieg Dampf auf, das Moos und die Felsspalten waren getränkt von Nässe, und alle Farben leuchteten tiefer.“ (Zitat Seite 23)

Inhalt
Mit den oben zitierten Worten beginnt die Geschichte eines Sommers im einfachen Ferienhaus der Familie auf einer finnischen Insel. Sophia ist sechs Jahre alt und verbringt viel Zeit mit ihrer Großmutter, da ihr Vater meistens beschäftigt ist. Sie erkunden die Natur, beobachten, und erzählen einander Geschichten. Nicht alle Fragen Sophias kann oder will die Großmutter beantworten und nicht immer sind die Antworten so, wie Sophia es sich vorstellt oder wünscht. Wenn die Nächte langsam dunkler und kälter werden, ist es Zeit, das Ferienhaus auf den Winter vorzubereiten und die Insel zu verlassen, bis zum nächsten Frühjahr.

Thema und Genre
In diesem Buch geht es um die Geschichten und Erlebnisse eines Sommers. Themen sind Familie, Kindheit, Jugend und Alter, die Beziehung zwischen Großmutter und Enkelin, das einfache Leben auf einer kleinen Ferieninsel.

Charaktere
Sophia ist eine typische Sechsjährige, wissensdurstig, neugierig, voller Fragen. Gleichzeitig ist sie manchmal ängstlich und trotzig. Wir erfahren zwar, in welchem Jahr die Großmutter geboren wurde, kennen aber ihr genaues Alter nicht. Berechnet man das mögliche Alter einer Frau mit einer sechsjährigen Enkelin, so ist für mich diese Figur nicht authentisch, ihre Beschwerden schildern eine sehr alte Frau.

Handlung und Schreibstil
Die einzelnen Kapitel sind in sich abgeschlossene Episoden eines Tages oder einer Nacht, daher spielt es keine Rolle, dass sie nicht immer chronologisch verlaufen. So atmet auch die Form der Erzählung die spontane Freiheit von Sommertagen. Die Sprache ist poetisch und schildert neben den alltäglichen Geschichten der beiden Hauptfiguren, Sophia und ihre Großmutter, auch das einfache Inselleben der damaligen Zeit. Die Beschreibung „… darüber flogen Schwalben mit schrillen Schreien, wie Messer fuhren sie durch die Luft.“ (Seite 180) bezieht sich eindeutig auf Mauersegler, doch das liegt wohl nicht an Tove Jansson, sondern sicher an der Übersetzerin.

Fazit
Auf Grund von sehr positiven Besprechungen und Empfehlungen in Literaturzeitschriften wurde ich auf dieses Buch aufmerksam. Obwohl ich die aus den Kindheitserinnerungen der Schriftstellerin entstandenen Geschichten über finnische Inselferien mit Interesse gelesen habe, blieb es für mich Lektüre, die mich nicht tiefer beeindruckt hat.
 
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Circlestonesbooks | 131 weitere Rezensionen | Jun 10, 2023 |
»Die Muminfamilie, die ich zu beschreiben versuche, ist schlichtweg glücklich, ohne sich dessen bewusst zu sein. Sie haben es gemütlich miteinander, und sie gewähren sich gegenseitig volle Freiheit: Freiheit, allein zu sein, die Freiheit auf eigene Art zu denken und zu fühlen und eigene Geheimnisse zu haben, bis zu dem Moment, wo sie bereit sind, sie zu teilen. Keiner verursacht je einem anderen ein schlechtes Gewissen.«
- Tove Jansson

Die Mumins. Das ist ein bißchen wie “nach Hause kommen” - vertraut, voll Wärme und Liebe, Geborgenheit und Sicherheit, bestenfalls erfüllt von den Menschen, die wir lieben.

Ich erinnere mich an die alten, etwas betulichen, Übersetzungen aus den 50’ern und 60’ern von Kurt und Vivica Bandler schon aus frühester Kindheit, als meine Eltern mir diese Ausgaben vorlasen.

Ich habe die Mumins damals geliebt und das ist nie vergangen. Über die Jahre habe ich die Bücher immer mal wieder gelesen, wenn ich etwas lesen wollte, auf dessen Qualität und Wirkung ich mich unbedingt verlassen kann.

Erst spät kam ich auf den Gedanken, mich mit Tove Jansson als Autorin auseinanderzusetzen und stellte fest, daß Jansson ein faszinierender Mensch gewesen sein muß: Schulabbrecherin mit 16, dann als junge Frau Studium an einer technischen Schule und Arbeit als Illustratorin und Malerin. Spannend!

In einer Zeit als dies noch wirklich gefährlich war, hatte Jansson eine Affäre mit einer Frau - mit der eingangs erwähnten Vivica Bandler, der sie in “Eine drollige Gesellschaft” (gemeinsam mit sich selbst) in den Figuren Tofslan und Vifslan ein buchstäblich kleines Denkmal setzte. Selbst nach der Trennung verband beide eine lebenslange Freundschaft.

1956 traf Jansson dann auf Tuulikki “Tooti” Pietilä, mit der sie den Rest ihres Lebens verbrachte - 45 Jahre, in denen sie sich intensiv den Künsten widmete.

So entstanden letztlich eben auch die Mumin-Bücher, so auch “Mumins lange Reise”, in der Mumin und seine Mutter zunächst allein, im Verlauf dann aber mit weiteren Gefährten den verschollenen Muminvater suchen. Es ist eine kurze, aber dafür buchstäblich wegweisende Erzählung, die den Weg für die anderen Mumin-Werke (Bücher, Bilderbücher, Comics, Theaterstücke, etc. etc.) ebnet.
Es ist, wie üblich, gespickt mit fantasievollen, liebevoll gestalteten Illustrationen

Wer die Mumins mag oder sie kennenlernen möchte, dem sei dieser kurze Band als Einstieg empfohlen (oder alternativ auch mein Favorit: “Eine drollige Gesellschaft”).

Für alle, die vielleicht etwas mehr über das gesamte “Mumiversum” erfahren möchten, denen sei Christian “Zepe” Panses, Deutschlands führendem “Muminologen”, wundervolles “Vir­tu­el­les Mumin­for­schungs­zen­trum” unter https://zepe.de/mumin/ wärmstens empfohlen.

Fünf von fünf Sternen.

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Ceterum censeo Putin esse delendam
 
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philantrop | 18 weitere Rezensionen | Dec 5, 2022 |
Die Mumins kennen wohl die meisten von uns - eine Familie von Mumintrollen, die in einem kleinen Tal leben und diverse Abenteuer erleben. Geradezu ständig wächst die erweiterte Familie - da kommt mal ein Hemul dazu oder die kleine Mü - und die Reaktion der Mumineltern ist schlicht und liebenswert:

»Der Muminvater und die Muminmutter hießen alle Neuankömmlinge ruhig und freundlich willkommen, stellten zusätzliche Betten auf und vergrößerten den Esstisch.«

Meine frühesten Erinnerungen sind jene, in denen meine Eltern abends an meinem Bett sitzen und mir aus den Mumin-Büchern vorlesen. “Mumins vorlesen” - das war für mich als Kind der Inbegriff der Liebe.

Gerade dieser dritte Band hatte es mir damals - und hat es mir noch heute - besonders angetan, denn hier ist die Welt der Mumins friedlich: Die beiden vorherigen Bände, “Mumins lange Reise” (erschienen 1945) und “Komet im Mumintal” (erschienen 1946) spiegeln die Schrecken des zweiten Weltkriegs sowie den zeitgenössischen Ausbruchs des Vesuvs wider.

In der “Drolligen Gesellschaft” ist die Familie vereint im Mumintal und Tove Jansson schöpft aus den Vollen ihrer Fantasie - da werden aus unachtsam in einen Zauberhut (natürlich ein Zylinder!) geworfenen Eierschalen plötzlich Wölkchen, die nicht nur betreten, sondern gar wie eine Seifenkiste gesteuert werden können - das wollte ich auch gern, aber tragischerweise hat sich keiner der je von mir “erprobten” Zylinder diesbezüglich bewährt!

Geliebt habe ich auch immer die Sprache (obschon ich nur die deutschen Übersetzungen gelesen habe). Sowohl die frühe Übersetzung durch Vivica und Kurt Bandler als auch die hier zugrunde liegende moderne Übersetzung von Birgitta Kicherer.

Hier mal ein kleiner Vergleich:

Vivica und Kurt Bandler, 1954:
»Er hatte hundert Tage und hundert Nächte geschlafen, und die Träume schwebten noch um ihn herum und versuchten, ihn in den Schlaf zurückzulocken.«

Birgitta Kicherer, 2001:
»Er hatte hundert Nächte und hundert Tage geschlafen, und jetzt wimmelten die Träume noch um ihn herum und wollten ihn wieder in den Schlaf zurückziehen.«

Wo bei Bandlers die Träume “schweben” und “locken”, so sind sie bei Kicherer handfester und “wimmeln” und “ziehen” - ich kenne das Original nicht, aber die neue Variante klingt für mich plausibler.

“Halbe Sachen” gibt es bei den Mumins üblicherweise auch nicht - selbst der Zauberer lächelt buchstäblich von Kopf bis Fuß:

»Alle hatten den Zauberer lachen gesehen, aber niemand vermutete, dass er lächeln konnte. Jetzt breitete sich jedoch ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er war so froh, dass es überall sichtbar wurde, an seinen Ohren, an seinem Hut, an seinen Stiefeln!«

Geprägt ist dieses - wie aber auch die anderen Mumin-Bücher - vom gegenseitigen Respekt und der Liebe der Figuren zueinander. Atypisch für die Zeit erscheint auch die schlichte und aufrichtige Toleranz: Der Hemul trägt ein Kleid und macht einen Knicks - ist eben einfacher und potentiell weniger “entblößend” als eine tiefe Verbeugung in einem Kleid!

Tove Jansson hat aber auch nie die tieferen Gedanken gescheut und so macht sie sich in der “drolligen Gesellschaft” anhand der komplexen Besitzverhältnisse um den “Königsrubin” Gedanken um das Verhältnis zwischen Gerechtigkeit und Recht - und löst diese Herausforderung zum Ende auf bestechend einfache wie wunderschöne Weise.

Auch die Beziehung zwischen Sammeln und Besitzen wird kongenial thematisiert:

»Du bist kein Sammler mehr, nur noch ein Besitzer, und das macht überhaupt nicht so viel Spaß.«

Letztlich aber, wenn es darum geht, was quintessentiell “muministisch” ist, so ist das ganz einfach: Liebe ist alles.

P.S.: Wer mehr über die Mumins wissen möchte, dem sei “Zépé's Virtuelles Muminforschungszentrum” des unvergleichlichen Mumin-Kenners Christian “Zépé” Panse wärmstens empfohlen!


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philantrop | 49 weitere Rezensionen | Jul 3, 2021 |
Vater, Tochter, Großmutter - zusammen verbringen sie den langen Sommer auf einer Schäreninsel, bekommen hin und wieder Besuch oder fahren selber mit dem Boot zum Festland oder zu Besuch auf andere Inseln. Die Geschichte wird hauptsächlich durch die Erlebnisse von Großmutter und Enkelin getragen, der Vater sitzt meistens schreibend in seinem Zimmer und taucht nur selten aktiver auf.

Geschildert werden die Ereignisse aus der Sicht der Großmutter, die hofft, sich ihre Eigenständigkeit noch lange erhalten zu können aber doch immer wieder merkt, dass die Kräfte allmählich schwinden. Und dass die "Energie der Jugend" einem alten Menschen auch durchaus mal zu viel werden kann.

Ich habe dieses Buch genossen, auch wenn wenig passiert. Das ist dann aber umso liebevoller beschrieben und man richtig in dieses schwerelose Sommergefühl eintauchen. Nicht ohne Grund gehört der Text zu den schwedischen Klassikern (1972 erschienen).
 
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ahzim | 131 weitere Rezensionen | Aug 26, 2016 |
Anna die Hochmütige und Katri die Tüchtige und ihre gegenseitige Erziehung
 
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Buecherei.das-Sarah | 45 weitere Rezensionen | Apr 4, 2015 |
Zu lange her seit meinem ersten Lesen kommt dieses Kindheitslieblingsbuch erneut auf die Leseliste.
 
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Neckarhex | 22 weitere Rezensionen | Jul 14, 2011 |
Zu lange her seit meinem ersten Lesen kommt dieses Kindheitslieblingsbuch erneut auf die Leseliste.
 
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Neckarhex | 19 weitere Rezensionen | Jul 14, 2011 |
Zu lange her seit meinem ersten Lesen kommt dieses Kindheitslieblingsbuch erneut auf die Leseliste.
 
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Neckarhex | 18 weitere Rezensionen | Jul 14, 2011 |
Zu lange her seit meinem ersten Lesen kommt dieses Kindheitslieblingsbuch erneut auf die Leseliste.
 
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Neckarhex | 19 weitere Rezensionen | Jul 14, 2011 |
Zu lange her seit meinem ersten Lesen kommt dieses Kindheitslieblingsbuch erneut auf die Leseliste.
 
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Neckarhex | 29 weitere Rezensionen | Jul 14, 2011 |
Zu lange her seit meinem ersten Lesen kommt dieses Kindheitslieblingsbuch erneut auf die Leseliste.
 
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Neckarhex | 31 weitere Rezensionen | Jul 14, 2011 |
Immer wieder wundeschön... ich habe die Reihe als Kind gelesen und nun diesen Band als ersten meiner vierjährigen Nichte vorgelesen, die genauso begeistert von den Erzählungen der Mumintrolle ist wie ich.
Ein absoluter Kinderbuchklassiker, den niemand verpassen sollte.
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Neckarhex | 49 weitere Rezensionen | Jul 14, 2011 |
Zu lange her seit meinem ersten Lesen kommt dieses Kindheitslieblingsbuch erneut auf die Leseliste.
 
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Neckarhex | 42 weitere Rezensionen | Jul 14, 2011 |
Zu lange her seit meinem ersten Lesen kommt dieses Kindheitslieblingsbuch erneut auf die Leseliste.
 
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Neckarhex | 14 weitere Rezensionen | Jul 14, 2011 |
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