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Colm TóibínRezensionen

Autor von Brooklyn: Roman

73+ Werke 20,492 Mitglieder 856 Rezensionen Lieblingsautor von 65 Lesern

Rezensionen

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Geschichte einer jungen Irin, die in dern 1950ern in die USA auswandert, um dort Arbeit zu finden. Zunächst fühlt sie sich sehr fremd und einsam, aber sie ist ehrgeizig und macht neben ihrer Arbeit in einem Kaufhaus eine Ausbildung als Buchhalterin. Sie lernt einen jungen Mann kennen und geht regelmäßig mit ihm aus. Seinen Gefühlen gegenüber bleibt sie eher indifferent. Trotzdem lässt sich auf eine Beziehung ein (Vielleicht um nicht wieder allein zu sein?), obwohl sie seinen Vorstellungen von Familie und Zukunft eher skeptisch gegenübersteht - auch, weil sie als Frau unabhängig bleiben möchte. Als sie aus persönlichen Gründen zu einem Heimatbesuch nach Irland aufbrechen muss, lässt sie sich vorher zu einem folgenschweren Schritt überreden. In der Heimat verliebt sie sich in einen anderen Mann und muss eine Entscheidung treffen.
Diese Geschichte wird nach meinem Empfinden sehr linear und spannungsarm erzählt. Mit der Protagonistin bin ich nicht recht warm geworden, sie bleibt in Verhalten passiv und distanziert, ihre Entscheidungen und Handlungen waren für mich als Leserin zum Teil nicht nachvollziehbar. Erst im vierten Teil gewinnt die Handlung an Fahrt und auch ein bisschen an Spannung, um dann sehr aprupt zu enden.
Die Geschichte lässt sich gut lesen, hätte aber meines Erachtens mehr Potenzial gehabt. So bleibt eine leichte Enttäuschung zurück.½
 
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Leandra53 | 295 weitere Rezensionen | Jul 10, 2022 |
Irland in den 1950er Jahren. Eilis lebt mit ihrer verwitweten Mutter und ihrer Schwester in einfachen Verhältnissen. Da sie einfach keine Arbeit findet, obwohl sie sehr anstellig ist, geht sie schließlich nach Brooklyn. Zunächst ist es dort für sie schrecklich, doch nach und nach lebt sie sich ein. Als sie wieder nach Irland reisen muss, muss sie eine Entscheidung treffen.
Das Buch erzählt die Geschichte einer einfachen jungen Frau, die einen aber nachhaltig beschäftigt.½
 
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Wassilissa | 295 weitere Rezensionen | Apr 14, 2022 |
Diese Romanbiografie über Thomas Mann ist um einiges konventioneller als die Biografie desselben Autors über Henry James. Linear schildert Colm Toíbín das bewegte Leben des deutschen Jahrhundert-Schriftstellers von der Kindheit bis zum Tod, indem er sich in diesen hineinversetzt und aus seiner Sicht erzählt.
Alle Mitglieder seiner illustren dysfunktionalen Familie haben dabei ihren Auftritt, kommen den Lesenden aber nicht wirklich nahe, weil sie nur aus der subjektiven Sicht Thomas Manns geschildert werden. Wie sehr die Kinder unter dem Vater (und der Mutter) gelitten haben, wird nur an wenigen Stellen deutlich - vor allem in dem bewegenden Brief des Sohnes Michael nach der Beerdigung seines Bruders Klaus. Fast penetrant betont der Autor hingegen immer wieder die homosexuellen Neigungen von Thomas Mann und stellt sie als Triebfeder seines literarischen Schaffens dar. Trotzdem ein schön zu lesender Roman, der den Leser*innen das Leben und Werk dieses bedeutenden Autors nahebringt und Lust macht, seine Romane - aber auch die seines Bruders Heinrich und seines ältesten Sohnes Klaus - (wieder) zu lesen.½
 
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Leandra53 | 45 weitere Rezensionen | Feb 13, 2022 |
“While we differ in our response to literary theory – one of us is hostile to it, the other cannot have enough of it – we were as one in our determination to ignore the distinction between so-called popular fiction and literary fiction (also so-called.) … The critical dividing line between popular and literary also ignores the reader and the writer, who rarely contemplate the novel in this way.” (Two original quotations, Introduction, page 6)

Theme and Content
Colm Tóibín and Carmen Callil are well-known authors. This book includes two hundred novels written since 1950 by English-speaking authors from all over the world.

Implementation
The books begins with an introduction where the two authors explain their intention to show that the modern novel flourishes more than ever before, but that it too has changed during these fifty years between 1950 and 2000. Their intense research led to one hundred and ninety-four own choices for readers of every age and taste, and six novels chosen by their readers. As the two authors are from different countries and they have different preferences, any list of this kind is also somehow personal, but they always have looked for a certain quality, an excitement in the reading and the feeling to want to give this book to someone else to read.
The introduction is followed by a list of titles in order of publication, because the entries are alphabetical under the name of the author. Each recommended novel has one page with descriptions of genre, themes, form, characters, content and the intentions of the author. On the bottom of each page, there you can find information about the author. This main part is followed by lists of Autobiographies and memoirs, Literary biographies, Poetry, Autobiographies and memoirs by novelists chosen in this book, Literary biographies of novelists chosen in this book and several lists of Literary Prizewinners from Bookers Prize to Novel Awards, ending with the Index of Titles.

Conclusion
An entertaining, delightful and interesting guide that leads us through fifty years of modern fiction and books we might know and love and others, new for us, that make us curious and immediately end up on our “want-to-read”-list. A timeless, enjoyable read.
 
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Circlestonesbooks | 4 weitere Rezensionen | Nov 14, 2021 |
„Es gab zwei Männer, zu denen er nicht geworden war, und wenn es ihm gelänge, ihren jeweiligen Geist auf glaubhafte Weise zu beschwören, ließe sich ein Roman aus ihnen machten. (Zitat Seite 426)

Inhalt
Thomas Mann lebt schon als Heranwachsender tiefer in seiner eigenen Traumwelt und in seinen Phantasien, als sein Bruder Heinrich. Doch er zeigt es im Gegensatz zu Heinrich nicht. Nach dem frühen Tod des Vaters wird Heinrich als Ältester finanziell abgesichert und er kann sich dem Schreiben als Beruf widmen. Auch Thomas schreibt seit Jahren eigene Texte und will Schriftsteller werden, die Lehrstelle, die er auf Weisung seiner beiden Vormunde antreten muss, verlässt er bald wieder. Er ist erst einundzwanzig Jahre alt, als er beginnt, einen Roman über den Niedergang einer angesehenen Kaufmannsfamilie zu schreiben: Buddenbrooks. Anfang 1901 wird das Werk veröffentlicht. Das Schreiben wird immer einen wichtigen Stellenwert in seinem Leben einnehmen. Der Zauberer, diesen Namen findet seine Tochter Erika für ihn und das bleibt er auch für seine erwachsenen Kinder: ein Zauberer, oft unerreichbar in seiner Welt der Phantasie, zwischen Realität und Romanfiguren, neuen Ideen, Politik und Alltag.

Thema und Genre
Ein Künstlerroman, in dessen Mittelpunkt das Leben und die Werke des berühmten Schriftstellers Thomas Mann stehen und zugleich ein Roman der eigenwilligen, bekannten Mitglieder der Familie Mann. Sein Bruder Heinrich und vier seiner sechs Kinder sind ebenfalls Schriftsteller.

Charaktere
Thomas Mann, der Zauberer, der Zögerer, er geht oft den vorsichtigen Weg. Seine Tätigkeit als Schriftsteller übt er immer sehr ernst und diszipliniert aus, seine Stoffe formt er aus eigenen Erlebnissen und Gegebenheiten, auch seine Figuren entnimmt er der Realität. Für das Familienleben, für die Kinder ist seine Frau Katia zuständig, die auch dafür sorgt, dass er in seinem Arbeitszimmer die Ruhe hat, die er zum Schreiben braucht. Andererseits kümmert sich Thomas Mann immer um das Wohlergehen der Familie, er sorgt dafür, das die gesamte Familie emigrieren kann und sie alle sind auch im Exil aktiv.

Handlung und Schreibstil
Der Autor schildert das Leben von Thomas Mann in chronologischen Etappen, er stellt ihn in den Mittelpunkt dieses Künstlerromans. Doch dieser Roman ist auch ein Familienroman, ein Generationenroman, denn das Leben dieser berühmten Künstlerfamilie ist kein Einzelbild, sondern die Summe von eigenwilligen und kreativen Künstlern. So zieht sich auch seine Beziehung zu seinem Bruder Heinrich durch den Roman, die unterschiedlichen politischen Ansichten, der künstlerische Wettstreit der beiden Schriftsteller. Jedes der eigenwilligen, kreativen, oft auch schriftstellerisch tätigen Kinder Thomas Manns erhält mit der eigenen Lebensgeschichte einen entsprechenden Anteil an diesem Roman. Thomas Mann hat immer Tagebücher geschrieben, wo er besonders die Ideen und Hintergründe, das Entstehen seiner Romane genau notiert und so fließt vieles davon in die Handlung ein. Einfühlsam nähert sich der Autor dem Künstler, Familienvater und Menschen Thomas Mann, er erzählt, aber er wertet nicht. So entsteht ein auch sprachlich überzeugendes, lebendiges Bild der berühmten Familie.

Fazit
Ein Künstlerroman, der auch ein Familienroman ist. Colm Tóibín ist ein interessanter, packender, aber auch leiser, einfühlsamer Roman über diese prägende, berühmte Familie in einer Zeit der Umstürze und Kriege, zwischen Politik, Exil, Träumen, Hoffnung, Beziehungen, Aufbruch und Schicksal gelungen.
 
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Circlestonesbooks | 45 weitere Rezensionen | Oct 31, 2021 |
Fünf Jahre hat sich Colm Tóibín aus dem Leben von Henry James herausgegriffen - eine sehr kurze Zeitspanne in Anbetracht des bewegten Lebens und umfangreichen Werks eines der bedeutendsten englischsprachigen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Aber ausgehend von diesen "mittleren Jahren" macht Toibin ausgedehnte Rückblicke zu den prägenden Lebensphasen, Ereignissen, Bekanntschaften und engen Beziehungen des Autors. Zu diesem nichtchronologischen Vorgehen passt, dass er die Biografie als Roman anlegt und sich stilistisch der Erzählweise von Henry James anpasst, ohne ihn zu kopieren. Das ist gewagt, aber es funktioniert. So hatte ich als Leserin irgendwann das Gefühl, dieser Henry James ist eine literarische Schöpfung seiner selbst, und ich durfte ihn auf den Streifzügen in seine Vergangenheit begleiten, ihn als greifbaren Menschen mit all seinen Stärken und Schwächen kennen lernen und miterleben, wie große Literatur entsteht.
Fazit: Ein warmherziges, anrührendes und sehr gelungenes Porträt des großen Schriftstellers für alle, die sein Werk (zumindest ansatzweise) kennen und schätzen!½
 
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Leandra53 | 89 weitere Rezensionen | Apr 14, 2020 |
Dieses Buch über die heilige Maria hat ja enthusiastische Kritiken erhalten. Mich hat es nicht über die Maßen begeistert, aber ich fand es auch nicht schlecht.
Maria, in der Erzählzeit des Romans mittlerweile eine alte Frau, lebt allein in der antiken Stadt Ephesos.
Sie erzählt als Ich-Erzählerin die Geschehnisse um ihren Sohn. Ihr Blickwinkel zeichnet sich durch Skepsis und Enttäuschung aus.
Das Buch ist faszinierend, weil es die bekannten Jesus-Geschichten in einen anderen Kontext stellt und somit anders bewertet.
Doch die hier der Maria zugeschriebenen Gedanken sind durchaus überzeugend. Von Erlösung hält sie so wenig wie vom Glauben an die Wiederauferstehung. Das ist sicherlich das bestechendste an diesem Buch. Die Auferstehung des Lazarus, die Hochzeit zu Kana, praktisch jedes mit Jesus verbundene Wunder und sein ganzes Wirken wird hier durch seine Mutter entzaubert und seine Bedeutung in Frage gestellt.½
 
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Wassilissa | 108 weitere Rezensionen | Nov 9, 2018 |
Eilis Lacey ist kaum jemals aus ihrer Heimatstadt im Süden Irlands herausgekommen. Nun soll sie auf Wunsch der Mutter nach Amerika auswandern und sich dort eine Zukunft aufbauen. Eilis geht nach Brooklyn, in einem Warenhaus findet sie eine Anstellung als Verkäuferin. »Manche Leute sind nett«, sagt sie sich, »und wenn man mit ihnen auf die richtige Weise redet, können sie sogar noch netter sein« – das ist ihre Devise, aber sich einzuleben ist sehr schwer. Kommt ihr Leben ins Lot, als sie sich endlich verliebt? Ein einfühlsamer, sensibler Roman über Selbstbestimmung und Fremdsein½
 
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hbwiesbaden | 295 weitere Rezensionen | Jun 1, 2014 |
Sprachlich ist dies sicherlich ein Kleinod, aber jeder Geschichte fehlen Herz und Schluss. Die Charaktere bleiben einseitig und es entsteht leider überhaupt kein Band zwischen mir als Leser und den Hauptpersonen. Warum Tóibín dies nicht wollte, ist mir schleierhaft. So bleiben mir auch diese Kurzgeschichten oder Novellen trotz ihrer sprachlichen und bildlichen Schönheit zu sehr unzugänglich.
 
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Kaysbooks | 13 weitere Rezensionen | May 17, 2008 |
Eindringliches, etwas trauriges Porträt einer Familie, die durch den an Aids erkrankten Sohn wieder zusammenkommen, und sich einander und ihren eigenen Unzulänglichkeiten wieder stellen müssen.
 
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Kaysbooks | 44 weitere Rezensionen | Aug 18, 2007 |
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