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Lädt ... Jonathan Livingston Seagull: A story (Original 1970; 2015. Auflage)von Richard Bach (Autor), Russell Munson (Fotograf)
Werk-InformationenDie Möwe Jonathan von Richard Bach (1970)
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Melde dich bei LibraryThing an um herauszufinden, ob du dieses Buch mögen würdest. Keine aktuelle Diskussion zu diesem Buch. Eine philosophisch und buddhistisch angehauchte Geschichte über eine Möwe, die über das einfache Dasein hinauswachsen und sich selbst erkennen und verwirklichen möchte. Eine an sich schöne Geschichte, die leider auf einem sehr einfachen und offensichtlichen Niveau stecken bleibt. Hier wäre Raum für mehr Tiefgang gewesen. Zeige 2 von 2
Fernão Capelo Gaivota é uma proposta de superação às nossas limitações. Uma crença na força que provém do nosso mundo interior. Em cada um de nós existe um Fernão Capelo Gaivota… Gehört zu VerlagsreihenAuszeichnungenPrestigeträchtige AuswahlenBemerkenswerte Listen
Eine Möwe macht sich zum Sprachrohr einer im Grundton optimistischen Lebensphilosophie. (Gro druck.) Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Inhalt: Öde Flugstunden verbunden mit langweiligen Binsenweisheiten und gefährlicher atomisierender Auflösungsphilosophie.
Wie kann eine Möwe mit hebräischem Namen (mit der Bedeutung: „Gottesgeschenk“) eine so gottlose Botschaft verbreiten? Die Möwe Jonathan versucht das Fliegen zu perfektionieren und schwadroniert von der Freiheit: jeder könne frei sein, wenn er das nur wolle. Naja, wenn nur die Flut an Binsenweisheiten das Problem an diesem Buch wäre…Verächtlichmachung von allem außer dem eigenen Ego wird hier ganz groß geschrieben, in Verbindung mit aktiver geistiger Verblödung der Leser. So einen Mist sollte man nicht lesen, aber wenn man ihn schon gelesen hat und sich darüber geärgert hat, darf man ihn natürlich auch nicht unkommentiert stehen lassen.
Meine Kritik, mit Zitaten (Vorwegnahmewarnung!):
Die Flucht in geistige Gedankenwelten und ins Sichselbstperfektionieren, (was im Sinne der buddhistischen Tradition bei Asiens Mönchen vielleicht noch nachvollziehbar ist - wobei die eigentlich nicht sich selbst perfektionieren, sondern eher jegliche Wünsche von sich abfallen lassen wollen), welche im Buch nahegelegt wird, ist auch gleich der erste Kritikpunkt: soll das den modernen Sklaven eine Wohlfühlmentalität vermitteln? De facto kann sich keiner in Deutschland (und auch nicht in den USA, dem Herkunftsland des Autors) in einzelnen Aspekten frei kaufen. Man kann sich nichtmal eine Hütte im Wald kaufen und dort legal als Aussteiger leben, da jeglicher Besitz regelmäßige Abgaben an den Staat fordert (an einen Staat, welcher sich verselbständigt hat und das Geld beliebig zum Fenster hinauswirft und sogar auf dem Rücken von Folgegenerationen die Schulden laufend weiter hochtreibt: die Grünen bspw. lassen gerne andere für ihre eigenen Wünsche bluten. Spruch vieler Grünenpolitiker zum Zeitpunkt der Koalitionsverhandlungen: „Jetzt ist der beste Zeitpunkt, um Schulden zu machen“. Der ist bei euch doch IMMER...Unsere Enkel müssen euren Wahn noch abzahlen!). Bekanntermaßen sind die glücklichsten Sklaven diejenigen, welche nicht wissen, daß sie Sklaven sind. Also welche, die sich „frei fühlen“ – und jeder könne ja frei sein (oder sich zumindest frei fühlen?), wenn er das nur wolle. Dieses Buch ist Zeichen und Ergebnis und gleichzeitig letzte Ausuferung einer Wohlstandsgesellschaft, welche satt, gelangweilt, amoralisch und gottlos ist. Gleich auf der ersten Seite erfahren wir, daß die normalen Möwen Futter suchen, nur Jonathan ganz weit weg von ihnen Flugübungen macht. Das Fliegen ist aber eigentlich zur Futtersuche gedacht und verbraucht sehr viel Energie. Zu diesem Thema kam mir der Gedanke, daß viele hierzulande ziellos in der Natur Dauerläufe machen und sich eine Ersatzbewegung zur früheren Nahrungssuche suchen. Demzufolge kann das Buch auch nur von einem Übersättigten geschrieben worden sein, der die realen Probleme des Lebens schon völlig vergessen hat. Doch wann in der Geschichte war das Sichabkoppeln und hedonistische Verblödung jemals von Vorteil, wenn die Grundlagen des Überlebens wie die Nahrungssuche als nicht mehr relevant erachtet werden?
Die Gesellschaft, die Gemeinschaft und traditionelle Werte werden verächtlich gemacht. S. 18: „Wer einmal das Außerordentlche erfahren hat, kann sich nicht mehr an die Normen des Durchschnitts binden.“ Sag das mal einem unserer Vorfahren, der von seiner Sippe verstoßen wurde, da war man alleine aber schlecht dran in Europa.
Höher, schneller, weiter ohne moralischen Kompaß, genau diese Unmoral bestimmt die Geschichte der Menschheit seit der Aufklärung bis heute, besonders ausgeprägt bei Wissenschaftsgläubigen, mit der fatalen Folge, sich selber zum Allerhöchsten zu erheben, sich über alles und jeden erheben zu wollen (bspw. über Ungeborene, denen das Recht auf Leben abgesprochen wird). Möwe Jonathan wurde seine Amoral auch zum Verhängnis, da er fortan sich selbst und seine Meinung als Gottersatz sieht, obwohl er es nicht zugeben würde (S. 78): „Sollen wir das Gesetz des Schwarms nicht achten?“ „Es gibt nur ein wahres Gesetz, das in die Freiheit führt“, sagte Jonathan. „Es gibt kein anderes.“ (Schon klar, Protagonistenmöwe, alle deine Einfälle und sonstigen geistigen Ergüsse sind das wahre Gesetz.)
Ebenso S. 91: „Keine Grenzen“, „grenzenlos“, diesen Mist hören wir heutzutage oft genug. Keine Zelle funktioniert ohne Grenzen, ebenso verhält es sich mit Sozialverbund, Nation und sogar Individuum! Besonders gut sieht man das an positiv begrenzenden Religionen wie dem Christentum, bei dem gewisse soziale Standards erfüllt werden müssen und der Mensch sich selbst gewinnbringend begrenzt und ein naturnahes, glückliches Leben führt. Dies führt dazu, daß bspw. strenggläubige Christen wie die altprotestantischen Amischen die einzigen Europäer/Europäischstämmigen mit positiver Geburtenrate sind: sie haben vom Jahr 2000 bis 2020 ihre Zahl sogar verdoppelt!
S. 24: „Statt der einförmigen Alltagsplage mit dem ewigen Hin und Her zwischen Küste und Fischkuttern hat unser Leben jetzt einen tieferen Sinn! Wir vermögen uns aus unserer Unwissenheit zu erheben, dürfen uns als höhere Wesen von Können und Intelligenz verstehen.“
Was nützt alles Können und alle Intelligenz der Welt, wenn man ohne moralischen Kompaß ist (siehe Atombombe)? Daß gerade Bach als Amerikaner so einen Mist schreibt, ist erstaunlich, bei ihm ist es also selbst nicht so weit her mit der Intelligenz.
Die anderen Möwen argumentieren gewollt schlecht, sie sollen ja als Deppen dargestellt werden, da sie nicht jedem geistigen Hirnfurz folgen. S. 26: „Wir wissen nur eines: Wir wurden in die Welt gesetzt, wir müssen uns ernähren und uns, so lange es nur irgend möglich ist, am Leben erhalten.“ Jonathan grölt rum, er wolle aber „lernen, forschen und frei sein“ (S. 28). Er will seine Utopien und Hirngespinste also allen anderen aufdrängen. Es ist wie mit Alkoholikern: alleine saufen reicht nicht, es ist besser, wenn jemand mitsäuft, und andere sollen mit ins Elend gezogen werden. Jonathan sprüht vor Wort- und Federhülsen, wahrscheinlich war der Autor auch gerade in der Mauser, vielleicht in der geistigen? Federn läßt das kulturelle Niveau so oder so. In dem Fall sage ich: wenn dem Autor keine geistigen Federn nachgewachsen sind, so bezeichnet er sich wohl als „frei“. Und Jonathans tolle Leistung ist nun, daß er sich das Futter anders holt (per Eintauchen anstatt beim Fischkutter) und in der Gegend rumdödelt. Und nur, weil es für ihn selber das Tollste auf der Welt ist, sein Leben zu vergammeln, denkt er, alle müßten da mitmachen, bzw. er hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen und sein eigener Lebensinhalt sei die Maxime für alle (S. 28): „Nicht die Einsamkeit bedrückte ihn, nur die Tatsache, daß die anderen Möwen die Herrlichkeit des Fliegens nicht erleben konnten, dass sie sich weigerten, die Augen aufzumachen, zu sehen“.
S. 29: „Die Möwe Jonathan entdeckte, daß nur Langeweile, Angst und Zorn das Leben der Möwen verkürzen“. So ein Gelaber, Hedonismus ist ganz vorne mit dabei (und wenn man vor lauter Hedonismus die Basisfähigkeiten, welche zum Überleben notwendig sind, verlernt), aber da dieses Buch (un)bewußt zersetzende Literatur ist, wird sowas natürlich nicht genannt. Das Ziel der hyperindividuellen, komplett amoralischen, atomisierten Gesellschaft wurde heutzutage im Westen so ziemlich erreicht, vermutlich haben Faktoren wie solche von der Presse hochgejubelten Bücher dazu beigetragen, da die Vergiftung einer Gesellschaft gerne vom Geiste her kommt. Aber es geht immer weiter, und man kann wieder eine moralische, soziale, kulturell kohäsive Gesellschaft aufbauen, deshalb sollten sich solche Atomisierer nicht zu früh freuen.
S. 35: „Das also ist das himmlische Paradies, dachte er amüsiert. Seine Empfindungen waren nicht besonders ehrerbietig“. Ja, das merke ich, das ganze Buch ist es nicht. Ehre ist da ein Fremdwort, und Ehrerbietung dem eigenen Schwarm, der eigenen Familie oder etwas höherem als einem selber – Gott - gegenüber kommt für die Protagonistenmöwe schonmal gar nicht in Betracht. Lieber sich selbst oder den anderen Möwenclan mit der östlichen Mönchsphilosophie preisen: Von einer Welt in die nächste, jeder lernt nur allmählich aber andere ganz schnell, blablabla. Sinn des Lebens als die Suche nach Vollkommenheit, wie aus dem Qualitätsmanagementhandbuch. Und was anderes sind moderne Möwen und auch Menschen nicht mehr: bloße zu optimierende Wirtschaftssubjekte, oder sogar nur Wirtschaftsobjekte. Nicht du nutzt die Wirtschaft, sondern die Wirtschaft nutzt dich, Mensch. Es gibt viele Lebenssinne, und diejenigen, die unsere Existenz ermöglicht haben, sind: Familie und Tradition. Also genau das, was der Möwenhippie ablehnt, weshalb er auch das Ende einer langen Existenzkette ist. Wenn seine Vorfahren auch nur so wie er selber rumgegurkt wären, würde es ihn selber auch nicht geben.
S. 44: „Das himmlische Paradies ist Vollkommenheit“. Da müßte dann ja die vollkommene Blödheit konsequenterweise auch dazugehören. Dieses Buch ist Teil der Abrißbirne für die christliche Gesellschaft, betonend abfällig gegenüber unserer christlichen Prägung, Religion und Gesellschaft.
S. 46: „Man kann überall hinkommen, man muß es nur wirklich wollen.“ Und böse Möwenmädchen kommen überallhin, oder was? Plattitüdenwettbewerb. Stell dir einfach etwas vor und es ist genau gleich, wie es zu erleben, blablabla. Im Rahmen von Mentaltraining, um ein Ziel zu erreichen, ist so eine Methode ja in Ordnung. Aber den Rest vom Buch braucht man nicht bzw. ist potentiell schädigend. Im Rahmen des Plattitüdenwettbewerbs muß es natürlich auch eine Wunderheilung durch Geistbefreiung geben (S. 76): „Möwe Maynard, du bist frei. Sei, was du bist, entfalte dein wahres Selbst – jetzt und hier, und nichts kann dir im Wege stehen. So will es das Gesetz der großen Möwe, das Gesetz des Seins.“
Transmöwenismus darf auch nicht fehlen: je vollkommener, desto mehr maschinenähnlich. S. 53: „Als Einzelschüler des Ältesten selbst verarbeitete er die neuen Ideen wie ein stromlinienförmiger, gefiederter Computer.“ S. 69: „das Ideal der großen Möwe, die unbegrenze Idee der Freiheit“, das also ist der neue Gott. Alles ist erlaubt, Amoral? Oder ist das wieder Schlagwortbingo? Freiheit, Möwenrechte, Weltstaat, Glück, Lernen. Bla. Das Recht auf Bla. S. 69: Der ganze Körper ist von einer Flügelspitze zur anderen nichts anderes als Gedanke“.
Gegen die Alten, gegen die Tradition, gegen die Regeln (S. 73), nur rumdödeln den ganzen Tag mit schönen Gedanken und sich wie die Tollsten fühlen, also man sieht ja, in was für eine dystopische neue Welt uns diese mistige Denkweise gebracht hat. Nur Verachtung für die Gemeinschaft hat der Autor bzw. die Möwe Jonathan übrig: „[…] die Möwen des Schwarms armselig auf dem Erdboden aneinanderdrängten“ (S. 75), „die scharfen Schnäbel des Pöbels“ (S. 84).
S. 78: „Jonathan sprach von den einfachen Dingen – daß Möwen zum Fliegen da sind, daß die wahre Natur ihres Wesens Freiheit ist, daß sie alles, was dieser Freiheit im Wege steht, abtun müssen, Sitten und Bräuche und jegliche Beschränkung.“ Genau so programmiert man den Menschen Müll in den Kopf. Wenn so ein sittenloser Prediger Sittenlosigkeit predigt, sollte er – gemäß seinem eigenen Dogma – erstmal eine auf den Schnabel bekommen. Das ist dann die totale Entfaltungsfreiheit des einzelnen. Ich plädiere stattdessen für gegenseitig zu wahrende GRENZEN.
Amoral, Aufklärungs- und Erkenntniskult (S. 91: „Der Weg zur Erkenntnis war beschritten“), keinerlei solide Werte, antichristlich, wider die Gemeinschaft, Tradition, Sitte und Brauch. Dieses Buch präsentiert sich in aller Deutlichkkeit in der Tat als einer der Wegbereiter für die dystopische, atomisierte Zukunft, in der wir nun leben. Einigen kranken Gehirnen, man sollte besser sagen: Festplatten, gefällt das natürlich, genau wie der Transmöwenismus/Transhumanismus. Der Rest der Welt und die genannten Werte werden einfach nur kaputt gemacht durch diese Abrißbirnenmentalität.
Um dieses Buch wurde vor mehr als 20 Jahren ein großer Wirbel gemacht, vermutlich durch die Presse und antikonservative Politagenda induziert. Um derart langweilige und trockene (Pseudo-)Philosophie macht die Masse normalerweise ja zu Recht einen großen Bogen. Heutzutage kräht nach diesem Geschwafel von Individialismus, lebenslangem Lernen, Eigenqualitätsmanagement, stetige Verbesserung usw. kein Hahn mehr, da die Gesellschaft so ziemlich vollständig individualisiert und tretmühlenoptimiert wurde. Die Leute haben sowieso keine Zeit, ein Buch über das Nichterwachsenwerden zu lesen, da sie gerade irgendeine Serie nach der anderen gucken und damit beschäftigt sind, niemals erwachsen zu werden.
ISBN: 3550064284, Bewertungszeitpunkt: 07.11.2021 ( )