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Lädt ... Corpus delicti (Original 2009; 2010. Auflage)von Juli Zeh (Autor)
Werk-InformationenCorpus Delicti von Juli Zeh (2009)
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Melde dich bei LibraryThing an um herauszufinden, ob du dieses Buch mögen würdest. Keine aktuelle Diskussion zu diesem Buch. Die Idee ist hochinteressant: Deutschland in 50 Jahren, Gesundheit der Bürger ist die Maxime allen Handelns. Dargestellt wird die Geschichte an Mia Holl, bzw. am Prozess, der ihr willkürlich, faschistisch und verachtend gemacht wird. Man weiß dann nicht so genau, soll das jetzt die Tradition Bradburys, Orwells, Kafkas oder Dürrenmatts aufgreifen? Die Figuren sind mir nicht nahe gekommen, die Handlungen, die Charaktere sind sperrig und streckenweise so konstruiert, dass es einfach hölzern wirkt. Ohne Zweifel hat das Buch was, aber trotzdem bin ich nicht sehr begeistert. Um den Körper des Verbrechens geht es im wahrsten Sinn des Wortes. In einer Zukunft in der die Ideologie, die METHODE, bestimmt, dass es im Dienst der Allgemeinheit das höchste Gut ist gesund zu bleiben um die Gesllschaft nicht zu belasten, gehen wir ein Stück des Wegs mit Mia, deren Bruder sich im Gefängnis getötet hat. Sein Verbrechen war es, zu rauchen, sich nicht in sterilen Umgebungen aufzuhalten und ein selbstbestimmtes Leben zu wollen. Mia folgt seiner Einstellung und erfährt die Stufen Konflikt, Anklage, Märtyrertum - doch die Erlösung bleibt ihr verwehrt. Zeige 4 von 4 keine Rezensionen | Rezension hinzufügen
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Jung, attraktiv, begabt und unabhängig: Das ist Mia Holl, eine Frau von dreißig Jahren, die sich vor einem Schwurgericht verantworten muss. Zur Last gelegt wird ihr ein Zuviel an Liebe (zu ihrem Bruder), ein Zuviel an Verstand (sie denkt naturwissenschaftlich) und ein Übermaß an geistiger Unabhängigkeit. In einer Gesellschaft, in der die Sorge um den Körper alle geistigen Werte verdrängt hat, reicht diese Innenausstattung aus, um als gefährliches Subjekt eingestuft zu werden. Mia Holl will beweisen, dass ihr Bruder, verurteilt wegen einer angeblichen Vergewaltigung, unschuldig ist. Sie gerät also in Stellung gegen das System, hier "Methode" genannt, auch aus Liebe zu ihrem Bruder, der sich das Leben nahm. Juli Zeh entwirft in Corpus Delicti das spannende Science-Fiction-Szenario einer Gesundheitsdiktatur im Jahr 2057. Sie zeichnet ein System, das alle und alles kontrolliert. Gesundheit ist zur höchsten Bürgerspflicht geworden. Die "Methode" verlangt ein festes Sportpensum ebenso wie die Abgabe von Schlaf- und Ernährungsberichten. Buchstäblich über jeden Schritt seiner Bürger ist dieser Staat informiert.
Mia Holl, eine Frau von 30 Jahren, muss sich vor einem Schwurgericht verantworten. Zur Last gelegt wird ihr ein Zuviel an Liebe (zu ihrem Bruder), ein Zuviel an Verstand (sie denkt naturwissenschaftlich) und ein Übermaß an geistiger Unabhängigkeit. In einer Gesellschaft, in der die Sorge um den Körper alle geistigen Werte verdrängt hat, reicht diese Innenausstattung aus, um als gefährliches Subjekt eingestuft zu werden. (Verlagstext) Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)833.92Literature German and related languages German fiction Modern period (1900-) 1990-Klassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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Der Grundgedanke Zehs ist nicht neu, die Geschichte ist jedoch packend verfasst, manchmal aber zu vorhersehbar, teilweise auch schon fast plump (so nennt sich die gegen die Gesundheitsdiktatur kämpfende Terrororganisation R.A.K., Recht auf Krankheit). Auch nehmen die Dialoge dem Leser die kritische Interpretation der Dystopie fast schon vorweg. Demgegenüber stehen aber immer wieder großartige Sprachspiele und Textpassagen, insbesondere das Pamphlet der Mia Holl, in dem sie letztlich Position gegen den totalitären Staat bezieht, ist eindrucksvoll. ( )