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47+ Werke 8,126 Mitglieder 151 Rezensionen Lieblingsautor von 3 Lesern

Über den Autor

Reihen

Werke von John Brockman

Die dritte Kultur (1995) 348 Exemplare
Die neuen Humanisten (2003) — Herausgeber — 230 Exemplare
How Things Are: A Science Tool-Kit for the Mind (1995) — Herausgeber — 154 Exemplare
The Greatest Inventions of the Past 2,000 Years (2000) — Herausgeber — 106 Exemplare
Speculations: The Reality Club (1988) — Herausgeber — 74 Exemplare
Science, Mind and Cosmos (Phoenix 60p Paperbacks) (1996) — Herausgeber — 55 Exemplare
Doing Science (Reality Club) (1989) — Herausgeber — 45 Exemplare
Ways of Knowing (Reality Club) (1991) 31 Exemplare
About Bateson (1977) 23 Exemplare
Real Time (1973) 22 Exemplare
Creativity (Reality Club) (1993) 21 Exemplare
By the late John Brockman (1969) 13 Exemplare
Afterwords (1973) 5 Exemplare
Leben, was ist das? (2009) 5 Exemplare
37, by John Brockman (1970) 2 Exemplare

Zugehörige Werke

Teaching for Intelligence (1999) — Mitwirkender — 11 Exemplare

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Rezensionen

Ich habe mir neulich ein 4-Wochen Die Zeit Abo aufdrängen lassen und heute ein schlechtes Gewissen: Keine einzige Ausgabe habe ich auch nur angerührt, sie alle wurden direkt in das Altpapier entsorgt. Man erhält dann einen unvermeidlichen Anruf, ob man weiter bestellen möchte. Ich war ehrlich und sagte am Ende des Gespräches, dass ich Die Zeit als Buch lesen & sammeln würde.

Dabei habe ich an diese Anthologie gedacht. Die Artikel haben überschaubare, konzentrierte 3 bis 6 Seiten und bieten mehr als alles, was ich in Die Zeit in einem Jahr lesen könnte, wenn ich jene Informationen abziehe, die einmal sagen, dass die Wirtschaft anzieht, um morgen dann doch festzustellen, dass sie leider wieder zurückgeht.

Über Wochenzeitungsleerlauf hinaus sich zu konzentrieren auf die Fragen der Zukunft, mit diesem Buch wird eine spannende Breite der Themen und Meinungen geboten, die alle Aspekte abdecken, die uns heute umtreiben.

Die Beiträge sind dem Skeptizismus verbunden, den Grenzen des Wissens, dort hin weisend, wo Dinge unsicher sind, nebulös, Sorgen also, die Denker umtreiben. Und eben keine Lösungen aufzeigen, sondern kluge Fragen stellen sollten, die der Beantwortung harren.

Schön, diese Sätze im ersten Beitrag von Steven PInker (Die wirklichen Risikofaktoren für den Krieg): "Die Demokratie selektiert verantwortungsvolle Vertreter anstatt charismatische Despoten. Das Ideal der Menschenrechte schützt Menschen davor, als Kanonenfutter, als Kollateralschäden oder Eier, die für ein revolutionäres Omelett aufgeschlagen werden müssen, behandelt zu werden."

Allerdings, und darum gilt es sich Sorgen zu machen nach Prof. Steven PInker, ist die Tatsache durchaus naheliegend, dass ein verirrter demokratischer Führer schon lange davon träumt, als Despot der Stärke alte Reiche oder Gedanken wieder auferstehen zu lassen. Herr Erdogan mit seinem Palast in Ankara wäre für mich ein solcher Kandidat. Dabei käme noch jene unselige religiöse Mischung ins Spiel, von deren despotischen Richtlinien Christen und Juden sich über Jahrhunderte befreien mussten, um Demokratie heute überhaupt erleben zu können.

Nicht mit allen Sorgen in diesem Buch bzw. deren Herleitungen stimme ich überein, aber dankbar bin ich für jene Gedanken, die ich bislang nicht hatte. Ganz hervorragend ausgewählte Beiträge, ohne jeglichen wissenschaftlichen, unverständlichen Duktus.

David Gelernter schreibt in seinem Beitrag "Internetgefasel" von jenen Storytellern und Kauderwelschern, die die teuflischste Gefahr für unsere Sprache sind, er bezeichnet diese toxische Mischung im Internet von Marketingagenturen und Fakemonstern als jene Sorge um die Sprachfähigkeit aller, die uns täglich umtreiben sollte.

Interessant auch der Beitrag von Rolf Dobelli: "Das Paradoxon des materiellen Fortschritts." Es ist schon irgendwie merkwürdig, dass Menschen heute als größten Status angeben, einen Besuch bei jenem Menschen zu haben, der materiellem Reichtum radikal abschwört und doch einer Bank vorsteht, die den finanziellen und den seiner Organisation mehrt: beim Papst. Ob der Satz richtig ist, dass wir als Säugetiere Statussucher sind, wie von Dobelli festgestellt, wage ich zu bezweifeln.

Ich habe den Eindruck, dass nur jene Unbelehrbaren in abgehobenen Schichten dem noch anhängen (schon lange fühlend, dass sie bald die Zäune nicht mehr zahlen können und Wachsoldaten, die ihren Reichtum schützen), Studenten heute teilen Fahrzeuge, fahren mit anderen, sind Hotel und Koch in einem, teilen also Erlebnisse mehr als materielle Güter. Nicht jeder möchte materielle Güter haben, lediglich Grundbedürfnisse decken, um nach diesem Schritt zu werden, was der materielle Fortschritt verhüllt: Mensch, einfacher Mensch, der Güte und gute Gedanken tauscht statt Geld, ein Vermögen, das sich mit endlosem Wachstum vermehren lässt.
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Gekennzeichnet
Clu98 | 7 weitere Rezensionen | Mar 7, 2023 |
Meist gut lesbare, kurze, verständliche Erklärungen, warum man eine bestimmte Idee/Erkenntnis nicht mehr braucht.

Dieses Buch regt an, in allem skeptisch zu bleiben, hinter die Dinge zu blicken und vor allem, vermeintlich wohlklingenden Definitionen und Herleitungen zu misstrauen.

187 Autoren auf 638 Seiten, das macht rund 3,5 Seiten pro Autor - schnell lesbar, ein Parforceritt durch wissenschaftliches Erkennen und Hinterfragen.

Besonders bewegt haben mich diese Aspekte:

1.) Altruismus
Ein Begriff, der unnötig ist, weil anderen zu helfen, immer auch selbstbezogen ist. Selbstlosigkeit sollte in der Tat (als Begriff) nicht mehr genutzt werden.

2) Linke/rechte Gehirnhälfte
Links sei logisch, rechts intuitiv - so wurden vereinfacht ausgedrückt ganze Lernprogramme und Produkte verkauft, über die man im Nachhinein lächeln muss. Schlicht gesagt: das Gehirn ist ein Ganzes, das man nicht zerlegen/zerreden kann.

3) Informationsüberlastung
Gibt es nicht, es existieren nur Probleme der intrapersonalen Filterüberlastung. Wissensaufnahme und Schlussfolgern ist eine Könnerschaft, Informationen, selektiv auszuwählen und zu analysieren. Wir alle sind heute zu Redakteuren geworden, die nicht mehr anderen glauben, sondern dem selbst entwickelten Koordinatensystem zur Verarbeitung von Informationen.

4) Der rationale Mensch
Ein großer Irrtum, der in viele Theorien einfloss (homo oeconomicus), heute aber in den meisten Bereichen herausgenommen wurde. Allerdings oft mit mehr Fragen als Antworten.

5) Einfachheit
Wenn zwei Hypothesen ähnlich gut zu Daten passen, könne man die einfachere als natürlich annehmen? Nein, viele Dinge lassen sich angemessen erst in ausreichender Komplexität erklären.

6) Wissenschaft ist nicht nur Großforschung
Früher wurden neue Erkenntnisse durch Einzelpersonen / Kleinteams gelöst, heute sind eher größere Teams relevant. Trotzdem aber sind Kleinteams keinesfalls tot, im Gegenteil. "Die Technik ermöglicht Forschern, winzige Budgets auf erstaunliche Weise wirksam einzusetzen."

Selbst das Universum, wie wir es bisher kannten, es ist am Ende, aufgelöst durch ungeheuere Vorstellungen und auch der gesunde Menschenverstand existiert nur eingeschränkt. Wir alle unterliegen einer Mengen an Täuschungen und eine der größten ist, zu glauben, dass Gegensätze nicht beide richtig sein können.

Max Planck sagte: "Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, dass ihre Gegner allmählich aussterben und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemach ist." Kann Wissenschaft also nur mit Begräbnissen vorankommen? Nein, mit diesem Buch kann es schon lange vorher gelingen. Wenn jeder offen ist und die falschen Scheuklappen rechtzeitig ablegt.
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Gekennzeichnet
Clu98 | 7 weitere Rezensionen | Mar 2, 2023 |

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