Britta Teckentrup

Es wurde schon zu so gut wie jedem Thema ein Buch geschrieben, nur noch nicht von jedem. Muß ja auch nicht sein, wie man an diesem Buch hier sieht. Anscheinend hatte keiner der Beteiligten eine Ahnung von Bienen.
- Die Biene fliegt auf der Wiese umher und "läßt immer wieder Pollen auf den Blüten nieder", das aber ja wohl eher aus Versehen, denn sie will doch Pollen zum Einlagern sammeln.
- Schließlich sind es der Biene zu viele Blumen; sie fliegt zurück zum Bienenstock und sagt der Königin Bescheid, woraufhin der ganze Bienenschwarm aufbricht. Schwärmen in Verbindung mit Nektar sammeln ist ja wohl der größte Quatsch, und der Impuls zum Schwärmen kommt nicht von einer Sammlerbiene.
"Sie fliegen vorbei an Teich und Garten,
zur Wiese, wo tausende Blüten warten.
Die Lilien erstrahlen in rotgoldenem Glanz,
der ganze Schwarm wiegt sich im Tanz.
Tief steht die Sonne, jetzt müssen sie eilen,
den Pollen der Blüten zu verteilen."

Absoluter Quatsch und ein Text wie aus dem Irrenhaus. Ein Bienenschwarm fliegt zielgerichtet, alle in die gleiche Richtung, um Pollen zu VERTEILEN?! Das machen sie nebenbei, Bienen wollen den Pollen HOLEN. Ein Schwarm will ein neues Volk gründen und fliegt überhaupt nicht zur Nahrungssuche aus. Komplett verwirrender Mist, 2 Sterne für die netten Zeichnungen sind eigentlich schon zu viel.

ISBN: 9783845817767, 2/5 Sternen, Bewertungszeitpunkt 10.02.24… (mehr)

Inhalt: Eine kleine Maus muß durch den großen dunklen Wald nach Hause laufen.

Das Bilderbuch zeigt auf vielen dunklen bzw. größtenteils schwarz gehaltenen Doppelseiten den Weg der kleinen Maus nach Hause. Vorbei geht es an vielen ihrer Todfeinde: Marder, Katze, Fuchs, Krähe... Erstmal sieht man durch gestanzte Löcher immer nur die Augen der Feinde, danach das ganze Tier. Sehr kurze zweizeilige Reime legen nahe, daß das Buch für eine sehr junge Zielgruppe konzipiert ist.

Meine Kritik:

Dunkel und unschön, potentiell angsteinflößend. Mein Kind mag das Buch jedenfalls auch überhaupt nicht. Das Kartonbuch ist stabil, hat abgerundete Ecken und soll wohl echt für Kleinkinder gemacht sein. Warum sowas als Buch für Kleinkinder veröffentlicht wird und nicht fröhliche, ästhetische, positive Bilderbücher, liegt vermutlich auch in der Häßlichkeitsumerziehung begründet.

Fazit: Braucht man echt nicht, da gibt es Besseres. Nicht offensichtlich zerstörend, aber subtil störend. Weg damit.

ISBN 9783941787896, Bewertungszeitpunkt 29.10.2020… (mehr)

Inhalt: Die Katze jagt eine Maus, als Bilderbuch mit Gucklöchern,

Doppelseitige Bilder, fast schon im Moderne-Kunst-Stil (einfache Formen und wenig Farben) zeigen die Mäusejagd, kurze Reime beschreiben sie. Angeblich soll auch ein pädagogisches Konzept im Buch umgesetzt sein: die Schulung des räumlichen Verständnisses des Kindes.

Meine Kritik:

Ganz schrecklich ist es nicht, aber "gut" oder gar "originell" ist eben doch auch etwas anderes. Kinder mögen zwar auch mal einfache Bilder, aber daß diese hier gefallen, kann ich mir nicht vorstellen und lasse mich gegebenenfalls vom Gegenteil überzeugen. Die Bilder hier sind derart einfach gehalten, daß sie einfach nicht mehr schön anzuschauen sind, außer vielleicht für Kunststudenten. Deshalb fällt das Buch auch in die Kategorie "Umerziehung zur Häßlichkeit".
Die Texte sind recht unspektakulär und teils auch verwirrend, z.B.: "Da ist sie, die Katze. Mit Maus ist nun Schluß." Mit Maus? Und das Lektorat hätte ebenfalls besser aufpassen müssen: "Es ist Zeit zu Verschnaufen, keine Lust auf Duell" (Verben klein schreiben; und ist das das neue Deutsch: ohne Artikel? So wie "Ey Alda isch geh Aldi"?). Das Ende ist einerseits gut für ein Kinderbuch (Vorsicht, Heckspoiler: Freundschaft), andererseits ein bißchen Heile-Eine-Alle-Welt-Ballaballa.
Haptisch ist das Buch für Kinder geeignet: die Kartonseiten sind abgerundet und schön stabil. Wahrscheinlich ist es deshalb recht teuer (14€ neu), denn am völlig unspektakulären Inhalt kann es nicht liegen. Im Nachhinein wären mir aber 9€ im gebrauchten Zustand noch viel zu viel dafür.

Fazit: Kann man sich sparen. Es gibt schon zu viele Bücher auf der Welt, und es kann sich sowieso nicht jeder in allen erdenklichen künstlerischen Formen selbstverwirklichen.

ISBN: 9783791373881, Bewertungszeitpunkt 29.10.2020… (mehr)

Ein kleiner blauer Vogel lebt tief unten im Wald. Er hat das Fliegen verlernt und ist immer alleine, denn die anderen Vögel leben oben in den Bäumen und fliegen zwitschernd durch die Luft. Niemand fragt den blauen Vogel, ob er mitmachen will. Doch eines Tages kommt ein gelber Vogel und ruft ihn. Doch der blaue Vogel hört nicht. Aber der gelbe Vogel ist geduldig, alles verändert sich immer mehr und eines Tages hört der blaue Vogel das Lied des gelben Vogels.
Dieses Kinderbuch dreht sich um Alleinsein und Traurigkeit, aber es geht auch um Mitgefühl und Hoffnung. Das Buch wird für Kinder ab 4 Jahren empfohlen. Ich denke, dass man in diesem Alter nicht ohne Anlass über ein so bedrückendes Thema wie Depression spricht. Aber ansonsten gefällt mir das Buch. Die künstlerischen Illustrationen finde ich einfach toll.
Es ist schön, wenn da jemand ist, der einen aus der Traurigkeit herausholt und einem hilft, wieder Freude am Leben zu haben. Doch so etwas gelingt nicht von jetzt auf gleich, wie auch diese Geschichte zeigt. Es braucht unendlich viel Geduld und Mitgefühl.
Eine schöne und berührende Geschichte, die nachdenklich macht, aber nicht alle Kinder anspricht.… (mehr)