Joachim C. Fest (1926–2006)
Autor von Hitler
Über den Autor
Joachim Fest was born in Berlin in 1926. His previous books include The Face of the Third Reich; Hitler, his celebrated biography of Adolf Hitler; Plotting Hitler's Death; and Speer: The Final Verdict, for which he has won numerous awards
Bildnachweis: Joachim Fest, 2004
Werke von Joachim C. Fest
Die unbeantwortbaren Fragen: Notizen über Gespräche mit Albert Speer zwischen Ende 1966 und 1981 (2005) 39 Exemplare
Der tanzende Tod : über Ursprung u. Formen d. Totentanzes vom Mittelalter bis zur Gegenwart (1986) 2 Exemplare
Hitler: the Whole Story (VHS) 1 Exemplar
Incontri da vicino e da lontano. Da Thomas Mann a Hannah Arendt, da Ernst Jünger a Ulrike Meinhof (2006) 1 Exemplar
Les maitres du III° reich 1 Exemplar
Die schwierige Freiheit: Über die offene Flanke der offenen Gesellschaft (German Edition) (1993) 1 Exemplar
Η πτώση 1 Exemplar
Zugehörige Werke
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Wissenswertes
- Rechtmäßiger Name
- Fest, Joachim Clemens
- Andere Namen
- Fest, Joachim.C
- Geburtstag
- 1926-12-08
- Todestag
- 2006-09-11
- Begräbnisort
- Alter St. Matthäus Friedhof, Berlin, Berlin, Deutschland
- Geschlecht
- male
- Nationalität
- Deutschland
- Geburtsort
- Berlin-Karlshorst, Berlin, Deutschland
- Sterbeort
- Kronberg im Taunus, Hessen, Deutschland
- Todesursache
- Naturelle (Vieillesse)
- Ausbildung
- Université de Fribourg-en-Brisgau
Université libre de Berlin
Université Johann Wolfgang Goethe de Francfort-sur-le-Main (Etudes de droit, 19 49 | 19 51)
Université de Fribourg (Etudes d'histoire et sociologie, 19 47 | 19 49)
Gymnase humaniste Friedrich-Gymnasium de Fribourg-en-Brisgau (Diplôme d'études secondaires, 19 41 | 19 47) - Berufe
- Journaliste
Editeur (Journal)
Scénariste (Documentaire) - Beziehungen
- Fest, Alexander (Fils)
Fest, Nicolaus (Fils)
Ritter, Gerhard (Professeur)
Tellenbach, Gerd (Professeur)
Herzfeld, Hans (Professeur)
Kaiser, Joachim (Ami) - Organisationen
- Frankfurter Allgemeine Zeitung
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung - Preise und Auszeichnungen
- Thomas-Mann-Preis (1981)
Ludwig-Börne-Preis (1996)
Henri-Nannen-Preis (2004)
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Hitlers Totalitarismus war eine Art Religion, die unmenschlichste Taten nach sich zog und gegen den sich der Vater von JF mit bürgerlicher Anständigkeit und humanistischer Bildung wehrte, auch wenn ihn das die Position als Schulleiter kosten sollte. Sich nie ganz gemein machen mit einer Ideologie, Weltanschauung, was auch immer, im Innersten skeptisch und menschlich bleiben, das waren die Maximen der JF-Familie und auch heute können diese Leitplanken weiter tragen als Hurra-Geschrei und seliges Retten der Welt.
Wir lesen bzw. hören im Alltag der Familie Fest mit und erleben die alltäglichen Sorgen und Streiche genauso wie Diskussionen über die Weltlage, Theologie und Philosophie. Letzten Endes sind es immer die gleichen Fragen, von Anbeginn der Welt, hier aber vor dem Hintergrund eines absolut Bösen, der eine Familie an ihre Grenzen bringt und doch nicht erreichen kann, dass ihre grundlegenden Werte verworfen werden.
Das Buch ist sehr spannend, nahegehend und einfühlsam geschrieben. Die Ausrede, man habe nichts gewusst, zumindest im aufgeklärten Bürgertum mit entsprechender Bildung kann sie nicht gegolten haben. Wir sind dabei, wenn im Namen der neuen Volksgemeinschaft erste Abschaffungen von Traditionen stattfinden und alles eingeebnet werden soll. Der Vater erkennt: Was in Deutschland nach oben gekommen war, mochte im finsteren Russland geschehen oder dem Balkan, aber nicht im gesetzesstrengen Deutschland. Zu allem Übel gab es wirklich gut aussehende Frauen, die dem Führer anhingen, sog. Nazisse, die in allem Ernst versicherten, der Führer sei von Gott gesandt! Die Zeit damals war voll von teilweise in dramatischer Verrücktheit verlaufender Lebenswege, berichtet JF.
In der Familie von JF wird über Bücher diskutiert, man rezensiert und berichtet sich darüber. Die Kinder leihen sich gute Bücher von anderen und spielen auf Atlanten die alten Seeschlachten nach, als Würfelspiel! Einer der JF-Freunde meinte, so verhielte sich auch die Wirklichkeit. Wir sind bei Gesprächen des Vaters dabei bzw. hören als JF mit, wenn dieser z.B. von Freunden darüber unterrichtet wird, wie gut bei den Nazis doch alles liefe, sie seien doch alle keine Unmenschen und auf den Ämtern liefe alles klarer und deutlicher, auch schneller als bisher.
Ich kann mir vorstellen, wie schwer es war, gegen die herrschende Meinung zu sein bzw. gegen die Verlockungen treuer Gefolgschaft auf eigene, bürgerliche Werte zu setzen, auch wenn diese zu unangenehmen Ergebnissen führten. Der innere Kompass der Familie Fest stand fest und die Mutter musste des öfteren einschreiten mit „Aber bitte, Hans“, wenn dieser sich mal wieder zu sehr über die Nazis aufregte bzw. damit den Kindern Angst und Schrecken einjagte.
Was die Jugend von damals mit der heutigen Zeit vergleichen lässt, ist eine durch und durch politisierte Zeit, in der jeder seine Meinungen hatte und über die aktuellen Entwicklungen sprach, aber doch die meisten dem gleichen Zeitgeist hinterher rannten, der von Kindern in Schulen das „Völkische Gebet“ ebenso forderte wie die BDM oder HJ-Mitgliedschaft, alle wurden mehr oder weniger vom Staat erzogen.
Umso wichtiger war in der JF-Familie eben doch jene Regeln, die unverbrüchlich und trocken weiter galten, z.B. bei Tisch nicht über Geld, Affären oder das aufgetragene Essen zu diskutieren. Diese Leitsätze richtigen Benehmens galten unvermindert weiter und wurden insbesondere von der Mutter durchgesetzt. Sie sagte über ihren Sohn: Frech sein darf er. Hier jedenfalls. Wir müssen ihm nur beibringen, wo die Grenzen sind. Draußen wird man ihm diese Grenzen, wenn er sie hier nicht begreift, früh genug zeigen.
JF bezeichnet die 33-45 Zeit als unbürgerlich, sein Vater meinte, es sei kein 1000-jähriges, sondern ein Reich, das über mindestens 5000 Jahre tief in den Urwald reiche! Dass es im Sinne von Nordkorea sozialistisch war, keinesfalls bürgerlich, würden es die Salonsozialisten glauben, die heute wieder einer Gleichmacherei das Wort reden, die damals realisiert war? Wohl kaum, haben sie doch vermeintliche Pressefreiheit, die allerdings nicht mehr ist als jene in Nordkorea. Und das Hurrageschrei deutscher Journalisten übertrifft das aus Pjöngjang oft deutlich.… (mehr)