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Karl Ove Knausgård

Autor von Sterben

39+ Werke 9,878 Mitglieder 354 Rezensionen Lieblingsautor von 28 Lesern

Ãœber den Autor

Karl Ove Knausgaard is a Norwegian author known for his six autobiographical novels called "My Struggle". His debut novel Out of This World won the Norwegian Critics Prize and his A Time for Everything was a finalist for the Nordic Council Prize. My Struggle: Book One was a New Yorker Book of the mehr anzeigen Year and Book Two was listed among the Wall Street Journal's 2013 Books of the Year. In 2014, Book Three was named a New York Times Notable Book of the Year. His new autobiographical quartet is based on the four seasons. Autumn was relased in August 2017. (Bowker Author Biography) weniger anzeigen

Reihen

Werke von Karl Ove Knausgård

Sterben (2009) 2,840 Exemplare
Lieben (2013) 1,315 Exemplare
Spielen (2014) 981 Exemplare
Leben (2010) 815 Exemplare
Träumen (2015) 684 Exemplare
Im Herbst (2015) 457 Exemplare
Kämpfen (2011) 457 Exemplare
Der Morgenstern (2020) 407 Exemplare
Alles hat seine Zeit (2004) 388 Exemplare
Im Winter (2015) 254 Exemplare
Im Frühling (2016) 244 Exemplare
Im Sommer (2016) 205 Exemplare
Aus der Welt (1998) 134 Exemplare

Zugehörige Werke

A Scandinavian Christmas: Festive Tales for a Nordic Noël (2021) — Mitwirkender — 22 Exemplare
Martin Kellermans Rocky : samlade serier 2008-2013 (2013) — Vorwort, einige Ausgaben10 Exemplare
Untitled Horrors (2013) — Autor — 8 Exemplare

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Rezensionen

Nachdem mir Band 2 nicht so sehr gefallen hat, war Band 3 der Morgenstern-Reihe wieder umwerfend. Unglaublich gut.
Von Art und Aufbau her erinnert das Buch wieder sehr an den ersten Band. Wir treffen auch die meisten Personen aus dem Morgenstern wieder (und Syvert), oft aus der Sicht anderer Beteiligter. So wird die Geschichte um Arne diesmal von Tove erzählt, neben Kathrine erzählt auch Gaute weiter, Helge tritt an die Stelle von Vibeke und so weiter. Knausgård beweist dabei ein unglaubliches Einfühlungsvermögen in seine Charaktere, alles ist perfekt glaubwürdig. Die gleichen Geschehnisse aus der Sicht eines anderen, und das völlig überzeugend. Egal, ob er sich in Frauen, Männer, alte oder junge Menschen hineinversetzt. Sogar die Sprache ändert sich entsprechend.
Und es wird langsam kompliziert. Das ganze Werk wird mehr und mehr zu einer riesigen und extrem faszinierenden Erzählung nach Art des Films Pulp Fiction. Alle Erzählstränge haben plötzlich Berührungspunkte zu anderen – und oft ist es mir schwergefallen, mich an das zu erinnern, was im Morgenstern und in den Wölfen passiert ist. Schließlich habe ich die kompletten Bücher noch einmal quergelesen und mir dann sogar Notizen dazu gemacht. Ich fürchte, dass man ohne solche Ausrüstung die weiteren Bände nicht wirklich wird genießen können. Oder zumindest nicht so sehr.
Das Buch selbst habe ich auf Norwegisch gelesen – mein erster norwegischer Roman. Einer der Gründe für mich, Norwegisch zu lernen, war schließlich, Knausgård im Original lesen zu können, und das habe ich hiermit erstmals umgesetzt. Natürlich war das aufwändig und anstrengend, hat aber auch viel Spaß gemacht.
Ein Meisterwerk. Die Morgenstern-Reihe ist ein atemberaubendes Unterfangen Knausgårds und zeigt bisher keine Tendenzen, zum Ende zu kommen. Zum Glück – aus meiner Sicht dürfen gerne noch viele weitere Bände folgen.
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Gekennzeichnet
zottel | 1 weitere Rezension | Feb 21, 2024 |
Puh. Ich bin fertig. Über dreieinhalb Monate habe ich an diesem Buch gelesen – ganz sicher der anspruchsvollste Knausgård, den ich mir bisher zu Gemüte geführt habe.
Eigentlich mehrere Bücher in einem: Im Stil der bisherigen Bände wird zunächst geschildert, was um das Erscheinen des ersten Romans aus dem autobiographischen Projekt passierte. Dann folgt ein langer philosophischer Teil, der sich sachbuchartig mit verschiedenen Themen auseinandersetzt, vor allem mit Hitler und seiner Geschichte, aber auch mit einer sehr umfangreichen Interpretation eines Gedichts von Paul Celan, mit der Bedeutung der Sprache überhaupt und so weiter. Knausgård kommt in seiner unnachahmlichen Art von einem Thema zum nächsten, ohne dass man den Übergang so richtig bemerkt.
Es war sehr interessant, aber auch sehr anstrengend, all seinen Gedanken zu folgen. Nicht alle seine Thesen würde ich unterschreiben, aber es machte großen Spaß, Knausgård in diesen Dschungel zu folgen und ihm beim Denken zuzuhören. Trotzdem: Dieser viele hundert Seiten umfassende Teil des Buches ist kein Roman, sondern ein Sachbuch, und entsprechend mehr Hirnschmalz muss man aufwenden, um am Ball zu bleiben.
Die eigentlich autobiographischen oder teilweise vielleicht autofiktionalen Teile des Buchs sind fast noch schlimmer als die vorherigen Bände. Knausgård hat große Angst vor der Veröffentlichung des ersten Teils, weil ihm erst da richtig bewusst wird, was er getan hat. Und Band zwei, von dem nach der Sachbuchperiode berichtet wird und in dem seine Beziehung zu Linda und den Kindern beschrieben wird, ist noch viel schlimmer, schließlich muss er seiner Frau diesen Roman vorlegen, der die privatesten Dinge enthält, und über vieles davon hat er nie zuvor mit ihr gesprochen. Statt dessen soll jetzt all das öffentlich werden.
Ich kann seine Ängste dabei sehr gut nachvollziehen; es ist absolut unglaublich, dass er das wirklich getan hat. Tatsächlich sehr faustisch, wie er es selbst einmal ausgedrückt hat. Das alles mitzuerleben, war für mich als Leser nicht einfach.
Noch einmal schlimmer wird es im letzten Teil, wo Linda an heftigsten Schwankungen durch ihre bipolare Störung leidet. Die Ereignisse sind für mich extrem gruselig, viel ärger als jede Horrorgeschichte es sein könnte.
Wirklich harter Tobak – und man merkt deutlich, dass Knausgård diesmal viel weniger erzählt, viel mehr weglässt und nicht zu sehr ins Detail geht, weil er schmerzhaft gelernt hat, wie negativ sein autobiographisches Projekt sich auf viele Beteiligte ausgewirkt hat. Aber das, was ich zu lesen bekommen habe, war mehr als genug.
Ein harter Brocken, ein anstrengendes Buch, ganz offensichtlich auch für den Autor selbst, der sich zum Schluss mit großer Erleichterung von seinem Dasein als Autor verabschiedet. Zum Glück hat er das so nicht durchgezogen.
Ich bin jetzt erschöpft, aber das Buch ist die Anstrengung wert. Wieder einmal hervorragend.
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Gekennzeichnet
zottel | 18 weitere Rezensionen | Aug 22, 2023 |
„Denn es fällt leicht zu glauben, Sehnsucht wäre, was nicht ist, wäre was fehlt, aber das stimmt nicht, die Sehnsucht ist etwas in sich, und auch das ist wertvoll.“ (Zitat Seite 964)

Inhalt
Syvert Løyning, neunzehn Jahre alt, hat gerade seinen Militärdienst beendet und fühlt sich irgendwie antriebslos, unschlüssig, wie sein Leben nun weitergehen soll, ein Studium wäre eine Möglichkeit. Obwohl es schon neun Jahre her ist, dass Syverts Vater bei einem Autounfall gestorben ist, sucht Syvert innerlich immer noch nach ihm, er weiß viel zu wenig über seinen Vater, und seine Mutter weicht allen Fragen aus. Die erste Antwort erhält er daher nicht von seiner Mutter, doch damit beginnt seine Suche. „Er hatte mir seine Version von Vaters Leben präsentiert. Ich selbst hatte eine andere Version.“ (Zitat Seite 192) Er findet in den Sachen seines Vaters Briefe in russischer Sprache, geschrieben von einer Frau namens Asja. Er lässt die Briefe übersetzen, liest sie und schreibt schließlich selbst einen Brief, der eines Tages bei der Wissenschaftlerin Alevtina in Moskau landet und auch für sie einige Überraschungen bereithält.

Thema und Genre
In diesem Roman geht es um Familie, zwischenmenschliche Beziehungen, Konflikte, Schicksal, um die Themen Endlichkeit und Unendlichkeit, die Frage nach Vergangenheit, und Zukunft, vor allem jedoch um die philosophischen Fragen nach der Bedeutung und dem Sinn des Lebens in allen Facetten.

Charaktere
Der unsichere, junge Syvert mit seinen vielen Gedanken und Fragen über die Zusammenhänge des Lebens verändert sich, als er beginnt, Antworten zu suchen. Lisa und sein etwas ungewöhnlicher Sommerjob tragen zu dieser Entwicklung bei.
Alevtina und Vasilisa studieren Literaturwissenschaft, doch während Alevtina anschließend Biologie studiert, weil sie die grundsätzlichen Zusammenhänge in der Natur faszinieren, wird Vasilisa Schriftstellerin. Sie hätte ein Vorwort schreiben sollen, doch aus dem Text entsteht die Idee für einen Roman. „Der Gedanke ist, dass die Ewigkeit begonnen hat. Das ist es, was sich verändert hat. Die Zukunft ist verschwunden, und die Ewigkeit hat begonnen.“ (Zitat Seite 625)

Handlung und Schreibstil
Es sind Syvert, Vasilisa und Alevtina, die ihre Geschichte erzählen. Sie tun dies in langen Abschnitten, jeder beinahe schon ein Roman. Daraus ergibt sich eine immer fließende, aber niemals hektisch geschilderte Handlung, die uns von der ersten bis zur letzten Seite in ihrem Bann zieht und ohne Längen durch die Geschichte führt. Der Autor ist ein wunderbarer Erzähler, die Gedanken, die sich jede seiner Figuren über das Leben und die Fragen des Lebens macht, fügen sich nahtlos in den Handlungsbogen ein, nehmen uns mit auf weite Gedankenreisen und führen uns doch immer wieder zurück in die Gegenwart der Figuren, zu ihrer Geschichte. Zwei weitere Erzählfiguren fügen sich mit kurzen Abschnitten in die Handlung ein, spontane Entscheidungen, die Leben verändern.

Fazit
Ein vielseitiger, beeindruckender, faszinierender Roman, der mich begeistert hat.
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Gekennzeichnet
Circlestonesbooks | 3 weitere Rezensionen | Apr 24, 2023 |
Über weite Strecken war dieses Buch der langweiligste Knausgård, den ich bisher gelesen habe. Das mit großem Abstand umfangreichste Kapitel zu Beginn des Buches dreht sich um den jungen Syvert, einen langweiligen Konservativen mit den Ansichten eines alten Mannes. Ich mochte ihn nicht, ich konnte keine rechte Beziehung zu ihm aufbauen, er war einfach unsympathisch und dröge. Selbst in seiner Werbung um Lisa wurde ich nicht recht warm mit ihm. Bis hierher wäre mir das Buch nur drei Sterne wert gewesen, wenn überhaupt, schockierend schlecht für meinen aktuellen Lieblingsautoren.
Erst nach über der Hälfte des Buches trat mit Alevtina ein wenig Leben in den Roman, aber trotzdem, so richtig fand ich noch immer keinen Zugang.
Erst nach dem Schwenk in die Jetztzeit kam ich den Figuren etwas näher, und ganz zum Schluss, über die letzten 50 oder höchstens 100 Seiten vielleicht, habe ich die alte Knausgård-Magie wieder gefühlt.
Und wie. Plötzlich war ich fasziniert, hineingesaugt ins Buch, konnte nicht mehr aufhören – und dann war das Buch zu Ende, jetzt, wo es endlich richtig gut geworden war!
Wegen dieses Eindrucks der letzten paar Seiten war ich versucht, trotz der Erinnerung an den Anfang vier Sterne zu vergeben, aber das ist dann leider doch zu viel.
Ja, trotzdem ist das Buch gut, das ist Kritik auf sehr hohem Niveau, und die letzten Abschnitte sind genial. Aber insgesamt muss ich doch sagen, dass es leider der schwächste Knausgård war, den ich bisher gelesen habe. Ich hoffe sehr, dass er den Schwung aus den letzten Kapiteln in den dritten Band der Morgenstern-Reihe mitgenommen hat.
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½
 
Gekennzeichnet
zottel | 3 weitere Rezensionen | Mar 5, 2023 |

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