Ulf Nilsson (1) (1948–2021)

Das Buch ist sehr schön illustriert und schildert sehr gut wie ein Kind auf die Verwirrung der Großmutter reagiert, die alle Anzeichen einer Demenz zeigt. Aber dann kippt die Geschichte und mit einer Spritze ist alles wieder gut.

Bei diesem Titel hatte ich ein mutiges Buch über die Begegnung mit Demenz erwartet. Aber so ist doch alles heile Märchenwelt - idyllisches Dorf, Bankangestellter, der sich Sorgen macht, fremder Mann den man unbedenklich in die Wohnung lassen kann und Oma geheilt.
Schade.

Für Kinder sieht die Sache vielleicht anders aus: Die Geschichte ist superspannend, wird gern + schnell gelesen, am Ende wird alles gut.

Aus rezeptionsästhetischer Sicht hat das Buch aber durchaus seinen Wert, denn die Verstörung angesichts der "seltsamen" Oma können Kinder mit dem Buch durchaus schon mal erfahren.

Für Eltern gilt daher: daran lässt sich anknüpfen, bei einer Demenz im Familienkreis allerdings ohne Happy-End.… (mehr)

Herr Muffin, das Meerschweinchen, ist alt, seine Frau Victoria schon lange tot, die Kinder aus dem Haus. Er erinnert sich gern an sein Leben, das er als erfüllt ansieht: er wurde prächtig versorgt, hatte eine liebevolle Familie, täglich mehrere Streicheleinheiten, Weltreisen bis zum Ende des Gartens. Aber jetzt ist er alt und beginnt an den Tod zu denken. Mühsam schleppt er sich noch mal zum Briefkasten, wo er täglich nach der Post schaut. Auch diesmal findet er einen liebevollen Brief, in dem gefragt wird, ob es wohl einen Himmel gibt. Auch wenn die Frage nicht direkt beantwortet wird, wird der Tod doch als Erlösung dargestellt. Und schließlich stirbt Herr Muffin in seinem Bett. Die Trauer ist groß, als er im Garten bestattet wird. Und nun hat Herr Muffin wohl die Antwort auf so viele Fragen, die sich die Lebenden stellen: Ist der Tod ein Ausruhen? Oder ewiges Leben, auf das man sich freut? Auf jeden Fall gibt es keinen Grund, davor Angst zu haben… (mehr)